12.11.2010: Nach Cuzco

Um 7 Uhr verlassen wir die Sonneninsel mit einem Tragflügelboot. Das Wetter wird schlechter, aber das kann uns relativ egal sein, denn wir werden heute den ganzen Tag im Bus verbringen.

Auf dem Boot erhalten wir kurz vor der Ankunft in Copacabana von Daniel noch ein kleines Abschiedsgeschenk, ein Binsenboot im Miniaturformat. In Copacabana steigen wir in einen kleinen Bus um, der uns nach Kasai bringt, dem Grenzübergang nach Peru.

Wir sind zu früh in Kasai, der Grenzposten ist noch nicht geöffnet. Etwa zwanzig Minuten müssen wir warten, bis die Türe sich öffnet und wir hinein gelassen werden. Es haben wieder die
gleichen Beamten Dienst, wie noch zwei Tage zuvor. Der Beamte, der direkt am Eingang steht und unsere Pässe kontrolliert, ist
außerordentlich lustig und erwänht ständig Lukas Podolski. Das scheint der einzige Deutsche zu sein, den er kennt. Innerhalb weniger Minuten haben wir die Ausreiseprozedur von Bolivien hinter uns und gehen weiter zu den peruanischen Grenzbeamten. Hier scheint man keinen Spaß zu verstehen, alles läuft sehr ernst ab. Da wir vorne in der Reihe stehen, ist auch diese Prozedur schnell erledigt und wir können wieder den nächsten Bus besteigen, der uns nach Cusco bringen soll.

Gegen 9 Uhr erreichen wir den Ort Juli und besuchen hier die Kirche von San Pedro. Dann setzen wir uns wieder in den Bus und lauschen Andreas Stimme, die uns etwas über die verschiedenen Hochkulturen Perus erzählt und uns damit noch einmal eindringlich ins Gedächtnis bringt, dass Peru nicht nur aus den Inkas erwachsen ist, sondern dass es sehr viele Völker vor und nach den Inkas gab. Unter anderem gab es noch die Nasca und die Carall.

Gegen 11 Uhr lassen wir die Stadt Puno hinter uns und auch der
Titicacasee entschwindet unseren Blicken. Die Busfahrt nutzt Andrea dazu, ihren Politikkurs fortzuführen, den sie vor ein paar Tagen begonnen hatte.

Um 13 Uhr halten wir in Pucara, um Wasser zu kaufen und auf die Toilette zu gehen. Der Ort ist nicht gerade eine Augenweide und wir beeilen uns damit, unsere Dinge zu erledigen.

Abra la Raya Pass

Abra la Raya Pass

Um 14 Uhr 45 erreichen wir den Abra la Raya Pass auf 4.313 m Höhe. Dort stehen wieder viele Händler und bieten ihre Schals und Pullover aus
Alpaka Wolle zum Verkauf an, junge Frauen mit kleinen Lämmern auf dem Arm lassen sich gegen ein paar Soles fotografieren. Wir finden auch etwas, eine Decke und einen Schal. Somit sind wir nicht länger die “Anderen” in der Gruppe, die noch nichts gekauft haben.

Dann geht es wieder weiter. Um 16 Uhr halten wir außerplanmäßig in Raqchi und sehen uns dort antike Ruinen an, die wohl um 1450 erbaut wurden vom Inka Herrscher Pachakute. Neben einer gigantischen Tempelanlage sehen wir auch 156 zum Teil wieder aufgebaute Rundhäuser, die wohl als Vorratslager gedient haben könnten.

Raqchi

Raqchi

Als wir wieder im Bus unterwegs sind ist es bereits 17 Uhr. Bis Cusco sind es noch etwa zweieinhalb Stunden. Auf der Fahrt dorthin sehen wir die Vegetation immer grüner und reichhaltiger werden. Die Berge, die uns links und rechts der Straße immer mehr umschließen, erinnern immer mehr an Machu Picchu.

Die Fahrt im Bus ist ziemlich eintönig, viele nutzen die Zeit, ein
kleines Nickerchen zu machen oder die spendierten Lunchpakete zu
verputzen. Gegen 19 Uhr 30 erreichen wir die ersten Ausläufer von Cusco, das Wetter wird schlechter, es scheint hier schon länger geregnet zu haben. Je näher wir dem eigentlichen Zentrum von Cusco kommen, desto schlechter wird das Wetter, mit einem Mal regnet es richtig heftig. Wir halten mit unserem Überlandbus und müssen im strömenden Regen den Bus wechseln, denn die Altstadt, in der unser Hotel liegt, kann nur mit kleinen Autos und Bussen angefahren werden. Also steigen wir in das kleinere Gefährt und fahren damit noch weitere 15 Minuten durch das nächtliche Cusco. Als wir endlich am Hotel ankommen, ist es bereits 19 Uhr 30. Wir bringen kurz unsere Rucksäcke aufs Zimmer und gehen dann zum
essen. Das Essen an sich ist sehr lecker, aber als wir dann danach die Getränke bezahlen wollen, ist dies unmöglich, da der Kellner, ein
kleiner immer freundliche lächelnder Peruaner, nicht wechseln kann.
Komisch war nur, dass er hierfür erst aus dem Raum verschwinden mußte, hatte er doch zunächst von jedem von uns das Geld für die Rechnung eingenommen und notiert, dann war er nach draußen ins Büro verschwunden und kam dann ein paar Minuten später zurück mit der Mitteilung, das er nicht genug Kleingeld mehr habe und er bat uns, am nächsten Tag alles zu bezahlen. Wir willigten ein und gingen dann auf unser Zimmer.

 

 

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