Für diesen Tag hatten wir uns einiges vorgenommen. Wir wollten wieder in Richtung Tofino und dem bekannten Long Beach einen Besuch abstatten. Außerdem warteten noch einige andere Aktivitäten auf uns. Bei diesigem Wetter – anscheinend ist das Wetter
auf Vancouver Island morgens immer regenerisch oder diesig und nieselig – machten wir uns auf die 20 Kilometer zum Long Beach.
Doch als wir dort ankamen, waren wir zum einen sehr verwundert über den komplett leeren Parkplatz. Zum anderen war selbst der Strand menschenleer. Das mochte an der Uhrzeit liegen. Surfer stehen wahrscheinlich später auf. Wellen waren auch keine
besonderen zu sehen und es war einfach kein Strandwetter. Wir gingen ein paar Meter in Richtung Wasser, aber dann machten wir kehrt und gingen zum Wohnmobil zurück. Der Long Beach ist zwar sehr sehr lang und bietet Surfern wahrscheinlich eine breite
Spielwiese, doch für uns war es an diesem Morgen nichts. Wir stiegen ins Wohnmobil und fuhren in Richtung Ucluelet zurück und besichtigen die beiden Rundgänge des Rainforest Trail.
Dabei handelt es sich um zum Teil künstlich angelegte Regenwälder, die auch als Naturlehrpfad dienen. Dank vieler Schautafeln erfährt der Besucher – in diesem Fall wir – wie der Kreislauf des Lebens im Wald verläuft und das selbst sterbende Bäume viel zur Erhaltung des Ökosystems Wald beitragen.
Der Wald zu beiden Seiten der Straße war voller Douglas Fir Bäumen und Hemlock Tannen und natürlich vieler Farne. Umgestürzte riesige Bäumen lagen immer wieder im Wald und anhand der Pilze erkannten selbst wir inzwischen, dass diese Bäume bereits wieder als neue Nahrung dienten.
Die beiden Loops waren sehr schön und wir haben die Zeit hier sehr genossen. An unserem Campingplatz haben wir eine kleine Pause gemacht, dann ging es wieder weiter. Wir hatten ja für den Nachmittag
eine Walbeobachtungstour auf einem Zodiac Boot gebucht. Zodiac Boote sind große offene Schlauchboote, die mit hohen Geschwindigkeiten über das Wasser jagen können. Bevor es aufs Zodiac ging, mussten wir dicke rote Anzüge anziehen. Ich bin mir nicht sicher, ob diese Anzüge nur der Show dienen oder ob sie wirklich einen Zweck haben und ggf. vor dem Ertrinken retten. Auf jedem Fall sahen wir aus wie das Michelin Männchen aus der Fernsehwerbung.
Wir nahmen auf dem Boot Platz und dann ging es nach einer Sicherheitseinweisung unseres sehr jungen Kapitäns auch schon los, zunächst mit verhaltener Geschwindigkeit, da wir uns noch im Hafen befanden. Doch sobald wir draußen waren, drehte er auf. Das
Wetter war bescheiden, die Sicht war nicht überragend, doch schon nach kurzer Zeit sahen wir die Finnen der Orcas in der Ferne. Da seit dem letzten Jahr neue Regeln zum Artenschutz galten, durfte unser Kapitän nicht näher als 300 Meter an die Wale heranfahren. So war die Sicht für uns etwas schwierig, aber wir machten das Beste daraus. Es war auch so sehr schön,
die vielen Orcas dabei zu beobachten, wie sie immer wieder auftauchten und ihre Schnauzen aus dem Wasser streckten.
Dann steuerte unser Kapitän eine Gruppe kleinerer Steinfelsen an. Einer dieser Felsen war etwas größer und bewaldet. Davor sahen wir die nächste – oder war es die gleiche – Gruppe Orcas, die auf der Jagd nach Robben waren, die hier lebten.
Wir folgten dieser Gruppe in sicherem Abstand und verbrachten viel Zeit mit der Beobachtung. Schließlich mussten wir uns trennen, da ein weiteres Walbeobachtungsboot ankam und auch seine Zeit beanspruchte. Also machten wir uns auf die Suche nach Buckelwalen. Wir bekamen einen kurz zu sehen, bevor er wieder abtauchte. Dann zeigte uns der Kapitän noch Seelöwen und See-Otter.
Obwohl das Wetter nicht super war, haben wir die Tour sehr genossen. Wir hatten sehr viel Zeit, die beiden Gruppen zu beobachten.
Nach der Tour gingen wir einkaufen, dann fuhren wir weiter zum Lighthouse Trail, einem Rundweg von 2.6 km Länge an der Steilküste von Ucluelet. Der Rundgang war sehr schön, auch wenn das Wetter hätte besser sein können. Nach dem Rundgang fuhren wir dann zurück zum Campingplatz und grillten.
Hallo, Ihr habt doch aufregende Dtnge gwsehen, ob nun 200 oder 300 Metet Entfernung finde ich nicht so wichtig. Die roten Anzüge sind bestimmt nicht
nur Show, sie geben doch Auftrieb, und die Menschem werde schneller
gefunden.
Viele Grüße Helga