Um 20 nach 5 klingelte unser Wecker. Wir krochen aus dem Bett und zogen uns an. Duschen war überflüssig, denn zum einen würden wir sowieso gleich wieder schwitzen, zum anderen kam bald die erwünscht Abkühlung.
Wir waren um 6 Uhr an der Rezeption verabredet. Zu viert stiegen wir dann in den bereitstehenden Kleinbus. Anke kam leider nicht mit, sie hatte zu schlecht geschlafen. Mit dem Bus fuhren wir dann erst einmal 30 Minuten zur Südspitze von Sansibar. Dort stiegen wir in einer kleinen Bucht, in der es nur so wimmelte von Fischerbooten, in ein motorisiertes Boot um und fuhren hinaus. Es ging immer an der Küste entlang, unter uns war der Grund noch gut
zu sehen. Das Boot wurde von einem Einheimischen gesteuert, vorne an der Spitze des Bootes stand sein kleiner Sohn, der vielleicht 7 oder 8 Jahre alt war und hielt Ausschau.
Wir sahen andere Boote wie unseres, die einen ähnlichen Kurs hatten. Ab und zu telefonierte unser Bootsführer. Während wir fuhren, hatten wir genügend Zeit, die interessante schroffe Küstenform zu beobachten. Die Felsen hingen über das Wasser und waren zum Teil ausgehöhlt von den sich brechenden Wellen. Kleine Höhlen hatten sich gebildet.
Mit einem Mal sahen wir eine Ansammlung von 4 oder 5 Booten in der Ferne und hielten genau drauf zu. Wir sahen Menschen, die im Wasser schwammen und erhielten die Anweisung, uns fertig zu machen. Hektisch zogen Sibylle und ich unsere Flossen und die Masken an. Da sahen wir auch schon die Rückenflossen aus dem Wasser ragen. 3 Delphine schwammen dicht nebeneinander an unserem Boot vorbei, doch wir waren noch nicht soweit.
Unser Captain fuhr noch ein Stück nach vorne und gab erneut das Kommando, uns fertig zu machen. Als das Boot erneut zum stehen kam, sprangen wir ins Wasser zu den Delphinen.
Wir tauchten unter und sahen die wunderschönen Säugetierte auf uns zukommen. Sie tauchten unter uns hindurch und waren auch schon wieder weg. Wir versuchten ihnen zu folgen, doch sie waren zu schnell. Also kletterten wir wieder an Bord und folgten mit dem Boot, wie die anderen Boote neben uns auch. Ein paar Meter weiter sprangen wir erneut ins Wasser.
Die Delphine ließen sich von uns nicht stören, sie schwammen einfach an uns vorbei, unter uns durch oder neben uns her. Wir waren so aufgeregt, das unser Körper voller Adrenalin war. Vor Aufregung bekam ich Salzwasser in meinen Schnorchel und wurde immer hektischer, so dass ich dann nicht mehr ins Wasser sprang. Sibylle war da beherrschter und sprang unermütlich zu den Delphinen hinein.
7 oder 8 Mal ging es hinein ins Wasser, beim letzten Schwimmgang kam ich wieder mit und wir kamen den etwa 11 Delphinen so nah, wie noch nie in unserem Leben. Zwei Delphine schwammen zum greifen nah an mir vorbei und Sibylle direkt vor die Kamera, dann waren sie auch schon wieder im offenen Meer verschwunden.
Wir bekamen das Grinsen nicht mehr aus unseren Gesichter. Das Schwimmen mit den Delphinen war ein wunderbares und bishereinmaliges Erlebnis gewesen, dass wir gerne noch etwas länger gehabt hätten. Es war neben der Ballonfahrt und den Tieren in der Serengeti sicher eines der Highlights unseres Urlaubs! Leider mussten wir wieder zurück zu unserem Beachhotel.
Mit der Erinnerung an die Begegnung mit den Delphinen verbrachten wir die Rückfahrt im Bus zu unserem Hotel. Dort frühstückten wir und zogen uns um. Gegen Mittag ging es dann zu unserem letzten offiziellen Programmpunkt: dem Besuch der Seaweed-Kooperation. In einem Zentrum nahe unseres Hotels wurden wir entsprechend der heißen Mittagssonne eingekleidet mit einem Strohhut und Gummischuhen.
Dann ging es wieder zurück zum Strand zurück und hinaus auf den nun trocken daliegenden Strand zu den Feldern mit Seegras (Seaweed).
Seegras ist ein wertvoller Rohstoff, der vielfältig verwendet werden kann. Man kann das Seegras essen, aber auch Seifen, Öle und Hautcremes und Peelings herstellen.
Wir erfuhren, wie das Seegras kultiviert wird, dass es immer feucht gehalten werden muss und deswegen in Bereichen angepflanzt wird, in denen selbst bei Ebbe noch alles von Salzwasser bedeckt ist.
Anschließend ging es vom Strand zurück in das Seaweed Zentrum und wir lernten die Produkte und ihren Herstellungsprozeß kennen.
Am besten gefiel uns der Kühlraum, denn dort war es angenehm frisch und wir hörten kurzfristig auf zu schwitzen.
Dann gingen wir wieder zu unserem Hotel. Wir verabschiedeten uns von Amour und verbrachten den Rest des Nachmittags am Strand. Inzwischen kam das Wasser wieder langsam zurück und der Wind gab uns eine leichte Abkühlung. Am späten Nachmittag gingen wir dann noch einmal baden, doch as Wasser war wieder so warm, wie in einer Badewanne. Es war keine wirkliche Erfrischung.
Zum Abendessen gingen wir dann wieder am Strand zum Ocean Grill & Bar Restaurant und hatten wieder einen sehr netten und kurzweiligen Abend. Es war unser letzter Abend auf Sansibar! Morgen würde es heim nach Deutschland gehen.