5.12 und 6.12.2010: Rückkehr nach Deutschland aus Peru

5.12.2010

Wir haben gut geschlafen letzte Nacht. Es war sehr ruhig vor dem Haus, keine hupenden Autos, keine Kirchenglocken, die vom Band kamen. Es war alles so vertraut. Wir gingen hinunter zum Frühstück. Dort war Karin in der Küche damit beschäftigt, frischen Orangensaft zu pressen. Klaus saß draußen vor der Terassentür und blätterte in einer Tageszeitung. Sibylle kam aus der Dusche herunter und half Karin dabei, den Tisch zu decken. Ich schrieb derweil weiter am Tagebuch, denn es war wieder einiges aufzuholen. 

Nach einem gemeinsamen leckeren Frühstück mit viel frischem Obst besprachen wir die Pläne für den Tag. Karin wollte ihren Vater zu einem kirchlichen Basar begleiten, Klaus wollte sich um ein Mietauto kümmern, und ich hatte ein dringendes Internet-Bedürfnis, denn es war einiges im Blog zu aktualisieren. Die beste Adresse für uns war da Larcomar, das Einkaufszentrum an der Küste, welches wir bereits kennengelernt hatten und wo wir wussten, dass es bei Starbucks einen funktionierenden WLAN Anschluss gab. 

Wir ließen uns von Karin den Weg anhand unserer noch vorhanden Teilkarte von Lima erklären und brachen dann auf. Den Weg zu finden war nicht schwierig, Karin hatte das wirklich sehr gut beschrieben. Und wir fühlten uns jetzt auf diesem Weg nach Larcomar auch richtig gut, endlich einmal allein unterwegs in Lima! Das war ein erwachsenes Gefühl;-) Aber sowieso fühlten wir uns hier inzwischen wie zu Hause, nicht zuletzt dank der wirklich vorzüglichen Betreuung durch Dieter und seine Familie.

Den Vormittag verbrachten wir also in Larcomar. Es war Sonntag und dieser Bereich war stärker frequentiert als noch ein paar Tage zuvor, als wir mit Anke und Dieter hier waren. Wir sahen heute einige Paraglider, die sich vor der Küste tummelten. 

Aber bei Starbucks fanden wir ein freies Plätzchen, orderten einen Chai Tee und einen Latte Macchiato Karamel und dann ging es los mit dem Aktualisieren des Blogs. Da ich das IPhone zu Hause gelassen hatte, konnte Sibylle während meiner Aktualisierungen leider nichts tun und beschloss darum, etwas in Larcomar umherzugehen.

Sie kam nach einer Stunde zurück, inzwischen war auch die Zeit, zu der wir mit Karin und Klaus verabredet waren.  

Wir brachen auf zum Flughafen. Dort erwartete uns das gleiche Chaos wie gestern. Unser Flug ist wieder nur bis München im System und auch nur als Standby Möglichkeit. Der Versuch, bei LAN etwas Druck zu machen, war leider erfolglos. Doch irgendwie haben wir dann doch etwas Glück und kommen mit auf den Flieger nach Madrid. Wir hatten gehofft, dass wir durch diese ganzen Umstände vielleicht zwei Plätze in der Business Class bekommen, als Wiedergutmachung, doch da hatten wir zuviel erhofft. Wir konnten von Glück reden, dass wir überhaupt mitkamen.

6.12.2010

Der Flug von Lima nach Madrid war ereignislos, doch das sollte sich noch ändern. Gegen 13 Uhr 20 Ortszeit kamen wir in Madrid an. Aber wenn wir gedacht hatten, dass es jetzt einfach nach Hause gehen würde, hatten wir uns geirrt. Wir waren ja auf den Flug nach München gebucht, obwohl der Original-Flug nach Hamburg gekauft war. Wir müssen zum Schalter von SpanAir. Doch wo finden wir den Schalter. Man schickt uns zu Terminal 2, das ist leider außerhalb und wir müssen mit dem Bus dorthin fahren. Das dauert ca. 10 Minuten. Doch bei der Fluggesellschaft hat man keine Daten von uns. Angeblich wurde alles bei der Lufthansa verbucht. Also müssen wir wieder zurück zur Lufthansa. Bei der Lufthansa erklärt man uns dann, dass die LAN verantwortlich ist. LAN hat vergessen, für uns die Reservierung vorzunehmen. In Lima haben die Mitarbeiter von LAN leider totalen Mist gebaut und vergessen, die Reservierung im System einzumelden. Dadurch existieren für uns jetzt keine Plätze auf irgendeinem Flug. Wir sollen zurück zu LAN ins Terminal 4 und uns ein Schreiben ausstellen lassen, das bestätigt, dass man und schon Verbindungen herausgesucht hatte. Also fahren wir mit dem Bus zurück zu Terminal 4. Zum Glück wird uns geholfen und wir bekommen das Schreiben. Mit dem Bus geht es dann zurück zum Terminal 2. Unsere Nerven liegen langsam blank.

Zurück am Lufthansa Schalter betteln wir fast darum, einen Flug zu bekommen. Eine nette Dame hilft uns und bucht uns um, so dass wir über Frankfurt nach Hamburg fliegen können. Durch das ganze Hin- und Herfahren ist die Zeit vergangen und bald ist Boarding für den Flug nach Frankfurt. Wir nehmen die Beine in die Hand und laufen zum Gate. Dort angekommen erfahren wir, dass die Maschine noch gar nicht da ist und wohl 20 Minuten Verspätung haben wird. Wir können etwas durchschnaufen.

Schließlich können wir boarden, doch kaum sitzen wir, erkennen wir, dass wir umgeben sind von einer äußerst nervenden, spanischen Großfamilie mit sehr vielen kleinen Kindern. Die Erwachsenen benehmen sich ebenso wie die Kinder und sind laut und mitteilungsfreudig. Sie halten die Kinder mit lautem Singen und Klatschen wach. Wir wollen eigentlich nur unsere Ruhe und etwas schlafen. Sibylle bekommt Migräne, doch die Spanier interessiert das nicht. Sie machen weiter und grölen herum.

Es dauert immer noch, bis wir starten können. Mittlerweile sind wir an 7. Position auf dem Startfeld. Inzwischen sitzen wir seit einer Stunde in dem lauten Flugzeug und hoffen nur noch, dass wir in Frankfurt den Anschlussflug nach Hamburg bekommen werden. Mit über einer Stunde Verspätung starten wir dann.

Die Spanier, die einige Zeit wirklich ruhig waren, werden wieder lauter und meinen, dass sie die Kinder beschäftigen müssen, obwohl diese eigentlich ganz ruhig waren. Man könnte meinen, dass die Spanier das erste Mal in einem Flugzeug sitzen.

Sibylle kann nicht mehr und bittet um einen anderen Platz. Sie bekomme einen ruhigen Platz weiter vorne.

Wir beten nur darum, heute noch nach Hamburg zu kommen.

In Frankfurt angekommen waren wir zunächst froh, nicht mehr die spanische Großfamilie um uns herum zu haben. Mit allerletzter Kraft und viel Glück bekamen wir dann noch einen Flieger nach Hamburg und kamen schließlich noch in Hamburg an. 

Ein sehr ereignisreicher Urlaub hat schließlich ein gutes Ende genommen. Wir haben viel erlebt und gesehen. Peru war herrlich, Galapagos war einzigartig. Und ganz besonders schön war die Gastfreundschaft von Dieters Vater und der spontane Abend bei ihm, Karin und Klaus. Peru ist ein sehr schönes Land und wir hoffen, dass wir bald mal wieder zurückkommen.

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