Tag 8: 4.11.2018, Walvis Bay

Pünktlich um 7 treffen wir Vier uns im Frühstücksraum der Pension Rapmund. Man hört hier nur deutsche Stimmen, selbst unter den schwarzen Angestellten wird deutsch gesprochen. Das Frühstück ist wie immer recht lecker mit Joghurt und frischem Obst, sowohl Rührei mit Tomate und Speck. Der Speck wird im übrigen dazugepackt, ob man ihn nun bestellt hat oder nicht.
Um viertel vor 8 treten wir dann die Fahrt nach Walvis Bay an, knapp 30 Kilometer über die B2, immer geradeaus zwischen Dünen und Meer. Wir erreichen Walvis Bay pünktlich um 20 nach 8 und haben noch etwas Zeit, bevor unsere gebuchte Catamaran-Tour beginnt. Diese Zeit verbringenn wir damit, noch kurzerhand eine weitere Tour für den Nachmittag zu buchen, nach Sandwich Harbour. Sandwich Harbour befährt man am besten mit einem Führer, da die Fahrt dorthin nicht ganz unproblematisch ist. Warum, erfahren wir später am Tag!
Um kurz nach 9 geht es dann mit der Catamaran Tour los.

Wir sind auf dem größten Catamaran in Walvis Bay, er wiegt rund 50 Tonnen und man bennötigt einen besonderen Führerschein, um dieses Boot zu lenken. Unser Guide Joe hat diese Lizenz nicht, aber dafür kann er sehr unterhaltsam auf Deutsch und auf Englisch über die Seehunde und die Pelikane erzählen, die halbwegs als Angestellte der Gesellschaft Catamaran Charters zu sehen sind ;-).

Wir haben noch nicht abgelegt, da springt bereits ein Seehund an Bord und lässt sich füttern.
Auf der Reeling sitzt ein Pelikan und wartet ebenfalls auf Fisch.


Währenddessen fahren wir mit dem Catamaran in die Bucht hinaus.

Wir erfahren einige interessante Dinge über die Aufzucht von Austern und das Ölgeschäft in Namibia.
Während wir fahren, sehen wir immer wieder schwimmende und springende Seehunde im Wasser.

Leider sehen wir keine Delphine. Erst sehr spät können wir ein paar einzelne Delphine ausmachen, doch sie lassen sich nicht gut filmen und fotografieren.
Wir hatten gehofft, auf dieser Tour auch Wale zu sehen, doch Joe sagt uns, dass die Walsaison schon Mitte bis Ende Oktober zu Ende ist.
Wir fahren an einer großen Seehundkolonie vorbei und sehen hunderte von Seehunden, die sich am Strand und im seichten Wasser tummeln.


Dann geht es langsam wieder zu zurück. Das ist für Joe eine gute Gelegenheit, dass Mittagessen zu eröffnen. Es gibt Sekt und Austern sowie verschiedene kleine Platten mit belegten Baguettescheiben, sowie Calamaris, Mini Oktopus und Fisch. Nicht alle Gäste essen von den Austern, umso schöner für diejenigen, die es tun und dann umso mehr davon haben. Auch wir haben nur eine probiert und diese leider nicht als Delikatesse empfunden.

Obwohl wir keine Wale und nur wenige Delphine gesehen haben, war es dennoch eine schöne Tour mit dem Catamaran. Die Pelikane und Seehunde an Bord haben für kurzweilige Unterhaltung gesorgt.
Zurück im Hafen geht es gleich weiter mit Rudy, unserem Guide für die Tour nach Sandwich Harbour. Rudy spricht ebenfalls perfekt deutsch und führt uns zu seinem Jeep. Wir steigen ein und schon geht es an der Promenade entlang in Richtung der Salzfelder, die wir schon vom Catamaran aus gesehen haben. Während sich links die Salzfelder nähern, sehen wir rechts in der Lagune einige hundert Flamingos unterschiedlicher Färbung. Die rosa Färbung kommt nicht allein durch die Aufnahme von kleinen Krabben, wie man weitläufig meint, sondern auch von Plankton und besonderen Mineralien im Boden.

