Was wir auf Sansibar wirklich in erster Linie tun ist schwitzen! Das kommt vor allen anderen Aktivitäten. Es ist schon morgens beim Frühstück so heiß, dass uns der Schweiß am Körper entlang rinnt und wir gar nicht nachkommen, ihn zu trocknen oder dagegen an zu trinken. Es wird im Lauf des Tages immer dann etwas besser, wenn die Flut kommt und das Wasser über das Korallenriff in knapp 1 km Entfernung an den Strand gedrückt wird. Dann kommt auch eine frische Brise und es lässt sich gut aushalten.
Es war Dieters Geburtstag und er hatte sich für diesen besonderen Tag vorgenommen, eine der Annehmlichkeiten von Sansibar auszuprobieren und tauchen zu gehen. Sein Tauchgang war aber erst für den Nachmittag angesetzt und so entschied er sich kurzerhand , mit Sibylle und mir zum Schorcheln zu gehen. Wir waren gestern Nachmittag von einem Einheimischen angesprochen worden, der sich als Captain Suleiman vorgestellt hatte und sehr arabisch aussah. Er hatte uns einen guten Preis für einen Schnorchelgang gemacht und wir freuten uns schon darauf. Gegen 9 Uhr sind wir dann zu dritt zu seinem Boot gegangen. Captain Suleiman hatte kurzfristig abgesagt, aber sein Bruder und ein Gehilfe waren eingesprungen und führten uns zu ihrem Boot. Es war eines jener typischen einfachen Fischerboote. Der schmale Rumpf war aus einem Stück Baum gefertigt. Es gab zwei seitlichen Ausleger worüber ein Mast gelegt war, so dass man auch mit Segel fahren konnte.
Wir drei setzten uns ins Boot und die beiden anderen begannen mit langen Stäben zu staken und uns von der Küste wegzubringen, in Richtung des Korallenriffs. Während der ganzen Fahrt konnten wir immer den Grund sehen, doch Fische waren nicht auszumachen. Ab und zu sahen wir Seegras-Felder und ein paar vereinzelte Korallen. Langsam fürchteten wir, dass es keine Fische zu sehen gab. Mit einem Mal stoppte der Einbaum und wir durften ins Wasser.
Wir fragten, wo denn die Fische wären. Als Antwort bekamen wir: Everywhere around. Captain Suleimans Bruder zog mit dem Finger einen großen imaginären Kreis um das Boot. Dann sprang er vom Boot ins Wasser und begann zu tauchen. Wir setzten unsere Masken auf und folgten ihm.
Kaum waren wir unter Wasser und nah an den Korallen dran, entdeckten wir auch schon die faszinierende Unterwasserwelt. Es tummelten sich so viele Arten von Fischen an den Korallen, dass es schwer war, sie alle zu zählen und hier wiederzugeben.
Gelbe Fische mit schwarzen Streifen, blaugestreifte Fische, orangefarbene Clownfische die sich in den Korallen versteckte, ganze Fischschwärme von winzigen, Guppi-artigen Fischen und Seesterne in den unterschiedlichsten Größen.
Unser Guide tauchte immer wieder an anderen Stellen und gab uns dann Nachricht, wenn er wieder etwas Neues entdeckt hatte.
Wir genossen den Schnorchelgang sehr und merkten gar nicht, wie die Zeit verging.
Kurz vor Beendigung entdeckte Dieter eine Art Wasserschlange, die er uns zeigte. Dann ging es wieder an Bord des Einbaum und wir fuhren zurück. Zuerst versuchten unsere beiden Bootsführer, das Segel zu setzen, doch es war kaum Wind. Also griffen sie zu ihren langen Holzstäben und begannen wieder zu staken. Doch die Ebbe hatte schon eingesetzt und das Wasser zog sich in Richtung des Korallenriffstreifens zurück, so dass wir schon bald aus dem Boot aussteigen mussten und zu Fuß zurück zum Strand gingen.
Wir sind dann am Strand an den Restaurants vorbeigegangen, um eine Alternative für heute Abend zu haben. Das Essen bei dem Hotel, wo Dieter seinen Tauchkurs gebucht hatte, sah sehr nett aus. Die Ocean Grill & Bar machte einen netten Eindruck. Sie wurde für heute Abend vorgemerkt. Dann gingen wir erst einmal zurück zu unserem Strandhotel Ndame Beach und zogen uns um. Anschließend sind wir dann mit Dieter wieder zurück zum Ocean Grill & Bar gegangen und haben dort etwas Zeit verbracht.
Während Dieter einen Auffrischungskurs für seinen am Nachmittag stattfindenden Tauchgang absolvierte, haben Sibylle und ich einen Salat gegessen und den Blick aufs Meer genossen. Als Dieter dann in Richtung Tauchgang aufgebrochen ist, sind wir noch ein wenig am Strand weiter geschlendert. Doch schon bald war klar, dass sich das Angebot nicht wirklich änderte, so dass wir umdrehten und zurück zu unserem Beach Hotel gingen.
Wir haben dann noch einen kurzen Spaziergang durch den Ort gemacht, doch allzu spannend ist Paje nicht. Es war außerdem sehr heiß, so dass wir dann bald zurückkehrten.
Dann haben wir den Nachmittag am Strand verbracht. Zum Abend sind wir dann am Strand entlang zum Ocean Grill & Bar Restaurant gegangen und haben dort ein sehr leckeres Abendessen genossen. Sibylle und Anke haben Baracuda gegessen, Dieter und ich hatten Korallenfisch. Beides hat sehr lecker geschmeckt. Andrea hat ihr Essen auch gut geschmeckt.
Wir hatten einen sehr netten Abend in einem angenehm ruhigen Restaurant und mit dem leichten Rauschen der Brandung aus der Ferne. Beim anschließenden Rückweg zu unserem Beach Hotel konnten wir dann noch viele Sterne am Himmel beobachten.
Zurück auf dem Zimmer beschlossen wir den Tag dann so, wie wir ihn begonnen hatten: mit schwitzen! Es war extrem schwül und im Zimmer bewegte sich kein Lüftchen, das Erholung brachte. Wir lagen einfach nur da und schwitzen. Doch irgendwann schliefen wir ein. Soviel sei verraten: es war eine kurze Nacht, denn am nächsten Tag mussten wir früh raus!