10.11.2013: Cajamarca

Ich entschuldige mich für diesen Bericht! Er ist sehr lang geworden, aber kürzer ging es bei der Fülle der Eindrücke und Erlebnisse einfach nicht. Aber lest selber …

Die Nacht war ruhig, entgegen unserer Befürchtung gestern abend, als der Wassertank um halb 11 repariert wurde und die arbeiten bis kurz vor Mitternacht dauerten. Der Tagesrucksack war schon fast fertig gepackt als wir dann um kurz vor 7 runtergehen zum Frühstück. Anke, Dieter, Heiner, Helmut und Christel saßen schon an einer langen Tafel vor dem Hotelrestaurant im Innenhof und unterhielten sich. Sibylle und ich setzten uns dazu und zum ersten Mal auf dieser Reise konnten wir dann als Reisegruppe das Frühstück gemeinsam zu uns nehmen. Es war das bisher einfachste Frühstück, American Breakfast, aber es gab ein leckeres Rührei und reichlich Brot.

Viel Zeit zum Frühstücken hatten wir sowieso nicht, denn Willy mahnte uns schon bald, dass wir ja um 8 aufbrechen wollten. Pünktlich waren wir dann auch alle am Bus und bereit für den Tag. Wir konnten ja noch nicht ahnen, welch ein ereignisreicher Tag uns wiederfahren sollte.

Zunächst versuchte Oscar, unser peruanischer Fahrer, der seine Sache im übrigen sehr gut machte, uns durch die engen Straßen Cajamarcas aus der Stadt hinaus zu bringen. Als wir das Zentrum verlassen hatten und endlich auf einer der Hauptstraßen waren, kamen wir besser voran. Oscar nahm die Abzweigung nach Cumbe Mayo, unserem ersten Besichtigungspunkt heute. Der Weg dorthin führte über eine steile und nicht asphaltierte Straße, die sich in Serpentinen den Berg hinauf schlängelte. Während der 45 Minuten Fahrt hatten wir immer wieder einen herrlichen Blick auf das Tal, in dem Cajamarca lag. Wir konnten die Stadt in ihrer vollen Ausdehnung sehen, sahen den Hügel, auf dem sich die kleine Kirche Cerro Santa Apolonia befindet und auf deren uns abgewandter Vorderseite sich der Plaza de Armas befindet. Neben dem Plaza de Armas erhob sich eine Kathedrale mit ihren zwei Türmen kraftvoll aus der Mitte der maximal zweigeschossigen Häuser.

Auch das Wetter spielte heute mit. Der Himmel war blau, ein paar kleine Schäfchenwolken zogen über das Tal. Doch an den Rändern des Tal hingen über den Bergen massive Schlechtwetterwolken. Wir hofften, dass sie sich nicht über uns entleeren würden.

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Als wir auf 3500 Meter ankamen und den Bus verließen, waren die warmen Sachen, die Willy uns für den Morgen empfohlen hatte, eigentlich schon überflüssig. Es war schwierig eine Entscheidung zu treffen, ob wir uns nun dicker einpacken oder so in den dünneren Klamotten auf die Wanderung gehen. Auf jeden Fall wurden Sonnebrille und Mütze ausgepackt und aufgesetzt, denn die nächsten zwei Stunden würden bestimmt heiß werden.

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Die Höhe von 3500 Meter konnten wir schon ein bißchen spüren. Schnelle Bewegungen durfte man nicht machen, aber sobald man sich langsam und mit bedacht bewegte, war alles kein Problem. Die ersten Meter führten zu einer offenen Höhle, an deren Innenwänden antike Petroglyphen zu sehen waren. Der Weg führte dann um den Fels herum, doch Thorsten kannte eine Abkürzung, der sich Sibylle und Günther nicht enziehen konnten. Sie zwängten sich, mit Rucksäcken, durch einen  maximal mannsbreiten Felsspalt. Sie mußten sich etwa 20 Meter in totaler Dunkelheit an den Wänden entlangtasten und hoffen, nicht weiter steckenzubleiben. Ich wählte den einfacheren Weg um den Fels herum.

