15.11.2014 – Von Puebla über Cholula nach Oaxaca

Wir konnten wieder recht pünktlich das Hotel verlassen. Es waren bereits um 8 Uhr am Morgen mehr als 20 Grad und für den Rest des Tages wurden noch höhere Temperaturen erwartet. Also mussten Sonnencreme, Sonnenhut- und Brille auf jeden Fall mit ins Handgepäck.

Unser erster Stop an diesem Morgen, bevor es nach Oaxaca ging, war die Pyramide von Cholula. Cholula ist eine Stadt am Rande von Puebla. Darum führte uns unser Weg dorthin auch direkt durch Puebla. Beim durchfahren konnten wir wieder viele koloniale, auf jedem Fall aber sehr bunte Häuser beobachten.

Thomas hatte auch heute nichts von seiner Art eingebüßt. Er versorgte uns wieder nonstop mit Informationen. Aber er spulte nicht einfach nur sein Programm ab, sondern man spürte in seiner Art eine echte Begeisterung für die Arbeit und das vermitteln von Wissen. Wir erfuhren wieder so viele Details über Puebla, dass es leider zu schwer war, sich alles zu merken. Aber wir merkten beim hindurchfahren, dass es auf jeden Fall sehr schade war, dass wir nicht länger Zeit in Puebla verbringen konnten. Gerne wären wir ein bisschen durch den Ort gegangen, der mit seinen 2 Millionen Einwohner eine mexikanische Kleinstadt auf 2162m Höhe über dem Meeresspiegel ist. Wir kamen an sehr vielen schönen Restaurants vorbei.

Gegen 20 Minuten vor 9 kamen wir in Cholula auf einem großen Parkplatz an. Dort hätten wir theoretisch die Möglichkeit gehabt, eine Kirche vor dem Hintergrund des Popocatepetl zu sehen. Doch obwohl wir sehr früh am Morgen dran waren, war vom berühmten Vulkan nichts zu sehen. Es war zu diesig und so war alles was wir sahen die leuchtend orangefarbene Kirche oberhalb der ehemaligen Psychiatrie.

Kirche bei Cholula

Kirche bei Cholula

Nachdem der Popocatepetl sich auch nach 15 Minuten partout nicht zeigen wollte, stiegen wir wieder in den Bus und fuhren weiter zur Pyramide. Die Pyramide bestand im Grunde nur noch aus dem Sockel, der untersten Schicht. Am Fuß des Berges, auf dem die Indianerkirche stand, konnten wir die Reste der Pyramide sehen.

Nachdem wir Thomas Erklärungen am Fuß der Pyramide gefolgt waren, ging es eine lange steinerne Rampe hinauf. Am Ende der Rampe begannen schon einige mexikanische Händler damit, allerlei Sachen für den Verkauf an uns Touristen vorzubereiten.

Wir gingen eine weitere Steintreppe hinauf und kamen auf den großen Vorplatz der Kirche. Von hier oben hatte man einen wunderschönen Blick über die Stadt Cholula.

Hier zeigte uns Thomas bei einem Blick über die Stadt die Plätze, an denen früher noch viel mehr Pyramiden gestanden hatten. Einige Fragmente waren auch heute noch zu erkennen. Andere waren von den Spaniern dem Erdboden gleichgemacht und der Stein zum Bau der rund 400 Kirchen verwendet worden.

Blick über Cholula

Blick über Cholula

Oberhalb der Pyramide auf dem Berg stand eine schöne Kirche. Wir gingen hinein. Sie war frisch renoviert. In einem Seitensaal der Kirche waren Marienpuppen ausgestellt, mit besonders schönen, handgearbeiteten Kleidern. Diese Kleider wurden von Frauen aus dem Ort genäht. Jedes Jahr kamen viele neue Kleider hinzu. Die alten, getragenen wurden dann in einem Kleiderschrank aufbewahrt, der auch in dem Raum stand, in dem wir gerade standen.

Nach dem Besuch der Kirche ging es wieder hinunter. Auf dem Weg hinunter kamen wir wieder an den Händlern vorbei, die mittlerweile alle ihre Waren ausgebreitet hatten.
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Eine ältere Mexikanerin hatte Eimer vor sich stehen, in denen eine rotbraune Masse lag.

