Madeira, Tag 7

Auf dem heutigen Plan stand eine 3 stündige Wandertour nach Rabascal und zu den 25 Wasserquellen. Wir hatten diese Tour über das Hotel gebucht und wurden um halb 10 am Hotel abgeholt. Das Wetter war perfekt für diese erste Levadawanderung, es war sonnig und nicht zu heiß. Dennoch hatten wir mehrere Schichten an Klamotten in unsere Tagesrucksäcke gepackt, denn nach der Erfahrung vom Tag zuvor konnte es auf Madeira wirklich von ganz kalt bis ganz warm alles geben.
Wir waren nicht die ersten Gäste im Bus und es dauerte noch einige Zeit, bis alle anderen der 19 Wanderwilligen eingesammelt waren. Wir waren allesamt deutschsprachig. Vom Einsammeln im Hotel bis zum Start der eigentlichen Wanderung vergingen 2 Stunden. Unterwegs hatten wir noch kurz Gelegenheit für eine Toilettenpause und für ein paar letzte Einkäufe. Unser Guide hatte uns nämlich eröffnet, dass die Tour ca. 3-4 Stunden dauern würde und wir nach den 25 Wasserquellen noch durch einen 800 Meter langen Tunnel gehen würden. Wir waren gespannt, was uns noch alles erwartete.
Der Fahrer, der nur portugiesisch sprach, brachte das Fahrzeug auf das Hochplateau auf knapp 1200 Metern, wo wir schon am Tag zuvor mit Peidro gewesen waren. Wir waren bereits wieder über der Wolkengrenze und sahen vorbeiziehende Wolkenschwaden. Es war windig und eisig kalt. Wir waren froh, so viele Klamotten dabei zu haben. Ab und an riß die Wolkendecke auf und wir konnten einen Blick auf die Küste erhaschen, doch dies war eher selten.
Wir verließen den Bus auf dem Plateau an einem gut besuchten Parkplatz. Gegen den heftigen Wind anschreiend versuchte uns Gabriel, der älteste Wanderführer Madeiras, die Tour zu erklären. Es war schwer ihm zuzuhören, doch wir waren sicher, das wir auch so folgen konnten.

Auf der Wanderung


Dann ging es los. Zunächst auf einem asphaltierten Weg folgten wir Gabriel auf dem Weg, der sich an die Berghänge schmiegte.

Auf der Wanderung


Neben uns waren Eukalyptusbäume und Pinien und immer wieder moosbewachsene Steine, an denen wir vorbeigingen. Bald schon kamen wir an den eigentlichen Beginn des Levadaweges und auch der Wind ließ nach. Es ging über nasse Steinstufen hinunter in durch den Lorbeerwald. Wir mussten uns sehr konzentrieren, denn immer wieder gab es rutschige Abschnitte und brüchige Stufen. Die Gruppe blieb eng zusammen.
Als wir ans Ende des Weges hinunter kamen, mussten wir warten, denn es gab Gegenverkehr. Anderer Wanderer hatten den umgekehrten Weg gewählt und wollten hinauf.

Uralte Baumheide


Wir bogen noch einmal kurz zu einer Toilettenpause ab, dann ging es wieder zurück auf den Levadaweg und immer parallel an der schmalen Levada.

Wegweiser


Der Boden war nass, schlammig und immer wieder mit Pfützen bedeckt. Wir mussten uns sehr konzentrieren, um nicht auszurutschten oder mit den Füßen komplett im Wasser zu versinken.

Auf der Wanderung


Doch alles ging gut. Bald schon wurde der Weg immer schmaler und bestand nur noch aus der Levada und dem parallel dazu verlaufenden Steinweg, etwas unterhalb. Neben und über uns befanden sich die Lorbeerbäume und Pinien und wir mussten auf unsere Köpfe aufpassen, um nicht anzustoßen.

Auf der Levadawanderung


Der Weg auf der Levada war immer wieder unterbrochen von kurzen Stopps, denn wir hatten immer wieder Gegenverkehr.

Wasserfall unterwegs


Doch das aneinander vorbeilassen klappte wunderbar und wir kamen gut voran. Nach etwa 2 Stunden kamen wir zu den 25 Wasserquellen, einer Ansammlung von kleinen Wasserfällen, die in einem großen Becken zusammenkamen. Es war sehr viel los an diesem Spot und wir mussten aufpassen, dass wir nicht ins Wasser rutschten. Doch alles ging gut und wir genossen dieses schöne Naturschauspiel und versuchten die anderen Wanderer auszublenden.

25 Quellen


Wasserfall


Leider war die Zusammensetzung der Gruppe sehr inhomogen. Es kam die ganze Zeit über keine vernünftige, harmonische Stimmung auf. Bis auf 2 Paare waren alle anderen recht proletenhaft unterwegs. Fotografiert wurden mit Ipad und anderen Tabletts, je größer desto besser! Wir suchten keinen Kontakt zu den anderen und waren froh, dass wir die nächsten Wanderungen nur zu zweit absolvieren würden.
Nach der Besichtigung der 25 Quellen ging es wieder zurück.

Wasserfall


Auf der Wanderung


Nach einiger Zeit kamen wir zu dem angekündigten Tunnel von 800m Länge. Kaum einer von uns hatte eine Taschenlampe dabei, denn das stand nicht in der Beschreibung für die Tour. Doch der Guide hatte ein paar dabei und ich hatte mein Handy. So gewappnet ging es in den Tunnel. Die Wanderung durch den Tunnel war ziemlich spannend, zum Glück war es auch nich mehr so nass wie noch vor einigen Tagen, wie Gabriel erzählt hatte. Wir hatten zwar ein paar Pfützen zu durchqueren, aber es war nicht so schlimm.
Der Tunnel war schnell durchquert und dann ging es zurück zum Auto.

Auf der Wanderung


Wir fuhren Richtung Funchal und lieferten einen nach dem anderen wieder bei seinem Hotel ab. Dann gingen Sibylle und ich in unsere Hotelbar, wo man uns noch mal zeigte, wie der Poncha zubereitet wird.
Anschließend gingen wir wieder ins Restaurant Compartemente und aßen dort lecker zu Abend. Heute haben wir das erste Mal seit einer Woche Fleisch gegessen. Bisher haben wir uns durch alle leckeren Fischgerichte durchgefuttert. Da aber auch der Fleischspieß auf Madeira ein typisches Gericht ist, wollten wir diesen nicht versäumen zu probieren. Sehr lecker! Dann ging es zurück ins Hotel.

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