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Die Wanderung durch den Steinwald war sehr schön und überhaupt nicht schwierig. Die Wege waren zwar mal ansteigend und auch wieder abfallend, aber es waren meist befestigte Wege, auf denen wir uns bewegten. In der Ferne konnten wir eine andere ein wenig stachelige Felsformation anschauen, dazwischen eine schöne saftige Wiese, auf der ein paar Schaafe grasten. Sie hatte sogar ein wenig Ähnlichkeit mit den Felsen im Monument Valley.

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Unsere Wanderung führt uns größtenteils an einem künstlichen Kanal vorbei, der schon in vorkolumbischer Zeit angelegt wurde. Dieser Kanal ist eine wahrhaft technische Meisterleistung, wie Willy erzählt. Die antiken Baumeister haben es geschafft, mit dem Fels zu arbeiten und ihn dennoch so zu formen, das sie das Wasser teilweise ein wenig aufwärts fließen lassen konnten. An anderer Stelle haben sie gezackte Wege eingefügt, um das Wasser zu entschleunigen.

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Der Kanal ist über 7 Kilometer lang und führt an zwei Opfersteinen vorbei. Wir haben sie beide angeschaut und ein paar Fotos gemacht. Dann ging es durch eine kleine Schlucht wieder am Kanal entlang zum Bus zurück, wo Oscar schon auf uns wartete. Insgesamt war das eine sehr schöne Wanderung bei der wir die ganze Zeit die Hochgebirgslandschaft genießen konnten.

Bis wir dann wieder in Cajamarca sind, dauert es noch eine weitere Dreiviertelstunde. Zurück in Cajamarca machen wir eine Stadtführung. Zunächst besichtigen wir das sogenannte Lösegeldzimmer, in dem der letzte Inka Atahulapa von Francisco Pizarro gefangen genommen wurde. Leider wird hier gerade restauriert, so dass wir nur bis zur Glaswand kommen, um einen Blick auf das Zimmer zu werfen.

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Dann gehen wir zur Inglesia Belen, einer Kirche, die früher einmal ein Krankenhaus für Männer gewesen ist. Das Besondere an diesem Krankenhaus sind die Räume, in denen die Patienten untergebracht waren. Links und rechts in den Seitenschiffen der heutigen Kirche befanden sich Nischen, die nicht größer als 2×1 Meter waren und in deren Mitte ein einfaches Holzbrett montiert war, so dass man darauf liegen konnte. Vor der Nische war ein Vorhang angebracht. Die Patienten lagen dann auf diesen Holzbrettern und wurden medizinisch versorgt.

Heute beherbergt die Inglesia Belen kein Krankenhaus für Männer mehr, sondern dient als Ausstellungsraum für peruanische Maler. Wir können viele Bilder der Künstler Zavalle und Avabache sehen.

Dem Damenkrankenhaus statten wir auch einen kurzen Besuch ab. Es ist heute ein kleines Museum mit archäologischen Fundstücken aus der Region.

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Plötzlich kommt ein Regenguss und wir flüchten ins Auto. Eine gute Gelegenheit, jetzt zum Mittagessen zu gehen. Heute sind wir nämlich im Restaurant von Thorstens Schwiegermutter eingeladen. Was uns erwartet wissen wir nicht so genau, nur dass es wohl auch Meerschweinchen zu Essen geben wird.

Das Restaurant ist nur etwa 15 Quader von der Plaza de Armas entfernt. Man hätte auch zu Fuß gehen können, doch dann wären wir wohl letztlich durchweicht dort angekommen, denn immer wieder öffnet der Himmel kurz seine Schleusen und läßt ein paar dicke Tropfen herabregnen. Doch dann kommt die Sonne wieder raus und wir haben auch schon das Restaurant erreicht. Es liegt direkt neben einem Friedhof in einer belebten Straße. Viele Blumenläden sind links und rechts der Fahrbahn. Thorsten erwähnt, dass einer der Blumenläden einer seiner Schwägerinnen gehört.

Gerade als sich die Tür des Busses öffnet und wir aussteigen, fallen wieder ein paar Regentropfen, die aber in sekundenschnelle zu dicken fetten Tropfen werden und uns auf den paar Metern zum Eingang des Restaurants ein wenig nass werden lassen.