Heuschrecken

Heuschrecken


Wir wunderten uns darüber, was da wohl drin war und fragten Thomas. Er erklärte uns, dass dies Heuschrecken waren, die extra für den Verzehr gezüchtet wurden. Die Mexikanerin signalisierte uns, dass wir probieren durften. Doch keiner traute sich so richtig. Nur Kerstin war so mutig, eine Heuschrecke zu testen. Sichtlich mit Vergnügen steckte sie sich unter dem klicken und surren der Fotoapparate die Heuschrecke in den Mund und kaute darauf herum. Es schien ihr wirklich zu schmecken. Bevor noch jemand probieren konnte, gingen wir weiter zum Bus und stiegen ein. Wir fuhren weiter zu einer Indianerkapelle. Auch hier durften wir nur von außen fotografieren, was wir natürlich ausgiebig taten. Im Innern der Kirche fand gerade eine Taufe statt.

Indianerkapelle

Indianerkapelle

Danach wollten wir in den Bus steigen, doch ein kleiner Verkaufsstand direkt neben dem Bus hatte unsere Aufmerksamkeit erregt. Zwei Mexikanerinnen standen an einem Stand und die eine von ihnen rührte in einem großen Bottich eine braune Masse herum. Thomas erklärte uns, dass es sich dabei um kalten Kakao ohne Milchanteil handelte. Wir durften alle probieren und danach kauften Sibylle und ich uns einen ganzen großen Becher. Der Kakaotrunk bestand aus Kakao, Amaranth, Zimt und Zucker. Es schmeckte saulecker.

Kakao

Kakao

Nachdem wir so gut gestärkt waren, ging es zurück nach Puebla. In der Stadt angekommen, ging es sogleich auf einen Stadtrundgang.  Wir besichtigten unter anderem die Santo Domingo Kirche und die anschließende Rosenkranzkapelle. Auch hier fand wieder eine Taufe oder Konfirmation statt.

Taufe

Taufe

Danach gingen wir weiter durch die Stadt. Thomas zeigte uns den historischen Stadtkern. Puebla ist sehr fortschrittlich. Im Stadtkern waren auf den Straßen Rillen für Sehbehinderte und die Straßen- und Informationsschilder waren zusätzlich auf Augenhöhe in Blindenschrift angebracht.

Straßenschilder in Blindenschrift

Straßenschilder in Blindenschrift

Wir kamen auch noch einmal durch das Künstlerviertel, wo heute am Tag vielmehr los war als gestern Abend. Dann ging es zum Mittagessen. Wir gingen in ein kleines Restaurant, in dem es Buffett gab. Leider mussten wir in einem Nebenraum Platz nehmen, da die Tische im Atrium alle schon reserviert waren. Aber das war nur halb so schlimm, da wir so alle relativ nahe beieinander saßen.

Das Buffett war recht lecker. Es gab viele mexikanische Gerichte, aber auch internationale Küche. Während wir am Essen waren, tauchte plötzlich eine Gruppe von 4 Mexikanern mit Musikinstrumenten auf und begann zu spielen. Ein paar Minuten spielten und sangen sie Coverversionen mexikanischer Lieder. Sie machten das wirklich gut und es war ein Vergnügen, ihnen dabei zuzuhören und zu sehen.

Musik beim Essen

Musik beim Essen

Dann gingen wir zum Bus zurück und setzten gegen 14:40 unsere Fahrt nach Oaxaca fort. Unterwegs hielten wir an einem Kakteenfeld und schossen ein paar Fotos im Dämmerlicht.

Kakteenfeld

Kakteenfeld

In Oaxaca kamen wir im Dunkeln an. Wir schlenderten nach dem einschecken noch über den Zocalo und den dort aufgebauten lokalen Markt. Der Markt war voller Mexikaner. Wir mussten uns durch die Menschenmassen durchschlängeln. Sibylle, Kerstin und Linda hielten immer wieder an einem Verkaufsstand und stöberten in der dargebotenen Ware. Dann kam Sebastian zu seinem Recht, Er hatte durch seinen Ausfall am gestrigen Tag einiges nachzuholen. Wir suchten und einen Platz zu essen, was aufgrund der Fülle und der Preise nicht ganz so einfach war. Hinzu kamen noch die Live-Musiker, die in jedem zweiten Restaurant zu spielen schienen. Aber es war uns zu laut, darum gingen wir einmal um den Zocalo herum und ließen uns dann in einem ruhigen Restaurant nieder. Wir verbrachten einen netten Abend zu sechst und kehrten dann gegen 11 zurück ins Hotel.

1 Kommentar

  • Karl und Helga sagt:

    Hallo,Ihr Beiden
    der Popocatepetl hatte sich auch schon vor 25 Jahren nicht gezeigt.
    Aber ich denke doch,daß es ihn wirklich gibt.
    gute Weiterreise.
    Helga un Karl