Wir frühstücken ein letztes Mal bei Charlotte in der Pension Zur Waterkant und machen uns dann auf den Weg zum Fish River Canyon. Bevor wir Lüderitz verlassen, wird noch mal Geld abgehoben, eingekauft und getankt. Für den Fish River Canyon sollte man ausreichend Diesel im Tank haben. Wir verlassen Lüderitz und fahren auf die B4. Sibylle ist heute am Steuer. Es geht gut voran, es ist wie immer wenig Verkehr. Ein paar Touristen und wenig Lkws. Mit knapp 120 kmh kommen wir zügig voran. In Aus tanken wir noch mal ein paar Liter nach.
Die Außentemperaturen liegen laut der Anzeige im Auto wieder bei knapp 40 Grad. Von der B4 geht es wieder auf sogenannte Gravel Road, eine Schotterpiste. Einige sind recht einfach und zügig zu befahren, auf anderen muss man sehr vorsichtig und langsam unterwegs sein. Als besonders anspruchsvoll wurden die letzten 19 Kilometer zur Lodge angegeben. Doch auch diese Strecke ist eigentlich nicht schlimmer, als die anderen Schotterpisten. Der Weg ist nur etwas schmaler und eine Ausweichmöglichkeit ist schwer zu finden. Doch auf der Fahrt zur Lodge kommt uns keiner entgegen.
Als wir die Lodge erreichen sind wir total geflasht! Die Lodge liegt direkt am Rand des Canyons, es sind 20 einzelne Häuser, jedes davon mit perfektem Blick auf den Canyon. Für den Abend buchen wir gleich eine Sundowner Fahrt. Wir setzen uns dann erst einmal zum entspannen auf die Panoramaterrasse der Lodge und genießen den wundervollen Blick auf den Canyon. Es ist wunderschön hier. Nach einem leckeren kleinen Mittagssnack beschließen Sibylle und ich, uns noch etwas die Beine zu vertreten und den Canyon Rim Walk zu machen.
Der Weg ist durch einen kleinen Pfad mit Steinen gut markiert und führt über zwei kleine Einschnitte im Fels, bei denen wir ein paar Meter über Steine hinunter und dann wieder hinauf gehen müssen.
Aber das geht einfach und wir kommen vorbei an Sukkulenten und ein paar einsamen Köcherbäumen, bis wir dann am Zielpunkt unserer Wanderung sind.
Der Blick von diesem Plateau ist einfach wunderschön. Wir sehen auf der einen Seite die Lodge mit den Apartments, auf der anderen Seite den tiefen Canyon.
An dem Fels sind ganz deutlich die unterschiedlichen Gesteinsschichten zu erkennen. Leider müssen wir bald schon wieder zurück, denn der Sundowner Drive wird bald starten.
Im offenen Jeep fahren wir zu acht mit einem weiteren deutschen Paar und zwei anderen Gästen der Lodge über die Ebene und sehen ein paar Springböcke und auch ein paar Pflanzen, die wir jetzt schon einige Mal in Namibia gesehen und erklärt bekommen haben. Wir steuern auch zwei Aussichtspunkte an, von denen wir einen wunderschönen Blick auf den Canyon haben. In der Ferne neigt sich die Sonne langsam dem Horizont entgegen. Wir besteigen den Jeep und fahren zum letzten Aussichtspunkt, der gleichzeitig auch unser Spot für den Sundowner ist.
Unser Fahrer packt die Getränke und etwas zum knabbern aus und platziert alles auf einem Tisch mit Decke. Ein heftiger Wind weht und wir müssen aufpassen, dass die Gläser mit dem Gin Tonic nicht wegwehen.
Die Sonne sinkt immer tiefer und versinkt dann hinter den Bergen. Das ist für uns der Startschuß, langsam zusammen zu packen. Es geht zurück zur Lodge und zum Abendessen. Wir sind etwas traurig, das wir in dieser schönen Lodge nur eine Nacht bleiben. Aber wer weiß, wie die andere Lodge auf der anderen Seite des Canyons ist.
Hallo Ihr Beiden,
wenn man bei fast 40 Grad unterwegs ist, kann man
sich kaum vorstellen, daß man am Tag vorher bei
der Schiffstour gefroren hat. Und wenn ich 19 km
fahre, ohne daß mir jemand entgegenkommt dann
meine ich doch auf dem falschen Weg zu sein.
Weiter eine Tolle Reise wünscht
Helga