18.11.2010: Über Pisak nach Cuzco

Heute ist der letzte Wandertag. Die Peru Reise ist fast vorbei. Die Kranken und Verletzten lecken ihre Wunden. Nein, so schlimm ist es nicht. Sibylle ist zwar noch nicht vollkommen wieder hergestellt, aber sie macht heute morgen einen fitteren Eindruck als gestern abend. Auch Patrick sieht beim Frühstück wieder besser aus. Sein Glück, das seine Frau eine Allgemeinmedizinerin ist. Aber Monique ist wirklich selbstlos. Sie gibt mir eine Tablette für Sibylle mit, die gut gegen die Übelkeit ist. Danach soll es Sibylle dann bald besser gehen, denn sie muß wieder essen und trinken. Sibylle entscheidet sich klugerweise, heute nicht mit auf die 2-Stunden Wanderung zu gehen. Sie möchte im Bus bleiben und sich schonen.

Um 8 Uhr brechen wir auf. Wir halten zunächst einmal in Ollantaytambo und füllen unsere Wasservorräte auf. Dann machen wir uns auf die rund 1 stündige Fahrt nach Pisak. Während der Busfahrt klärt uns Andrea endlich ein bißchen mehr über die Quipas auf, die Sprache der Inkas, die nur aus Schnüren und Knoten bestand. Sie erzählt uns, das die Inkas keineswegs die Erfinder dieser Sprache waren, sondern dass der Ursprung vielmehr auf die Kultur der Waris zurückgeht. Benutzt wurden die Quipas für vielerlei Dinge, die mit dem zählen zu tun hatten, so zum Beispiel für Rechnungen, für Bestandsaufnahmen oder Ernteerträge. Aber alle Untersuchungen zur Struktur und zum Aufbau der Quipas sind nur Theorie, denn es fehlt der berühmte Stein von Rosetta, der alles erklären könnte.

Um 9 Uhr 23 kommen wir in Pisak an. Wir besichtigen als erstes die Ruinen der alten Inkastadt hoch oben in den Bergen.tag 16 - 03

Nicht alle aus der Gruppe kommen dann anschließend mit auf die Wanderung von der Festung hinab ins Dorf. Es ist eine sehr schöne Wanderung, zum Teil aber ähnlich zu der gestrigen. Es sind einige Passagen, die sehr rutschig und nicht ganz ungefährlich sind. Ich bin immer wieder erstaunt, wie Gisela, unsere rund 70 jährige Teilnehmerin, diese Stücke schafft. Sie ist zwar nicht die schnellste, aber sie ist bewundernswert fit und gelenkig!

Auch dieser Weg hinab führt wieder über einige Serpentinen und durch ein ausgetrocknetes Flussbett am Hang. Vermutlich wird dieses Flussbett aber zur Regenzeit wieder gut gefüllt sein.
Gegen 12 Uhr 20 erreichen wir das Dorf Pisak. Die anderen sind gerade vom oberen Parkplatz mit dem Bus angekommen. Wir mache eine Stunde Mittagspause in Pisak. In einem Cafe finde ich Sibylle und Sonja bei einem Tee. Sibylle sieht inzwischen wieder viel besser aus und sie fängt an, wieder feste Nahrung aufzunehmen.

Gegen 13 Uhr 30 fahren wir weiter, es geht nach Cuzco. Unterwegs halten wir noch kurz an dem Wasserheiligtum Tambomatay. Diesen kleinen Marsch von 10 Minuten macht Sibylle auch wieder mit. Sie ist zwar noch etwas schwach auf den Beinen, aber langsam wird sie wieder.

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Gegen 15 Uhr erreichen wir dann Cuzco und steigen wieder im Hotel San Blas ab. Sibylle legt sich etwas hin um Kraft zu sammeln, während ich die letzten Tage beim Tagebuch nachhole. Gegen 19 Uhr sind wir im ChiCha zum Essen verabredet. Wir gehen zu sechst gemeinsam hinunter und sind doch etwas zu früh dort. Natürlich gibt es einen leckeren Pisco Sour, schließlich haben wir hier bisher den besten bekommen. Allerdings trinken Patrick und Sibylle keinen. Patrick trinkt keinen, weil er keinen Alkohol trinkt, und Sibylle ist einfach nur vorsichtig.

Es ist ein sehr lustiger Abend, wir essen außerordentlich gut und genießen den vorletzten gemeinsamen Abend in Peru. Anschließend gehen wir langsam zurück zum Hotel. Wir wissen nicht, was die anderen so gemacht haben. Mal sehen, was morgen so berichtet wird.

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