17.09.2012 – Hhluhluwe-Park

Wir verlassen das Hotel um 8 Uhr. Es geht wieder direkt auf die Autobahn. Heute verlassen wir Swasiland schon wieder, aber es war ein sehr interessanter Besuch. Um noch politisch im Land zu bleiben, gibt uns Angelika noch ein paar zusätzliche Informationen. So erfahren wir, dass die Arbeitslosigkeit in diesem Land bei rund 25% liegt.

Wir fahren bei leichter Bewölkung und etwas Sonne an Ananasfarmen und Bananenplanagen vorbei. Auch Zuckerrohrfelder sind wieder dabei. Ebenso wie Holz bilden diese beiden Güter die Haupteinnahmaequellen de Landes Swasiland. Auch Reis wird inzwischen angepflanzt, aber noch nicht in dem Maß, dass man das ganze Land davon ernähren könnte. Aber wieso Reis, fragen wir uns. Natürlich, weil die Chinesen anfangen, sich in den afrikanischen Kontinent einzukaufen. Immer mehr dringen die Chinesen nach Südafrika, sie haben zum Teil auch dabei geholfen, Autobahnen zu bauen.

Wir fahren auf der Autobahn MR3 Richtung Manzini. Manzini ist eine der größeren Städte. Rund 70% der Einwohner Swasilands leben in den Städten,aber natürlich auch noch einige Einwohner Swasiland auf dem Land. Doch es werden immer weniger.

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Inzwischen gibt es hier auch eine Schulpflicht, die bis zum 8 Schuljahr dauert. Mandela hat die Schulpflicht eingeführt. Meist gehen die Schüler vormittags in die meist staatlichen Schulen und arbeiten dann nachmittags bei den Eltern auf dem Hof und hütend die Kühe und Schafe. Die Schüler tragen alle eine Schuluniform. Ebenso wie das Schulsystem wurde dies von den englischen Schulen übernommen. Aber warum komme ich auf die Schulen? Immer wenn unser Fahrer Billy an einer öffentlichen Schule vorbeikommt, befindet sich auf der Straße ein Bumper, ein kleiner Hügel auf der Straße, der ihn veranläßt, langsamer zu fahren.

Im Reiseführer hatte Sibylle gelesen, dass die dürchschnittliche Lebenserwartung in Swasiland bei rund 32 Jahren liegt, was zurückzuführen ist auf die Immunschwächekrankheit AIDS. Als wir Angelika hierzu Angelika ansprechen sagt sie uns, dass sie sowieso über das Thema AIDS reden wollte, weil es eben sehr wichtig für diese Land ist. Es ist aber sehr erschreckend für uns als wir hören, dass dieses Thema von den früheren Präsidenten und der gesamten Regierung einfach todgechwiegen wurde. Es gab sogar einen Präsidenten, der der festen Überzeugung, durch die durchgeführte Polioimpfung sei man auch immung gegen die Krankheit AIDS. Das dennoch die höchste Rate der AIDS-kranken zwischen 15 und 35 Jahren liegt, wird von der Regierung größtenteils ignoriert. Da viele sehr jung sterben, bleiben ihre Kinder zurück. Südafrika hat über 1 Million Waisenkinder, aber kein einziges Waisenhaus. Das ist mehr als beschämend und führt sicher auch dazu, dass viele Kinder auf der Straße aufwachsen oder einfach recht früh zum Oberhaupt einer große Familie werden. Wir hören von Kindern, die bereits mit 8 Jahren für einen ganze Familie sorgen mußten, weil der Vater an AIDS gestorben war.

Rund 80% aller Menschen in den Krankhäusern sind an AIDS erkrankt. Bei dieser Statistik mag man gar nicht daran denken, einmal vielleicht selber in ein Krankenhaus zu müssen. Die Gefahr, mit AIDS angesteckt zu werden, wäre uns einfach zu groß.

Wir fahren duch Siphofaneni und erreichen wieder Tiefland in rund 300 m Höhe. Gegen 11 Uhr erreichen wir dann die Grenze reisen aus Swasiland aus und nach Südafrika wieder ein, genauer nach Kwazulu Natal, dem Zululand. Über uns sind schon wieder dichte Wolken zu sehen, doch davon lassen wir uns nicht verunsichern. Der Glaube an das kommende schöne Wetter ist einfach stärker.

Wir fahren durch den Ort Mkuze und erreichen dann gegen 12 Uhr 30 endlich den Hhluhluwe-Park. Von der Fläche ist dieser Park sehr viel kleiner als der Krüger Park, doch man soll einfach näher dran sein. Darauf freuen wir uns schon. Bereits kurz hinter dem Eingangstor treffen wir auf eine Herde Büffel und kurz danach eine Giraffe, doch ich habe das Gefühl,als ob Giraffen nicht unbedingt Angelikas Lieblingstiere sind, denn wir halten nicht mal mehr an für Giraffen. Aber nichtdestotrotz bringt und Billy sicher zur Lodge hinauf, wo wir nach der Zimmerzuteilung erstmal auf die Terasse gebeten werden. Nach kurzer Wartezeit klärt sich auch diese Ungewißheit. Angela und Henning laden ein, weil Angela heute Geburtstag hat. Es gibt für jeden einen kleinen Schluck Rotwein.