Rudy fährt mit seinem Jeep über die Wege zwischen den Salzpfannen und erklärt uns, dass hier das reinste Salz abgebaut wird. Ein sehr hoher Prozentsatz wird für die Industrie produziert, nur etwa 10 Prozent landet als Speisesalz auf den Tellern.

Wir fahren über hügeliges Gebiet in den Dünenbereich südlich von Walvis Bay hinein und es wird immer sandiger. Vereinzelt stoßen wir auf die !Nara Pflanze und den Pencilbusch, aber überwiegend ist nur Sand um uns herum. Ein paar Springböcke stehen ca. 100 Meter entfernt und wir halten an, um ein paar Fotos zu machen.


Dann geht es weiter, immer tiefer in die Dünen hinein.
Rudy hat von seinen Fahrerkollegen erfahren, wo sich eines der Tiere der Little 5 der Wüste befindet und wir fahren dorthin. Rudy gräbt im Sand und fördert einen Gecko zutage, der sehr empfindlich auf Licht reagiert und gleich wieder in den Schatten muss.

Dann beginnt der Spaß! Wir tauchen noch tiefer in die Dünen ein und Rudy lenkt seinen Jeep immer tiefer und wilder die Dünen hinauf und wieder hinunter, wir fahren in unglaublichen Winkeln über die sandigen Straßen und schreien vor Vergnügen.

Manches Mal geht die sandige Wand fast senkrecht hinab und der Wagen rutscht einfach hinunter, ein anderes Mal nimmt Rudy mit seinem Jeep ordentlich Anlauf und jagt die Düne mit 60 km/h empor.

Es ist ein furioser Ritt durch eine faszinierende Landschaft, die uns einen unglaublichen Spaß bereitet! Wir wollten am liebsten damit gar nicht wieder aufhören. Das wir unterwegs noch einen Oryx und zwei Strauße gesehen haben, ist da fast nebensächlich.

Wir legen eine kurze Pause ein und Rudy präsentiert uns einen Snack, bestehend aus Sekt, Bier, Cola, Wasser, Austern und belegten Brötchen. Unglaublich, was hier aufgetisch wird. Eingenommen wird das Essen in der Nähe zweier Wüstenschakale, die schon sehr an den Menschen gewöhnt sind und immer mal wieder von den Fahrern gefüttert werden.


Über uns zieht eine Pelikangruppe hinweg.
Dann fahren wir wieder los, noch einmal in atemberaubender Weise die Dünen hinab und wieder hinauf und weil es allen so viel Spaß gemacht hat, das ganze noch einmal!
Aber alles hat irgendwann ein Ende, und so müssen auch wir wieder zurück nach Walvis Bay fahren und steigen nach einem wunderschönen und erlebnisreichen Tag in unser Auto und fahren zurück nach Swakopmund. Die 4 Stunden mit Rudy sind wie im Flug vergangen, aber anscheinend hatte er genauso viel Spaß dabei wie wir.
Essen brauchen wir heute nicht mehr, darum gibt es auf unserem Balkon nur noch einen kleinen Sundowner mit Amarula und danach noch ein kleines Bier in einer netten Vinothek um die Ecke, nicht weit vom Hotel entfernt.

3 Kommentare

  • Helga Asteroth sagt:

    Hallo, Ihr Spielkinder,
    Ich kann mir nicht vorstellen, daß ich bei der Dünenfahrt
    auch nur 10 % so viel Spass gehabt hätte wie Ihr.
    Eine Katamarantour mit Robbe und Fischbufett hatten
    wir auch, aber ohne Pelikan.
    Weiterhin solche tollen Erlebnisse wünscht Euch
    Helga

  • Monika Thiede sagt:

    Moin Ihr Lieben,
    ich habe alle bisherigen Berichte gelesen und genieße aus dem kalten Deutschland Eure Bilder. Ich hoffe, Ihr habt viel Spaß und die Reise geht genauso schön weiter wie bisher.
    Ich bleibe Euch auf jeden Fall „auf den Fersen“.
    Liebe Grüße
    Eure Monika

  • Ingrid Pump sagt:

    Hallo ihr Lieben
    Ich habe alle eure Berichte gelesen und bin begeistert, so
    tolle Erlébnisse,einfach super!!! Weiter viel Spaß
    L. G. Ingrid