Das Restaurant bietet bestimmt Platz für 100 Personen, es gibt auch noch eine obere Etage, doch wir werden nach unten geführt, wo auch schon einige Einheimische an den Tischen sitzen uns essen. Laute südamerikanische Musik ertönte aus einem Lautsprecher direkt über dem Tisch, an den wir geführt wurden. Dieser Tisch war mit schönen Sonnenblumengestecken gedeckt, auch Teller und Besteck waren schon ordentlich an einer langen Tafel dekoriert.

Wir nahmen alle Platz und kaum saßen wir, wurde auch schon die Musik auf eine erträgliche Lautstärke reguliert. Im Hintergrund wuselten die Schwestern von Thorsten Frau durch den Laden und kamen immer wieder zu ihm, um die Menge und Art der bestellten Speisen zu erfragen. Dabei waren sie immer sehr freundlich und lachten uns zu. Es war uns schon etwas unangenehm, mit was für einem Aufwand wir hier bedient wurden. Thorsten versichte aber, dass dies deren Art ist. Es stellte sich letztlich dann heraus, dass uns doch viel mehr aufgetischt wurde, als wir verdrücken konnten.

Es gab: Choclos im Übermaß,  ….

Wir versuchten mutig alles zu probieren, auch vom Aji … nahmen wir, auch wenn einige von uns mit der Schärfe so ihre Schwierigkeiten hatten. Aber es gab dem Essen eine wiklich leckere Würze.

Mit einer wirklich großen Herzlichkeit und unglaublichem Elan wurden immer wieder neue Sachen aufgetischt. Sogar Cui (peruanische Spezialität) wurde uns präsentiert. Auf unserer erste Peru Reise haben wir von dem Genuß von Meerschweinchen Abstand genommen, weil es uns immer wieder als etwas zäh beschrieben wurde. Doch dieses Meerschweinchen war wirklich sehr lecker und schmeckte ein bißchen wie Hühnchen. Neue Getränke wurden gereicht, kaum dass die alten alle waren. So eine freundliche Aufmerksamkeit war uns schon fast etwas peinlich. Doch es schien, als freuten sie sich auch sehr, dass es uns schmeckte.

Direkt neben unserer Tafel befand sich dann die Küche, dort konnten wir bestimmt 20-30 Meerschweinchen oder auch Cui auf einer Leine hängen sehen. Sie waren schon getötet und gehäutet worden und warteten jetzt auf ihre Zubereitung.

Nach dem Essen gab uns Thorsten dann noch eine Führung in den oberen Bereich bzw. wir gingen ganz bis auf das Dach des Hauses. Man konnte erkennen, dass hier noch weiter gebaut werden sollte, denn an den Wänden ragten Rohre aus dem Boden, die offensichtlich der Aufnahme von Strom- und Telefonleitungen dienen sollten. Aber das eigentliche Ziel dieser Besichtigung war ein 3×2 Meter großer Holzverschlag, aus dem schon lautes Quieken zu hören war. Wir wagten einen Blick in das Dunkel und sahen ein paar Dutzend quicklebendige Meerschweinchen, die noch nichts von ihrem weiteren Schicksal ahnten.

Kaum waren wir wieder unten, wurde ein Pisco ausgeschenkt. Und dieser Pisco gehörte zu den leckeren seiner Art, denn er war ausgesprochen mild. Geschmacklich geht er in die Richtung Grappa.

Während wir uns innerlich schon darauf einrichteten, gleich wieder aufzubrechen, kam plötzlich Thorsten von der Seite und bat uns alle, unsere Getränke mitzunehmen und mit ihm nach oben zu kommen. Wir wußten nicht, was uns erwartete und folgten ihm einfach eine Etage höher. Hier waren Thorstens Schwägerinnen gerade damit beschäftigt, ein paar Tische zur Seite zu räumen und drei Stühle aufzustellen. Ein Stuhl wurde mitten in den Raum gestellt, die anderen beiden wurden mit der Sitzfläche einander gegenüber aufgestellt und mit Zeitungspapier ausgelegt.

Dann bemerkten wir, dass noch eine weitere uns unbekannte Frau im Raum war. Und jetzt lies Thorsten die Katze aus dem Sack!

