Die Giraffe Sammy, die mit der Flasche großgezogen wurde, nachdem sie mit 4 gebrochenen Beinen von einem der Guides auf dem Gelände der Lodge gefunden wurde, hält sich vornehmlich im Bereich des Restaurants auf. Während ich dort auf die anderen warte und den ersten Tag des Blogs einstelle, kommt Sammy und beginnt damit, an den Dächern des Restaurants zu knabbern. Sammy hat anscheinend ebenso Hunger, wie wir. Wir genießen unser Frühstück im Restaurant und dabei den Blick auf das Wasserloch, wo immer sehr viele Gänse und zumeist auch ein paar Straußen zu sehen sind.
Im Laufe des Tages kommen dann noch Zebras, Antilopen und Giraffen dazu.
Unser Game Drive startet um 9, was relativ spät in unseren Augen ist. Der Fahrer des offenen Jeeps heißt Sam und wir sind zu sechst unterwegs. Außer uns Vieren ist noch ein holländisches Paar dabei. Rasch geht es aus dem kleinen, nur 500 ha großen Bereich der Lodge hinaus in den großen, ca. 5000 ha großen Außenbereich. Die Landschaft hier ist karg und erinnert an eine Mondlandschaft, es geht auf und ab im Jeep, durch ausgetrocknete Flussbetten und über Steine und verdorrte Baumstämme.
Die Sträucher sind fast kahl, nur wenige besitzen bereits grüne Blätter. Regen wird hier sehnsüchtig erwartet! Von anderen Besuchern der Lodge haben wir erfahren, dass es in der letzten Woche in Swakopmund und Umgebung heftige Regenfälle gegeben hat. Davon ist hier nichts angekommen.
Während wir durch die karge, aber durchaus faszinierende Landschaft fahren, vermissen wir die Tiere. Es ist kein einziges Tier auszumachen.
Sam beginnt, die Hupe seines Jeeps zu betätigen und nach wenigen Minuten kommen 5 Elefanten die schnurgerade sandige Straße heruntergelaufen, geradewegs auf unseren Jeep zu.
Die Elefanten wissen, was sie erwartet. Sie kommen uns ganz nahe und greifen mit ihren Rüsseln nach dem mitgebrachten Heu, das Sam schnell auf dem Boden verteilt.
Uns gibt er Birnenspalten und Apfelhälften in die Hände, denn unter den 5 Elefanten gibt es eine, die ganz wild auf Obst ist.
Lara ist ihr Name und sie schiebt ihren starken Rüssel ins Innere des Wagens und sucht nach dem Obst. Wir haben Erbarmen und geben ihr gern die mitgebrachten Stücke. Unter den Elefanten herrscht eine ganz schöne Rangelei, selbst die kleinen haben keinen Respekt den großen Elefanten gegenüber.
Wir müssen uns von den Elefanten trennen und fahren wieder in Richtung der Lodge. Inzwischen sind auch die anderen Tiere aufgewacht und zeigen sich uns. Wir sehen ein paar Kudus, vereinzelt Antilopen, Giraffen und Zebras.
Als letzten Stopp besuchen wir noch einen Pool mit zwei Nilpferden. Sam hat auch für diese beiden, ein Männchen und ein Weibchen, Futter mitgebracht. Das Weibchen kommt direkt aus dem Wasser zum Fressen. Es scheint trächtig zu sein, wie Sam vermutet. Das Männchen macht ein paar Sperenzien im Wasser, kommt kurz aus dem Wasser und geht mit dem Heu im Maul wieder zurück ins Wasser zum essen.
Dann geht es wieder zur Lodge und wir machen Mittagspause. Nach einem kleinen Salat gibt es ein leckeres Savannah Dry mit Blick auf das Wasserloch.
Strauße, Giraffen, Zebras und natürlich die Gänse tummeln sich hier. Und auch Sammy ist wieder da und kommt ganz nah. Er kommt so nah, dass er sich sogar von uns streicheln lässt und seinen langen Hals an unseren Rücken und Köpfen reibt.
Um 15 Uhr startet unser 2. Game Drive, wieder mit Sam. Wir haben eine Privatfahrt und fahren wieder in den Außenbereich. Erneut geht es durch ausgetrocknete Flussbetten und über hügelige Wege. In einem der sandigen Furchen sehen wir mit einem Mal an die 25 Giraffen, die von den Bäumen und Sträuchern oberhalb des Flussbettes fressen.
Sam kann es kaum glauben, dass wir immer und immer wieder die Giraffen fotografieren wollen. Es geht weiter und wieder zu den Elefanten, die schon auf ihre zweite Fütterung warten. Sie kommen schnell aus dem Gebüsch angelaufen und kreisen den Wagen ein. Lara macht sich sofort auf die Suche nach dem Obst und greift mit ihrem Rüssel in das Innere des Wagens.
Nach den Elefanten fahren wir ans westliche Ende des Außengeländes und halten vor einer kleinen Gebirgskette. Wir steigen die Steinstufen empor und sind erstaunt, dass es doch ziemlich anstrengend ist. Uns steckt noch der Flug in den Knochen und außerdem sind es ca. 33 Grad! Aber die Aussicht von der Spitze des kleinsten Hügels ist wahrlich wunderschön.
Nach ein paar Minuten Pause geht es wieder hinunter zum Jeep und wir fahren wieder Richtung Lodge zurück. Wir kommen wieder an den Elefanten vorbei, doch dieses Mal haben wir kein Futter mehr. Also verweilen wir nicht lange, sondern fahren direkt weiter. Die Elefanten sind ziemlich erstaunt und schauen uns hinterher. Sie sind es wohl gewohnt, dass der Jeep immer Futter mit sich bringt.
Zurück auf der Lodge fahren wir noch mit dem Jeep in den Bereich des Wasserlochs. Sammy ist schon da und kommt uns entgegen. Er steckt direkt seinen Hals ins den Jeep und reibt seinen Kopf an unseren Köpfen und Rücken. Er scheint sich zu freuen, dass wir wieder da sind.
Nach dem Game Drive geht es noch einmal zum Gepardengehege. Heute sind ziemlich viele neue Gäste auf der Lodge, so dass es sehr voll beim Gehege ist. Auch die Leopardenfütterung findet wieder in größerer Runde statt. Dann gehen wir zurück zum Wasserloch am Restaurant und genießen dort die Zeit bis zum Abendessen in entspannter Atmosphäre mit Blick auf die vielen Tiere, die jetzt nach und nach aus den Büschen kommen und ihr Futter haben wollen. Zebras, Gnus, Oryxe, Nashörner, Giraffen und Strauße.
Sie alle kommen ans Wasserloch und bringen sowohl die neuen Gäste als auch uns immer wieder zum Staunen. Neben der Giraffe Sammy streicheln wir auch ein Nashorn zum ersten Mal!
Diese Tiere sind wirklich an die Menschen gewöhnt.
Zum Abend essen gibt es heute leckere Eland-Antilope. Nach dem Abendessen geht es noch für einen Espresso und Amarula Ersatz auf die Terrasse. Währenddessen geniessen wir noch einen letzten Blick auf die Tiere.