06.03.2020: Wellington

Wellington wird gemeinhin in vielen Reiseführern als Kaffeehauptstadt bezeichnet. Doch wovon genau, das steht dort nicht. Auf jeden Fall mussten wir heute Morgen ohne Frühstück aufbrechen, denn um 9 Uhr hatten wir bereits eine Verabredung auf der vorgelagerten Halbinsel Miramar. Der Kaffee musste noch warten, doch später am Tag würden wir sicher noch Gelegenheit für einen leckeren Kaffee haben.

Wir fuhren mit dem Bus nach Miramar zu den WETA Studios, jenen Special Effects Studios, die maßgeblich zum Erfolg der Herr der Ringe Filme beigetragen haben.

Weta Filmstudios
Besuch bei den Trollen

In den Studios haben wir zwei sehr interessante Führungen durch die Welt des Films mitgemacht. Eine hat sich mit den Requisiten beschäftigt und wir haben erfahren, mit was für einem Aufwand und mit welcher Liebe zum Detail die Kostüme und Requisiten entworfen werden.

Auch die Orcs waren da…

Unser Guide hat uns auch die ein oder andere Anekdote zu den Herr der Ringe Filmen erzählt, zu den Schauspielern und den Stuntleuten. Aber in erster Linie ging es darum, das beim Film unheimlich viel getrickst wird und alles nur Illusion ist. Nebenbei sahen wir die Original-Kostüme von Herr der Ringe und viele der Schwerter, die in den 3 Filmen verwendet wurden. Wir konnten auch einem echten Schwertmacher bei der Arbeit zuschauen.

In der zweiten Tour sind wir dann mit einem Bus ein paar Querstraßen weiter gefahren, zu einer schlichten Lagerhalle. Hier wurden wir in das Reich der Thunderbirds entführt, einer amerikanischen Fernsehserie aus den 60er Jahren, in der die Figuren Marionetten waren und das Setting der Szenen entsprechend aus echten Materialien gebaut wurde und nicht im Computer erschaffen wurde. Diese Serie erlebt gerade eine Renaissance bei Amazon und wird hier in den WETA Studios gedreht. Wir fühlten uns wie im Miniaturwunderland. Auch hier spürte man die Liebe zum Detail und die Kunst, aus einfachen Dingen verblüffende Illusionen erzeugen zu können.

Danach sind wir dann mit dem Bus wieder hinüber nach Wellington Downtown gefahren und sind ins Floriditas gegangen, ein nettes kleines Frühstückslokal. Wir haben uns dort ausreichend gestärkt und sind dann auf Stadterkundung aufgebrochen. Unser erster Eindruck gestern von Wellington war der, dass diese Stadt recht unorganisiert wirkt.

Kunst im Hafen

Es ist ein Sammelsurium an verschiedenen Baustilen und alles wirkt etwas chaotisch, dazu die vielen Baustellen. Aber Wellington hat auch ein paar Parks und wir haben uns auf den Weg zum botanischen Garten gemacht, der auf einem Hügel oberhalb Wellingtons liegt. Der Weg führt durch einen hübsch angelegten Friedhof in Serpentinen hinauf. Leider hat hier bereits der Herbst eingesetzt und die Auswahl an blühenden Pflanzen war auf ein paar wenige Rosen begrenzt. Aber die wenigen, die blühten, dufteten auch noch ganz besonders schön.

Vom botanischen Garten sind wir weiter hinauf gegangen, auf dem Sea-to-City Walkway, der zur Cable Car führte, direkt neben dem Observatorium gelegen. Neben der Cable Car war auch ein kleines Museum errichtet worden, in dem eine der älteren Cable Cars ausgestellt war. Diese Cable Car hatte ihre letzte Fahrt 1978.

Moderne Cable Car

Wir sind dann mit einer moderneren Ausgabe in die Stadt hinunter gefahren und direkt zur I-Site gegangen, zum Visitors Center, und haben dort unsere Unterkunft für den Tongariro Nationalpark gebucht, sowie den Shuttel-Service für unser geplantes Alpine-Crossing.

