Der Morgen begann mit Regen. Wir waren die letzten beiden Wochen extrem verwöhnt gewesen. Nun, auf Sansibar, regnete es. Aber gestern war der Regen gegen Vormittag verschwunden und hatte nur über Mittag eine kleine Stippvisite eingelegt. Vielleicht wurde es ja heute besser.
Als wir um 9 Uhr von Amour abgeholt wurden, hatte es tatsächlich aufgehört zu regnen. Wir gingen an der Strandpromenade entlang Richtung Hafengebiet. Auf unserem Programm stand für heute Vormittag der Besuch von Prison Island. Die Einheimischen nennen die Insel Changuu.
Wir bestiegen eines jener kleinen Touristenboote, wie sie vielfach vor dem Strand im Wasser liegen und ihren Namen und eine Handynummer auf das kleine Dach geschrieben haben. Kaum saßen wir, ging es auch schon los. Doch kaum hatten wir uns vom Strand entfernt, begann es auch schon wieder zu regnen. Wir waren froh, unter einem Dach zu sein.
Als wir nach einer knappen halben Stunde den weißen Sandstrand von Prison Island sahen, hatte der Regen so gut wie aufgehört und die Sonne brannte wieder heiß auf uns herab.
Leider mussten wir erkennen, das auch hier auf dieser vorgelagerten Insel der mangelnde Umweltschutz ein kritisches Thema ist.
Der Strand bzw. die seichte Wasserzone ist schon sehr verschmutzt. Das gleiche haben wir bereits in Stone Town festgestellt.
Wir besuchen als erstes die Anlage von Prison Island, die von den Briten ursprünglich als Gefängnis geplant war und kurzfristig als Quarantäne Station genutzt wurde.
Heutzutage ist die Anlage eine private Hotelanlage, in der bei unserem Besuch aber nicht viele Gäste waren. Das mag daran liegen, das die Insel ansonsten nicht allzu viel Abwechslung bietet.
Viel interessanter als die alte Gefängnisanlage war die sich daneben befindliche Anlage zur Pflege der Riesenschildkröten.
Auf einem großen bewaldeten Areal, das natürlich eingezäunt war, befanden sich bestimmt an die 100 Schildkröten unterschiedlichen Alters.
Ihr Alter war auf den Panzer geschrieben und Amour erzählte uns, dass die älteste Schidlkröte hier 195 Jahre als ist.
Wir haben viel Zeit in dem Gehege verbracht und durften die Schildkröten sogar füttern.
Nach dem Besuch der Schildkröten sind wir dann zurück nach Stone Town gefahren und sind etwas durch die Altstadt geschlendert.
Amour hat uns noch eine Kirche gezeigt, für die gestern keine Zeit mehr war.
Außerdem sind wir noch einmal zum Markt gegangen, denn wir mussten noch etwas Vanille kaufen, die wir am Vortag vergessen hatten. Kaum waren wir damit fertig, fing der Regen schon wieder an. Wir schauten auf die Uhr. Es war fast die gleiche Zeit wie gestern, als der Regen auch genau zur Mittagszeit einsetzte.
Solange der Regen noch leicht war, schlenderten wir weiter. Doch mit einem Mal wurde er stärker und wir flüchteten unter ein Vordach und warteten. In Sturzbächen floß´das Wasser zu unseren Füßen über die Straße und riß alles mit, was dort lose herumlag. Nach einigen Minuten wurde es weniger und wir gingen weiter.
Auf unserem Weg durch die engen Gassen von Stone Town mussten wir immer wieder vorsichtig sein, denn Motorroller fahren hier ungestraft hindurch. Mit einer lauten Hupe verschaffen sie sich den Platz, den sie brauchen.
Mittlerweile war es Mittag geworden und Amour führte uns zu einem leicht indisch angehauchten Restaurant, in dem wir unsere Schuhe ausziehen und uns zum Essen auf den Boden setzen mussten. Wir haben ein paar leckere Vorspeisen gegessen, denn am Abend würde es noch einmal etwas Warmes geben.
Nachdem wir gesättigt waren, ging es dann zum Hotel. Dort erholten wir uns etwas und genossen das warme Wasser des indischen Ozeans. Anschließend gingen wir dann noch einmal allein in die Stadt zu dem Markt, auf dem wir schon zweimal gewesen waren, und kauften ein paar Nüsse.
Wir waren stolz, dass wir den Weg ganz allein gefunden hatten, denn es sind verwinkelte Wege in Stone Town und die Straßen sind nicht beschriftet.
Zum Sonnenuntergang ging es dann wieder zurück in Richtung Hotel, doch wir sind etwas weiter gegangen und haben in dem Travellers Cafe einen wunderbaren PLatz in erster Reihe gefunden, um den Sonnenuntergang zu erleben. Bei einem schönen Savanna Dry war das eine wunderbare Sache.
Nachdem wir uns so gestärkt hatten, sind wir zurück zu unserem Hotel zum Abendessen gegangen. Einstimmig gab es Lobster und wir hatten schon Angst, dass für uns nicht genügend Lobster vorhanden waren. Doch unsere Angst war unbegründet, denn es gab genügend und der Lobster hat auch sehr lecker geschmeckt.
Für einen Absacker sind wir dann noch wieder ins Mercury gegangen, vorbei am FoodMarket, auf dem auch heute wieder einiges los war. Dort gab es dann dieses Mal einen Gin Tonic und wir haben statt Fähren zu beobachten, die Zeit mit Bilder sichern und organisieren verbracht. Dann ging es zurück ins Hotel und auf die Zimmer.