Thorsten hatte mitbekommen, dass wir uns ein wenig für die Tradition der Schamanen interessieren. In Chiclayo hatte er uns schon einen Besuch auf dem Hexenmarkt arrangiert. Unser ursprünglicher Wunsch war vor Beginn der Reise gewesen, einmal einen echten Schamanen zu treffen. Leider hatte dieser Besuch nicht in das offizielle Reiseprogramm gepasst und der Hexenmarkt in Chiclayo war ein Kompromiss gewesen. Doch anscheinend hatte ihn das Thema dann nicht mehr losgelassen und er hatte irgendwie über die Familie seiner Frau eine Heilerin gebeten, vorbeizukommen und ein heilendes Ritual durchzuführen. Marion hatte das Glück, in diesem Ritual nun die Hauptrolle zu spielen, da ihre Verdauungsprobleme leider immer noch anhielten.

Marion wurde zunächst gebeten, sich auf den einzelnen Stuhl zu setzen. Währenddessen wandte die Heilerin sich von uns ab und begann in sich gekehrt etwas zu murmeln und mit irgendwelchen Flaschen zu hantieren. Irgendwoher kam plötzlich das lebende Meerschweinchen, welches sie in der Hand hielt und mit diversen Flüssigkeiten beträufelte und anspuckte. Dann begann sie das Meerschweinchen zu nehmen, und Marion damit über den Körper zu streichen. Das Meerschweinchen quiekte zwar ein bißchen, lies es sich aber gefallen. Nachdem Marions ganzer Körper mit dem Meerschweinchen bestrichen wurde, setzte sich die Heilerin auf einen Stuhl neben Marion, sie hielt das Meerschweinchen immer noch in den Händen und erklärte Thorsten auf Spanisch, was sie jetzt als nächstes machen würde. Ganz nebenbei legten sich ihre Hände um den Kopf des Meerschweinchens und die Finger drangen in den Mund. Wenige Sekunden später war das Meerschweinchen tot. Spätestens an diesem Punkt hatten wir alle realisiert, dass diese Heilerbehandlung keine Showvorführung war, sondern ein durchaus noch immer lebendiger Teil der peruanischen Kultur. Für unsere Augen war es grausam, was in den nächsten Minuten mit dem toten Körper des Meerschweinchens passierte, aber die Peruaner gingen ganz natürlich damit um. Selbst die kleinsten Kinder, die noch vor ein paar Stunden wahrscheinlich mit genau diesem Tier gespielt hatten, nahmen alles ganz natürlich auf und waren einfach nur neugierig, was da passierte.

Sibylle und ich hatten bereits auf unserer Südperureise von diesem Ritual erfahren, bei dem ein Heiler aus den Innereien eines Meerschweinchen die Krankheiten eines Menschen ablesen kann. Genau das geschah nun vor unseren Augen, keine drei Meter entfernt. Uns allen stockte der Atem, die erste Reaktion bei einigen war das Verlassen des Raumes. Doch sie kamen wieder und sahen gebannt weiter zu. Aber ich konnte nicht mehr filmen, Sibylle die Behandlung nicht fotografieren. Hier war unsere ganz persönliche Grenze.

Nachdem Marions Anamnese dann erstellt war und die Heilerin sie mit ein paar Wässerchen behandelt hatte, kehrten wir alle wieder in die Realität zurück und brauchten erst einmal einen ordentlichen Schluck puren Pisco, um das Erlebnis zu verdauen.

Noch lange nach der Behandlung sprachen wir über dieses Ritual, es ließ uns einfach nicht los.

Bei der Verabschiedung aus dem Restaurant bekamen wir Männer dann noch eine kleine Sonnenblume überreicht, die Frauen sogar einen richtigen Blumenstrauß. Wir wurden herzlich und lachend umarmt und zum Abschied geküßt und als wäre das noch nicht genug, flogen plötzlich Rosenblätter durch die Luft und über unsere Köpfte. Lachend begleiteten uns dann zwei von Thorstens Schwägerinnen und seine Schwiegermutter zur Tür, wo wir nochmals mit ein paar Rosenblättern beworfen wurden. Es war einfach unglaublich! Sie winkten uns fröhlich zu, während wir staunend und lachend die Straße hinab gingen.

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Einige wollten zu Fuß zum Hotel, Sibylle, Anke, Dieter und ich wollten mit einem der kleinen Motortaxis fahren. Eine nette und interessante Erfahrung, in diesem kleinen Zweisitzer zu sitzen und mit geringer Geschwindigkeit durch Cajamarca zu fahren.

