Madeira, Tag 9: Von Camancha nach Santo da Serra

Heute ging es los! Unser erster richtiger Wandertag. Wir mussten Funchal verlassen. Das Abschlusshotel war leider nicht so komfortabel, wie das Hotel, welches wir die erste Woche in Funchal hatten. Aber für eine Nacht war es ok gewesen.
Das Taxi war pünktlich um 9 Uhr vor dem Hotel, um uns abzuholen. Es ging aus Funchal hinaus und in die Berge hinauf. Der Startpunkt der Wanderung war bei Camacha. Der Taxifahrer wünschte uns noch viel Spaß, dann stieg er in sein Taxi und verschwand mit unserem Gepäck. Wir standen erst einmal im Nirgendwo, blickten auf Madeiras Küste hinab und sahen ein paar Häuser von Funchal und einen Zipfel von Porto Santo in der Ferne.

Porto Santo


Dann machten wir uns auf den Weg. Laut Streckenbeschreibung erwarteten uns knapp 13 Kilometer auf angenehmen Levada und Forstwegen.
Schnell kamen wir hinein in die Eukalyptuswälder.

Wildlife


Die Levada verlief zunächst oberirdisch, doch schon bald war der Wasserweg ausgetrocknet und mit Ästen und Blättern verstopft.
Der Weg führte uns immer tiefer in den Wald hinein und wir folgten der Beschreibung von Wikinger, die wirklich sehr akkurat war.

Der Levadaweg


Auf unserem Weg sahen wir Eichen, viele Farne,

Farne


natürlich Eukalyptusbäume und den Gänseblümchen am Weg. An manchen Stellen war der Weg schlammig und von Pfützen bedeckt, denn es hatte hier ja schon einiges an Regen gegeben in den letzten Wochen.

Abenteuer


Die Levada verlief mittlerweile unterirdisch, zu diesem Zweck waren auf dem Weg Revisionsschächte eingelassen worden.

Gullideckel im Wald


Diese Gullideckel waren etwa alle 100 Meter zu sehen. Auch Absperrventile standen am Rand des Wanderweges.

Absperrventile


Immer wieder hingen abgeknickte Bäume herunter und an einigen Stellen lagen riesige Felsbrocken auf dem Weg. Es war hier immer mit Steinschlag zu rechnen. Doch das galt eher für nasses, ungemütliches Wetter! Wir hatten heute wirklich Glück, denn die Sonne schien, es waren kaum Wolken am Himmel und es war angenehm warm. Und wir waren ganz allein unterwegs. Einfach herrlich!

Bäume


Wir wurden lediglich ein Mal von einem Motorradfahrer überholt, der uns auf einem Stück Wald mit seiner Crossmaschine überholte, ein paar hundert Meter entfernt umdrehte und wieder an uns vorbei fuhr.
Ansonsten begegnete uns bis zum Ende des ersten Teilabschnittes niemand.
Auf dem zweiten Abschnitt, nachdem wir eine Straße überquert hatten, begegneten wir insgesamt 3 Paaren, von denen uns eines überholte. Die anderen beiden verloren wir aus den Augen. Immer wieder genossen wir die Natur und staunten über den Ausblick.

Ausblick


Es war wirklich fantastisch. Wir rochen den Eukalyptus und die Tannen, deren Zapfen überall auf dem Waldboden verteilt waren. Am Wegesrand standen Gewürzlorbeer und Diesteln.

Gewürzlorbeer


Bald bemerkten wir, dass die Beschreibung für den zweiten Abschnitt nicht mehr so akkurat war, wie für den ersten Teil. Wir hatten fast befürchtet, uns verlaufen zu haben, als wir dann endlich doch an der Forellenzucht ankamen, die das Ende des heutigen Levadaweges darstellte. Wir aßen dort noch ein leckeres Thunfischsandwich, dann gingen wir weiter über die Straße hinein in den Ort Santo de Serra.

Der richtige Pfad


Das Hotel war schnell gefunden, es war nahe des Ortseingangs. Doch nachdem wir die Koffer auf das Zimmer gebracht hatten, wollten wir noch schnell einen leckeren Kaffee und ein Pasteis de Nata in einem Cafe zu uns nehmen. Das war leider leichter gesagt als getan, dann Santo de Serra ist als Stadt oder Dorf ziemlich ausgestorben. Jedes zweite Haus steht leer und ist zum Verkauf angeboten. Cafes gab es keine in dem Ort. Unser erster Versuch war ein Golf Hotel, doch da ließ man uns einfach sitzen und warten und schien uns nicht bedienen zu wollen. Also gingen wir wieder in die Stadt zurück und nahmen unseren Espresso und ein Pasteis de Nata letztlich in einer Art Bäckerei zu uns. Dafür war beides aber sehr lecker. Danach sind wir dann Lebensmittel einkaufen gegangen. An der Kasse des Supermarktes saß eine alte Frau vor einem Computer. Aber anscheinend mißtraute sie dem Computer, denn sie überprüfte jeden Einkauf noch mit der Hand und scannte die Artikel zweimal ein. Auch das Wechselgeld rechnete sie persönlich aus. Das dauerte natürlich seine Zeit.
Danach sind wir dann in den alten Blandy Park gegangen. Der Park erwies sich als außerordentlich groß und wir waren erstaunt, wie ausgedehnt alles war. Es gab hier viele Gelegenheiten für Familien, ihre Freizeit zu verbringen. Große Wiesen mit Sitzgelegenheiten, einen wunderschönen Aussichtspunkt am Ende eines Rundgangs, und schließlich ein Gehege, in dem ein paar Enten, Hühner und 4 Pfaue zu sehen waren. Zwei männliche Pfaue spielten damit, uns ihr herrliches Kleid zu zeigen, ein Pfau war weiblich und einer war ein weißer Pfau!

Pfau


Es war ein wunderschöner Anblick die Pfaue zu beobachten.

Pfau


Dann gingen wir zurück ins Hotel, duschten und zogen uns für das Abendessen um. Das Essen nahmen wir in einem einheimischen, einfachen Restaurant ein. Es war lecker und sehr reichlich.

1 Kommentar

  • Helga Asteroth sagt:

    Hallo,
    ich bin überrascht, denn ich hatte angenommen, die Wanderungen
    fänden in einer Gruppe von mehreren Personen statt. So benötigt Ihr
    Ja wirklich gute Beschreibungen. Und wie ist das mit den Hotels?
    jeden Tag ein anderes?
    Jetzt strampelt Euch mal weiter ab.
    Viele Grüße
    Helga