Wir hatten uns nach Christians Ankündigung auf dem Teide dafür entschieden, eine weitere Wanderung mit Aventura zu machen. Heute sollte es mit Marie ins Orotava Tal gehen, wo wir am Ende der Tour selbstgemachte Tapas bekommen würden. Nach dem Frühstück gingen wir wieder durch die Stadt die knapp 20 Minuten zum zentralen Busbahnhof und trafen dort auf Marie von Aventura. Während Christian recht kräftig und groß ist, ist Marie eher eine zarte Person. Aber man merkt gleich, dass sie mit ihrer ruhigen Art eine Gruppe führen kann.
Wir treffen auf ein bekanntes Gesicht von der Teide Wanderung und unterhalten uns gleich sehr nett. Gemeinsam steigen wir alle in den Bus nach La Caldera und fahren über Orotava hinauf in die Berge oberhalb von Puerto de la Cruz.
An der Station La Caldera stiegen wir aus. Die Station befand sich am Rand eines Kiefernwaldes. Wir gingen los und sahen, dass in der Nähe ein Krater war, der sowohl als Spielplatz und auch als Grillplatz genutzt wurde. Marie erklärte uns, dass dieser Krater ein ehemaliger Vulkankrater ist, wovon es auf Teneriffa noch etliche gibt.
Wir wanderten durch einen wunderschönen Kiefernwald stetig hinauf und unterhielten uns in der Gruppe sehr gut.
Es war eine sehr homogene Gruppe und wir waren auch vom Gehtempo sehr gut unterwegs. Ab und zu hielten wir an und Marie erklärte uns Pflanzen und Bäume und die speziellen Flechten, die von den Kiefern herabhängen und recht seltsam aussehen.
Die Wanderung ist nicht anspruchsvoll und wir kommen nicht richtig zum Schwitzen, aber es ist ein sehr schöner Waldspaziergang durch das Orotavatal.
An einem Punkt des Weges hatten wir einen wunderschönen Blick in die Landschaft. Gegenüber befand sich ein prägnanter Felsen in der Landschaft, der aus Basalt zu bestehen schien. Wie Säulen hatte sich das Gestein um den Felsen herum arrangiert. Marie erklärte uns, dass diese Säulen auch als die Orgelpfeifen von Los Organos bekannt sind und durch jahrtausendealte Erosion entstanden sind.
Wir gehen weiter bei angenehmen Temperaturen. Auf halben Weg wird uns der Pfad durch ein Sperrschild verwehrt und wir müssen einen anderen Weg wählen. Marie erklärt, dass ihr kein Alternativweg bekannt ist und wir jetzt etwas improvisieren müssen. Statt links wieder durch den Wald hinab zu gehen, gehen wir ein wenig nach rechts und zunächst noch stetig bergauf. Doch schon bald kommen wir wieder an Hinweisschilder und sehen den Weg, der hinab führt. Es ist ein enger Weg, sehr stark mit Wurzeln und Steinen bedeckt. Wir müssen uns konzentrieren, vor allem auch weil der Weg immer wieder seine Richtung ändert. Aber es ist ein sehr schöner Weg. Vor allem ist es auch sehr ruhig. Marie erklärt uns, dass es so gut wie keine Vögel im Wald gibt, weil es auch nur sehr wenige Insekten hier gibt.
Am Ende des Weges sind wir dann doch wieder auf der Zufahrtsstraße zur Caldera, an dem wir ausgestiegen waren. Wir wandern hinab und sehen, dass Christian von Aventura bereits die Tapas auf einem Tisch angerichtet hat. Wir setzen uns und er erklärt uns, was er und seine Frau alles zubereitet haben. Es sind lauter leckere kanarische Kleinigkeiten, die wir begeistert genießen und uns dazu noch gut untereinander unterhielten. Dazu gab es noch ein Gläschen Rotwein.
Anschließend stiegen wir wieder in den Bus und fuhren zurück nach Puerto. Da der Bus an unserer Haltestelle Tucan vorbeifuhr, sind wir dort schon ausgestiegen und direkt zum Hotel gegangen. Dort haben wir uns an den Pool gesetzt und im Schatten ein wenig gechillt und Fotos sortiert. Da wir noch sehr satt von den vielen Tapas waren, haben wir uns wieder für Käse, Schinken und Wein auf dem Balkon als Abendessen entschieden. Anschließend sind wir in die Stadt für einen Verdauungsspaziergang gegangen. Auf dem Rückweg zum Hotel haben wir uns dann die Wellen angeschaut, die gegen die Mauern der Hafenbecken schlugen und den lauen Abendwind und die Stimmung genossen.
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