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Im Hotel angekommen machten wir vier uns frisch und warteten dann auf die anderen, weil vielleicht einige von Ihnen noch weiter mitkommen wollten, wenn wir auf den Hügel Santa Apolonia wandern. Marion und Heiner kommen mit uns. Wir gehen zum Plaza de Armas und von dort geht es dann rechts ab eine steile Straße hinauf, an deren Ende eine Querstraße kreuzt. Auf der anderen Straßenseite führen viele Treppenstufen hinauf zu einer kleinen Kapelle.

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Dort oben hatten wir nicht soviel Trubel erwartet, aber der Grund dafür war der Verkauf von selbstgemachten Süßspeisen zugunster armer Kinder. Dank Dieter erfahren wir, was es mit den kleinen Zetteln auf sich hat, die uns von allen Seiten von den Kindern angereicht werden. Es waren Lose, die zur Auswahl von 2 Süßspeisen berechtigten. Wir kauften Lose und setzten uns auf die Treppenstufen. Schnell war Dieter von einer Schar von Kindern umringt, die überrascht waren, dass er so gut Spanisch sprach. Sie wollten ihn gar nicht mehr gehen lassen, wollten soviel von ihm wissen.

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Aber wir mußten wieder gehen, denn wir waren um 19:30 zum Abendessen mit den anderen in der Hotellobby verabredet.

Auf dem Weg zum Hotel kommt uns die Idee, noch Wasser und kleine Bananen zu kaufen. Wir müssen dafür ein paar Blocks weiter gehen. Dort tobte das wahre Leben, hier herrschte die Art von fröhlicher Lebendigkeit, die für Chiclayo angepriesen war. Die Gassen waren noch voller Menschen, Händler mit ihren kleinen Wagen, auf denen alle möglichen Waren angepriesen wurden, kleine Garküchen mit Anticuchos und anderen Leckereien. Wir tauchten immer tiefer in das echte Cajamarca ein, abseits der Touristenattraktionen und den breiten Straßen.

Wasser war schnell gefunden, aber für die kleinen Bananen mußten wir noch einige Blöcke gehen. Nachdem dann auch die Bananen gekauft hatten, ging es zurück zum Hotel. Aber auf Essen war keiner mehr so richtig eingestellt, alle waren noch satt vom Mittag und den vielen interessanten und auch schockierenden Eindrücken. Die Episode mit der Heilerin beschäftigte uns alle noch lange und wir mußten immer wieder darüber reden, um es zu verarbeiten. Viele fühlten sich ein wenig kaputt und wollten nicht mehr großartig weggehen, also gingen wir zu 8 in die Bar ließen den Abend gemütlich ausklingen. Der ein oder andere nahm noch einen kleinen Snack zu sich, ein wenig Cuzquena Bier wurde getrunken und wir unterhielten uns sehr nett, so dass jeder Gelegenheit hatte, die vielfältigen Eindrücke auf seine Art zu verarbeiten.

Abschließend möchte ich noch ein ganz persönliches Fazit des Tages einbringen, dass sich nicht in die Beschreibungen des Tages so einfach einflechten läßt. Es war ein unglaublich ereignisreicher und emotionaler Tag, mit so vielen verschiedenen und ganz persönlichen Eindrücken, dass es fast schon einen sensorischen Overflow gab. Wir haben viele schöne Dinge gesehen, aber weitaus bewegender und ergreifender war die Herzlichkeit und Freundlichkeit der Peruaner, die uns entgegengebracht wurde. Es war soviel auf einmal, dass es schon fast ein wenig erdrückend war. Aber wir freuten uns darauf, noch viele solcher Eindrücke zu sammeln und noch viele schöne Dinge auf der Reise zu sehen.

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1 Kommentar

  • Helga und Karl sagt:

    Welch unvergesslches Erlebnis!!! Auch die überschwängliche Herzlichkeit
    bei der Bewirtung ist wohl phantastisch. Den Tag werdet Ihr zu recht nicht
    vergessen.Und wie muß Marion die ganze Zeremonie empfunden haben?
    Ich hoffe, es geht ihr gut.
    Noch viele schöne Reiseerlebnisse.
    es grüßen Helga und Karl.