Ohne eine vernünftige Klimaanlage ist das schlafen in Namibia wirklich schwer zu bewältigen. Wir fragten uns, wie lange man brauchte, um sich an diese nächtlichen Temperaturen zu gewöhnen. Obwohl wir auf dem Waterberg auf knapp 1600 m waren, wurde es in der Nacht nicht wirklich kühl. Der Ventilator war in Betrieb, seit wir unsere Lodge bezogen hatten. Doch er wirbelte die Luft nur umher. Frische Luft konnten wir wegen der Paviane kaum in das Haus lassen. Trotzdem waren wir am morgen einigermaßen ausgeruht, als wir zum Frühstück hinunter ins Restaurant gingen. Unseren 6-7-8 Rhythmus hatten wir immer noch belassen, daran hatten wir uns gewöhnt.
Nach dem Frühstück auf der Außenterrasse, bei dem wir wieder die Warzenschweine im Garten unter uns beobachten konnten, gingen wir direkt zum Vogelbeobachtungstrail. Doch dieser Rundgang erwies sich als nicht besonders interessant. Offensichtlich waren auch schon vor uns andere Gäste dieser Meinung gewesen, denn der Pfad war nicht mehr sehr stark ausgeprägt. Aufgrund des dichten Baumbewuchses in diesem Park konnten wir auch kaum Vögel sehen, lediglich hören. Also kürzten wir den Weg ab und gingen den Hang hinauf zu unseren Hütten. Dort packten wir die Koffer und mussten feststellten, das man uns bereits das Wasser abgestellt hatte.
Die Koffer wurden in das Auto geladen, dann fuhren wir hinab, checkten aus und bezahlten die Rechnung. Anschließend machten wir uns auf den Weg ins Damaraland, zu unserer nächsten Lodge, der Damara Mopane Lodge.
Die Fahrt dorthin war angenehm, knapp 260 Kilometer auf gut asphaltierter Straße gingen schnell vorbei. Draußen waren es 34 Grad im Schatten, im Auto angenehme 25 Grad. Wir fuhren durch Otjiwarongo und Oujo.
Früh kamen wir an unserer Lodge an und entschlossen uns nach dem einchecken, noch einen Ausflug zum Petrified Forest zu machen, dem versteinerten Wald. Die ersten 24 Kilometer nach Khoriaxas legten wir auf ebenso gut asphaltierter Strecke zurück, dann aber bekamen wir den richtigen Untergrund für unser Allradfahrzeug präsentiert. Plötzlich mussten wir auf staubiger, fein bis grobkörniger Piste fahren. Ab und zu tauchten aus dem Nichts Steine so groß wie Fäuste auf, denen wir blitzschnell ausweichen mussten. Unerwartet auftauchende Mulden und anschließende Hubbel machten das Fahren ziemlich anstrengend. Schneller als 80 km/h konnte man hier nicht fahren. Aber der Wagen lag sehr gut auf der Straße, wir wurden nur etwas durchgeschüttelt. Nach etwa 2 Stunden Fahrt kamen wir dann am Petrified Forest an. Nachdem wir den Eintritt bezahlt hatten, kam auch sogleich ein junger Mann und stellte sich als unser Guide vor. Es war nicht viel los und wir betraten die Anlage.
Beim Versteinerten Wald handelt es sich um ein Areal offenen Buschlands, auf dem bis zu 34m lange, versteinerte Baumstämme herumliegen, die einen Umfang von bis zu 6m erreichen und etwa 260 Mio. Jahre alt sind. Neben einigen gut erhaltenen ganzen Stämmen sahen wir in erster Linie unzählige kleine Baumteile, die überall im Sand herumlagen. Leider war es unter hoher Geldstrafe verboten, auch nur ein winziges Teil einzustecken.
Unser Guide führte uns knapp 40 Minuten durch die Anlage und war sehr geduldig, er erklärte uns alles sehr genau und hätte auch unsere Fragen beantwortet, wenn wir denn welche gehabt hätten.
Faszinierend war dieses Areal auf jeden Fall.
Nach dem Besuch fuhren wir zurück zur Damara Mopane Lodge. Kaum waren wir angekommen, ging es auch schon bald darauf zum Sundowner Walk. Am Berghang etwa 10 Minuten Fußweg von der Lodge entfernt war eine Plattform an den Hang gebaut. Hier hatten die Angestellten der Lodge einen Kühlbehälter hingestellt und es wurden zum Sonnenuntergang kalte Getränke serviert. Es waren nicht sehr viele Gäste auf der Plattform, so dass man den Sonnenuntergang mit einem Gin Tonic in der Hand, etwas Biltong und ein paar Käsewürfeln sehr gut genießen konnte. Direkt nach dem Sonnenuntergang gingen wir hinunter zum Abendessen.