Es war unser letzter Tag in Funchal. Wir hatten für den Vormittag eine Wal- und Delfinbeobachtungstour auf einem Katamaran gebucht. Vorher mussten wir allerdings noch die Koffer packen, denn die Zimmer mussten ja geräumt werden. Nach dem Frühstück wurden wir mit einem Shuttle Service des Hotels zum Anleger am Hafen gebracht, von wo aus es an Bord ging. Wir waren gerade rechtzeitig, denn kaum hatte der Shuttle gehalten, sahen wir auch schon die anderen Teilnehmer der Tour in Richtung Boot gehen. Wir nahmen unsere Bordkarten in Empfang und folgten den anderen auf den Katamaran. Drei Kreuzfahrtschiffe lagen im Hafen, doch das war im Moment nicht so wichtig.
Pünktlich wurde abgelegt und die rund 30 Teilnehmer der Tour verteilten sich gut auf den sehr geräumigen Katamaran. Das Wetter spielte auch mit. Es war nicht zu warm, aber noch weitgehend wolkenfrei. Eines der Crewmitglieder hatte sich mit einem Fernglas und Walkie-Talkie bewaffnet auf das Dach gestellt, welches uns als Sonnenschutz diente, und hielt Ausschau nach Walen und Delfinen. Wir fuhren eine gute halbe Stunde, dann sahen wir die ersten Tiere.
Eine Gruppe von 4-6 Delfinen schwamm auf den Katamaran zu und tauchte unter uns hinweg.
Sie drehten bei uns schwammen direkt vor den Kufen des Katamarans davon.
Es schien fast so, als hatten sie Spaß daran, das sich verwirbelnde Wasser vor den Kufen auf ihrer Haut zu spüren, denn immer wieder drehten sie sich direkt in den Strom.
Das Wasser war glasklar und wir sahen die Delfine abtauchen und davonschwimmen.
Dann waren sie verschwunden. Doch nur wenige Minuten später konnten wir sie wieder entdecken.
Der Katamaran hielt auf die Gruppe zu. Sie waren noch etwas weit entfernt, doch es war zu erkennen, dass einige ab und zu aus dem Wasser herausgesprungen kamen. Als wir sie erreichten, schwammen sie wieder sehr gesittet durch das Wasser.
Nach einiger Zeit mussten wir uns lösen von den Delfinen, denn wir wollten ja auch noch Wale beobachten. Also drehte der Katamaran bei und hielt auf die Westküste Madeiras zu. Es ging eine gute Stunde in die Richtung und wir schauten alle ganz gebannt auf das Wasser, in der Hoffnung einen Wal zu entdecken. Plötzlich drehte das Boot bei und fuhr geradewegs auf die Küste zu. Die Spannung stieg, doch dann sahen wir die Tonne, die durch das Wasser trieb. Die Crew fischte sie aus dem Wasser und erklärte uns, dass es hier üblich ist, dass die Beobachtungsboote auch ein bißchen im Meer aufräumen.
Anschließend fuhren wir weiter an der Küste entlang, vorbei an Cabo Girao und Camara de Lobos und Richtung Funchal zurück. Wale konnten wir an diesem Tag nicht mehr beobachten, aber es war trotzdem eine tolle Fahrt auf dem Katamaran.
Als wir im Hafen ankamen, lagen die drei Keuzfahrtschiffe immer noch im Hafen. Wir gingen zu unserem Hotel und holten unser Gepäck ab. Es war sehr schade, dass wir das Quintinha Sao Jao Hotel verlassen mussten, denn es war ein tolles Hotel. Das Gebäude muss einmal ein altes Herrenhaus gewesen sein, die Einrichtung war sehr kolonial gehalten und ein kleiner aber verwunschener Garten umgab das Hotel. Auch im inneren des Hotels war alles sehr liebevoll immer mit vielen frischen Blumengestecken geschmückt.
Wir ließen uns ein Taxi rufen, um mit dem Gepäck zum nächsten Hotel in Funchal zu kommen. Die Wanderreise ab morgen sollte nämlich von einem anderen Hotel starten. Gesagt, getan. Wir checkten im Hotel Orchidea ein und brachten das Gepäck aufs Zimmer, dann machten wir uns auf den Weg zu einem Orchideengarten auf halben Weg nach Monte. Es ging etwas bergauf, doch wir schafften den Weg vom Hotel dorthin in knapp 20 Minuten.
Der Orchideengarten war sehr verwunschen angelegt. Auf den ersten Blick sah die Anlage sehr heruntergekommen und verlassen aus. Es waren keine Touristen auszumachen. Doch wir erkannten dann, dass nur die äußerliche Infrastruktur so schlecht gepflegt war.
Es gab ein etwas schwer zu entdeckendes Gewächshaus, in dem uns eine ältere Portugiesin Eintrittskarten verkaufte.
Dann konnten wir in dem Gewächshaus herumgehen und uns wunderschöne exotische Orchideen anschauen. Viele der Arten, die wir hier sahen, kennen wir von zu Hause.
Doch in Deutschland sind die Blätter und die Blüten viel kleiner als hier auf Madeira.
Nach dem Orchideengarten sind wir wieder zu Fuß zurück in die Stadt gegangen und ein wenig am Hafen entlanggeschlendert. Wir haben uns dann noch einen kleinen Park angeschaut, der oberhalb des Hafens gelegen ist. Wir waren auf dem Weg zum vorigen Hotel schon einige Male an diesem Park entlanggegangen, doch hatten wir es noch nicht hinein geschafft. Doch heute Abend hatten wir die letzte halbe Stunde Zeit, uns den Garten anzusehen.
Auch hier gab es wieder viele schöne und vor allem farbige Blumen wie Amaryllis, Lilien und Strilizien zu bewundern. Außerdem hatte wir einen wundeschönen Blick auf den Hafen und die Bucht von Funchal.
Dann sind wir zum Abendessen gegangen und haben auf dem Weg dorthin noch für den morgigen Tag eingekauft, unsere erste richtige Wanderung.
Hallo, Ihr Lieben,
also ich spreche für die letzten drei Berichte zusammen. Ihr werdet
auf den Wanderungen noch mehrfach in Wolken oder Nebel geraten.
Darum ist Madeira ja so grün und hat so viele Blumen. Die Berge fangen
die Wolken doch auf und es kommt der Vegetation zu gute. Und das Wasser in den Levadas hat daher auch seinen Ursprung.
Zur Wal Beobachtung, Die kommen eben nicht immer zur gewünschten
Zeit. Die Delfine haben Euch bestimmt entschädigt. Die Bilder
sind wirklich toll (wie sonst auch).
Lebe Grüße und schöne Touren!
Helga