Die Meru Meru Lodge liegt in der Nähe des Kilimandscharo und im Reiseprospekt steht, dass wir bei schönem Wetter einen Blick auf den größten Berg Afrikas hätten. Wir haben uns den Wecker extra auf kurz vor Sonnenaufgang gestellt, um einen möglichst wolkenfreien Blick zu erhaschen. Doch von unserem Zimmer war der Kili nicht zu sehen. Dann sind wir nach unten gegangen, auf die Rasenfläche zwischen den Zimmern. Doch auch von dort war es unmöglich, den Kili zu sehen. Alles war wolkenverhangen. Also sind wir wieder ins Bett und haben noch etwas geschlafen.
Als wir uns dann gegen halb 8 mit Anke und Dieter trafen, war die Sonne schon herausgekommen und schien sehr warm auf uns herab. Wir wollten gerade zum Frühstück gehen, als Sibylle auf die Idee kam, doch mal die Terrasse über uns zu probieren. Wir folgten ihr hinauf und staunten, als wir auf die Terrasse traten. Von hier oben konnten wir den Kilimandscharo wunderbar sehen.
Langsam entblößte er seine Spitze und die wenigen schneebedeckten Flächen wurden sichtbar.
Wir hatten nicht mit diesem Anblick gerechnet und konnten uns nur schwer davon lösen. Aber irgendwann mussten wir wieder herunter und gingen in den Frühstücksraum, wo wir gemeinsam frühstückten.
Danach packten wir die Koffer in den Jeep und machten uns gemeinsam zu Fuß auf den Weg zu einem gemeinnützigen Baumpflanzungsprojekt. Wir waren etwas verwundert, so ein Projekt in dieser wirklich grünen Gegend anzutreffen. Der Platz, wo wir die Bäume einpflanzen sollten, war dicht bewaldet und hätte keiner weiteren Bäume benötigt. Doch wir machten mit und jeder von uns pflanzte einen Baum.
Danach stiegen wir in den Jeep und machten uns auf den Weg zu unserer letzten Lodge für diesen Teil der Reise, der Amini Massai Lodge. Diese Lodge liegt zwischen den Bergen Meru und Kilimandscharo.
Auf dem Weg dorthin machten wir unterwegs Halt bei den Chemka Quellen. Diese Quellen befinden sich in einem kleinen, unscheinbaren Waldstück und tauchen plötzlich wie aus dem Nichts auf. Ein verwunschenes Fleckchen Erde mit einem kleinen Wasserpool in der Mitte und vielen alten, knorrigen Bäumen ringsherum. Es waren schon ein paar Gäste hier. Eine Gruppe Bergführer in Ausbildung, wie uns Chrissy erklärte. Die Gruppe tollte im Wasser herum und nutze die Möglichkeit, sich von einem Seil, welches an einem Ast befestigt war, ins Wasser fallen zu lassen. Nachdem die Gruppe das Wasser verlassen hatte, zogen Dieter und ich unsere Badesachen an und machten es den anderen nach.
Wir waren froh, uns an dem Holzstück halten zu können und nicht frühzeitig abzurutschen.
Doch das war nichts im Vergleich zu den artistischen Künsten einiger junger Tansanier, die in voller Bekleidung sich an das Seil hängten und waghalsig hin und her schwangen und nicht einen Tropfen Wasser abbekamen.
Nach unserer Badeeinlage dauerte es noch etwas, bis wir dann ein leckeres Barbecue serviert bekamen. Es war extra ein Koch hergefahren, um für uns dieses Mahl zuzubereiten. Es war wirklich sehr lecker, was dort für uns gezaubert wurde. Leckere Spieße mit Beef und Karotte, selbstgemachte Pommes und Hähnchenschenkel. Das alles auf 2 Grills zubereitet. Als wir dann auch den Nachtisch in Form von Annanas und Wassermelone verputzt hatten, waren wir pappsatt. So setzten wir uns dann in den mittlerweile von der Sonne gut gewärmten Bus und machten uns auf den Weg zu unserer Lodge.
Am späten Nachmittag kamen wir dort an und staunten nicht schlecht über die Anlage. Die Hütten waren im typischen Massai Stil erbaut, kleine Lehmhütten mit runden Strohdächern. Wir waren schon mit typischen Massai Gesängen begrüßt worden.
Da man nach Massai Art bei besonderem Anlässen zur Begrüßung typischerweise frisches Ziegenblut getrunken wird, wurde uns dieses ebenfalls angeboten. Glücklicherweise haben wir roten Traubensaft bekommen. Bei der Ankunft hatte uns der herumführende Massai erzählt, dass es in dieser Lodge auch einen Swimmingpoo und eine Sauna geben würde. Wir hielten das für einen Scherz, doch dann wurden wir durch die Anlage geführt und kamen zu einem weiteren Hügel, auf dem eine kleine Mauer die Gebäude dahinter verdeckte. Als wir durch den kleinen Rundbogen hineintraten, glaubten wir unseren Augen nicht zu trauen. Dort war tatsächlich ein Swimmingpool. Er war nicht sehr groß, aber groß genug um sich ein wenig im Wasser abzukühlen und dabei auf den Meru und auf die endlose Landschaft zu schauen. Daneben gab es dann auch noch eine Sauna und sogar einen Massageraum. Alle Fenster waren so ausgerichtet, dass man in die Wildnis schauen und sich total entspannen konnte. Zum Schluß wurden wir dann noch zu einem offenen Seminarraum geführt, der auch als Yoga-Fläche dienen konnte und als Spiegel-Plattform bezeichnet wurde. Hier hingen nämlich einige Spiegel an der Rückwand.
Als wir dann unsere Hütte sahen, verschlug es uns fast die Sprache. Wir hatten einen super Blick auf den Kilimandscharo, selbst von der Toilette aus konnte man den Gipfel sehen, sofern die Wolken sich verziehen würden.
Dann trafen wir uns bei der Feuerstelle. Hier setzten wir uns zu den anderen Massai um das Feuer und genossen MTV, Massai Television. Diese Art TV bestand aus einer netten Unterhaltung und kulturellem Austausch mit dem Massai, der uns herumgeführt hatte.
Dann ging es zum Abendessen. Obwohl wir noch recht voll vom Barbeque am Mittag waren, aßen wir die nett zubereiteten Speisen der Massai und unterhielten uns noch nett mit Chrissy. Dann gingen wir früh auf unsere Hütten, denn morgen stand wieder ein interessantes Programm auf dem Plan.