Nach dieser leckeren Überraschung beziehen wir kurz unsere Wohnungen, dann essen wir eine Kleinigkeit im Restaurant und gehen anschließend zum Jeep für die anstehende Tierbeobachtung. Das Wetter zeigt sich inzwischen von seiner besten Seite.

Pünktlich um 15 Uhr besteigen wir den Jeep und fahren los. Da das Hilltop Camp oben auf der Hügelkette liegt, müssen wir mit dem Jeep erstmal ein ganzes Stück wieder hinunterfahren. Dabei sehen wir schon Impalas und ein paar Warzenschweine. Auch ein paar sehr exotisch gefärbte Vögel präsentieren sich uns.

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Kurze Zeit später tauchten wieder Büffel auf, wieder sehr nah, viel näher als im Krüger-Nationalpark.

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Die Büffel mit ihren schön geschwungenen grauen Hörnern sehen sehr schön aus. Man kan sich gar nicht vorstellen, dass sie so gefährlich sind.

Dann sehen wir Zebras, aber irgendjemand aus der Gruppe meint, die wären zu dreckig, so dass der Guide fast ungebremst daran vorbeifährt. Aber er hält, als wir am Wegesrand plötzlich auf eine Gruppe Nashörner treffen, die direkt neben der Straße grasen.

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Wir können diese mächtigen und gefährlichen Tiere fast berühren, so nah scheinen sie zu sein. Doch wir lassen es besser. Dann begegnet uns ein einzelnes Nashorn, das gerade die Straße überqueren will. Kurz vor unserem Jeep trottet es über die Straße und scheint ziemlich nervös zu sein. Unruhig geht es vor einem Busch auf der linken Fahrbahnseite auf und ab, der Rücken des Nashorns ist ganz rot, als ob es sich gerade eben im roten Sand gesuhlt hat. Es dauert ein paar Minuten bis wir realisieren, dass dieses Nashorn sein Revier markiert und seine dafür seine Duftmarke setzt, wie ein Hund. Dann verschwindet es im hohen Gras.

Kurze Zeit später entdecken wir nicht weit von der Straße entfernt eine größere Elefantenherde, inklusive kleiner Babys. Unser Guide bewegt den Jeep solange, bis wir den perfekten Blick auf die Elefanten haben, schließlich ahnt er, dass sie die Straße überqueren werden. Also dreht er den Wagen so, dass wir alle einen guten Blick auf das Dickicht und die Straße haben. Und plötzlich tauchen die Elefanten auf der rechten Seite auf und trotten blitzschnell im Gänsemarsch über die Straße. Es ist sehr süß zu sehen, dass die Babys dabei mit ihrem Rüssel den Schwanz der Mutter halten und ich von ihr führen lassen.

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Kurz vor Ende unserer Buschfahrt entdecken wir Giraffen, zwei kleine Babygiraffen, kaum 3 Wochen alt und zwei erwachsene Muttertiere. Die kleinen waren so süß, doch obwohl Sibylle gebettelt hat konnten wir sie nicht mitnehmen.

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Dann ging es langsam wieder zum Camp zurück.

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Das war sehr schade, denn wir hatten weder den Löwen noch den Leoparden gesehn. Aber gut, wir hatten diese Tiere ja schon im Krügerpark gesehen.

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Es war eine wunderschöne Ausfahrt im Camp! Das Wetter hat mitgespielt und die Tierbeobachtungen waren viel intensiver und näher als noch ein paar Tage zuvor, auch wenn wir da den Leopard und auch die Löwen hatten. Es war sehr schade, dass es schon vorbei war. Doch als wir so vor dem Hauptgebäude stehen, entdecke ich ein Schild auf dem steht, das auch morgen früh ab 5 Uhr sogenannte Sonnenaufgangstouren durchgeführt werden. Wir sind sofort Feuer und Flamme, zumindest wir vier Norderstedter. Kurz danach ist schon beschlossen, dass wir es machen werden. Mit Angela und Henning sind wir dann schon 6 Personen und können einen eigenen Wagen Mieten. Das ist super! Dann geht es, ungeduscht, zum Buffett, wo die anderen schon am Essen sind. Es gibt leckeres Buffett, besonders das Kudu Fleisch ist sehr lecker. Während des Essens findet noch ein improvisiert anmutende Tantvorführung der Angestellten statt. Leider habe ich meine Videokamera im Zimmer vergessen. Aber das ist nicht weiter schlimm, denn wir haben noch die kleine Kamera mit. Danach genießen wir noch zu viert den Abend bei einem Glas Wein in der Bar, kurz gehen wir auch nach draußen und entdecken einen wundervollen klaren Sternenhimmel. Fantastisch! Wir sind fasziniert, welche Sternbilder Dieter hier im Süden alle kennt. Dann geht es aber auch bald schlafen, denn für die 5 Uhr Tour müssen wir früh aufstehen.

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