Danach sind wir dann wieder weiter gegangen und haben in einem netten Kaffee in einer kleinen Seitenstraße parallel zur Victoria Street einen Capuccino und einen leckeren Brownie gegessen. Leider hatten wir vergessen, dass in Neuseeland scheinbar überall alle Läden spätestens um 17 Uhr schließen, zumindest die kleineren. Große Läden wie Countdown, vergleichbar unserem Famila, oder Fast Food Ketten hatten länger geöffnet. Aber die kleinen Läden zum shoppen und die Cafes schlossen bereits zwischen 16 und 17 Uhr! Wir durften aber noch vor dem Cafe sitzen und in Ruhe austrinken und aufessen. Dazu genossen wir die herrliche Sonne.

Kunst

So gestärkt ging es dann weiter durch die Stadt auf die andere Seite der Bucht, zum Victoria Hill Lookout. Der Weg führte auch hier in Serpentinen durch einen Wald am Hügel hinauf, etwas schweißtreibender als der erste Weg zum botanischen Garten, aber sehr schön und die meiste Zeit im Schatten der Bäume. Aber wir betrachteten das als Training für das bevorstehende Alpine-Crossing im Tongariro Nationalpark. Oben angekommen hatten wir einen super schönen 360 Grad Ausblick auf die Stadt, auf die Bucht und die Segelhäfen.

Schöner Ausblick

Wir konnten den Flughafen erkennen und wunderten uns über die kleine Landebahn. Viele Flugzeuge kamen herein und landeten. Ein paar starteten auch. Auch ein Kreuzfahrtschiff konnten wir beim Ablegen vom Terminal beobachten und ein paar Segler, die in der Bucht unterwegs waren.

Auf dem Weg zurück in die Stadt
Auf dem Weg zurück in die Stadt

Auf der anderen Seite des Victoria Hills sind wir dann hinunter gegangen und mit einem tollen Blick auf die Bucht zur Ocean Parade gewandert.

Der Strand: Ocean Parade

Uns war gar nicht bewußt, dass dort unten ein Strand ist. Und erstaunlicherweise waren auch noch einige Bänke frei. Auf einer stand ganz deutlich unser Name 😉 und wir setzten uns vor die Mauer und genossen die Abendsonne und den Blick auf das Meer. Herrlich!

Nachdem wir hier einige Zeit verbrachten, ging es langsam wieder Richtung Stadt. Auf dem Weg dorthin hielten wir noch am Segelhafen an einem Restaurant und hatten sogar das Glück, draußen auf der Terrasse sitzen zu können. Mit einem leckeren Cocktail genossen wir den Blick und den beginnenden Abend.

Feierabend einläuten 🙂

Dann ging es Richtung Cuba Street. Wir sind noch kurz beim Hotel vorbei und haben den Rucksack dort abgegeben, dann sind wir zum Nachtmarkt an der Cuba Street gegangen und haben dort lecker bei einem Malaysier gegessen. In Wellington begann das Nachtleben, wenn auch nicht so intensiv, wie man das aus anderen Großstädten kennt. Wahrscheinlich waren es eher Touristen, die sich hier auf den Straßen herumtrieben.

Kunst

Wir sind langsam zum Hotel zurückgeschlendert und haben den schönen Tag ausklingen lassen.

2 Kommentare

  • Helga sagt:

    Hallo,
    schön wenn man so viel Zeit hat. Wir waren nur einen Tag in
    Wellington. Auf dem Victoria Lookout waren wir auch, allerdings
    mit dem Bus. Und ich erinnere mich an ein beeindruckendes
    Meeresmuseum. Die schönen Berichte lese ich mit Begeisterung.
    Daß man im Filmstudio hinter die Kulissen sehen kann, ist
    bestimmt toll.
    Gute Weiterreise wünscht
    Helga

  • ingrid und wolfgang sagt:

    Wenn Euer geplantes Alpine – Crossing das große Tongariro – Crossing ist, dann habt Ihr Abenteuer pur vor Euch.