Nachdem wir zwei Wandertouren mit dem Anbieter Aventura absolviert hatten, haben wir heute dem zweiten bekannten Anbieter eine Chance gegeben: Heidis Wanderclub. Wir hatten vor ein paar Tagen beide Flyer mitgenommen und uns die Touren angeschaut, die recht ähnlich waren. Aber sie fanden an unterschiedlichen Tagen statt. Da unser Programm von Donnerstag bis Samstag schon gebucht war, blieb uns nicht mehr soviel Auswahl für Variation und wir hatten beschlossen, mit Heidis Wanderclub eine Tour zu machen, die sich „7 Vulkane auf einen Streich“ nannte.
Auch für diese Tour war der Treffpunkt der Busbahnhof von Puerto de la Cruz und wir waren pünktlich da. Heidi entpuppte sich bei unserer Ankunft am Bahnsteig als Markus, ein komplett schwarz gekleideter junger Mann, dessen Alter sich aufgrund der Maske schlecht schätzen lies. Wir vermuteten, dass er noch recht jung war. Er erzählte uns gleich, dass er erst seit ein paar Monaten auf Teneriffa ist und noch nicht so viele Touren gemacht hat. Andererseits berichtete er auch, dass er gelegentlich Marathon läuft, auch den Berg hinauf! Wir waren gespannt, was uns auf dieser Tour erwartete. Hoffentlich keine alpine Überquerung!
Die anderen Mitwanderer machten auch heute wieder einen durchweg sympathischen Eindruck. Wir lernten auch hier wieder einige Leute kennen, mit denen man gleich nett ins Gespräch kommen konnte. Gemeinsam stiegen wir dann in den Bus. Wir stiegen in Icod um und bestiegen einen anderen Bus, der uns den Berg hinauf brachte. Weit oberhalb von Garachico stiegen wir aus und begannen unsere Wanderung in einem Kiefernwald.
Wir kommen gut voran, als wir so durch den Kiefernwald wanderten. Ebenso wie die Wanderführer von Aventura hielt Markus unterwegs an und erklärte uns das ein oder andere. Wir erfuhren, wie auf Teneriffa Wasser gewonnen wird, auch wenn wir das nun schon ein paar mal gehört hatten. Wir merkten Markus leider an, dass er noch nicht so lange unterwegs ist. Er machte seine Sache gut, aber manches Mal fehlte es ihm am Wissen. Aber er war sehr bemüht und enthusiastisch bei der Sache und wir haben ja alle mal angefangen.
Man merkte, dass ihm ein Thema besonders am Herzen lag. Wir kamen im Kiefernwald zu einem Bereich, wo es 2007 stark gebrannt hatte.
Auch wenn es keine Beweise gibt wir gemutmaßt, dass jemand absichtlich einen Brand gelegt hat. Jedenfalls sind die Spuren des Brandes immer noch deutlich sichtbar. Markus erklärte uns, dass die Kiefern bis zu 4 Brände überleben, sofern nur die äußere Borke verletzt wird. Wenn erst einmal der Stamm darunter angegriffen ist, ist es um den Baum geschehen.
Schließlich lichtete sich der Kiefernwald und wir durchstießen die Wolkengrenze und erreichten die Lavaebene. Vor uns lag eine dichte Nebelwand.
Markus erklärte uns, dass dahinter eigentlich der Vulkan Garachico liegen würde, dem wir gleich noch richtig nah kommen würden. Das war schwer zu glauben. Doch kaum waren wir ein paar Meter weiter gegangen, löste sich der Nebel langsam auf und wir sahen den Vulkan. Zwischen uns und dem Vulkan lag eine schwarze Schicht Asche, darauf wuchsen satte grüne Kiefern. Ein tolles Bild.
Der Wanderweg selber bestand auch aus schwarzer Lava, die erkaltet war. Unter unseren Schuhen knirschte es ununterbrochen.
Markus war ein klein wenig zerknirscht, denn eigentlich müssten wir inzwischen auch den Teide sehen können. Doch der Vulkan hatte sich hinter einer sehr dichten Nebel- und Wolkenschicht versteckt. Wir wanderten ein Stück weiter und machten an einem der Wasserkanäle Pause. Während wir dort eine Kleinigkeit aßen und tranken beobachteten wir, wie sich die Wolkendecke um die Spitze des Teide langsam auflöste. Doch immer wieder kamen neue Wolken hinzu und verdeckten die Spitze. Dann, für einen kurzen Moment, war die Spitze frei und wir konnten den Teide sehen! Herrlich! Wir nutzten den freien Blick für ein paar Fotos. Und schwups, da hatte der Teide sich wieder hinter den Wolken versteckt.
Der Weg führte uns wieder hinab durch den Kiefernwald, wir schritten auf einem dichten Bett aus Kiefernnadeln hinab. Unterwegs trafen wir auf ein deutsches Pärchen, dass sich etwas verlaufen hatte und den Weg zum Parkplatz nicht mehr fand. Markus erklärte ihnen, dass sie den ganzen Weg, den wir gekommen waren, zurücklaufen müssten.
Wir gingen weiter und passierten eine größere Gruppe junger Spanier, die uns applaudierten, als wir an Ihnen vorbeigingen. Später überholten sie uns und wir applaudierten ihnen. Es war eine kleine Gaudi.
Der Weg führte schließlich nach San José de los Llanos.
Hier war das Wetter wieder etwas schlechter. Es war etwas frischer und die Sonne war verschwunden. Wir setzten uns in eine kleine Bar und tranken noch einen Kaffee, bevor wir dann mit dem Bus wieder zurück nach Puerto fuhren.
Nachdem wir frisch geduscht waren, machten wir uns auf den Weg ins Restaurant Cofradia, wo wir sehr lecker und etwas zuviel zu Abend aßen.
Hallo
merkwürdigerweise kann ich mich an die Wassergewinnung auf
Teneriffa nicht so genau erinnern, gehört muß ich es ja auch haben.
mir ist was von unterirdischen Wasserspeichern im Gedächtnis.
Die Wasserkanäle sind auf Teneriffa ja nicht so Präsent wie auf Madeira.
Auf weitere Berichte bin ich gespannt, Helga