Der letzte Urlaubstag war angebrochen. Doch es wartete noch ein Highlight auf uns. Heute sollte es auf den Teide gehen, genauer auf den Gipfel des Teide. Leider keine komplette Wanderung auf 3718 Meter, sondern nur die letzten Meter zu Fuß, nachdem wir mit der Seilbahn auf knapp 3500 hinaufgefahren waren.
Wir hatten die Tour schon von zu Hause aus gebucht und hofften sehr, dass die Tour nicht genauso abgesagt würde, wie die Sternenbeobachtungstour von Donnerstag. Aber das Wetter sah heute sehr gut aus! Es war ein fantastischer Ausblick, der Himmel war blau und die Sonne schien, es war keine einzige Wolken am Himmel zu sehen. Ein wenig frisch war es, als wir das Hotel verließen und zur Busstation gingen, wo man uns abholen würde. Wir mussten auch nicht lange warten, dann kam der Bus von Volcanoteide, um uns abzuholen. Es war zum Glück nur ein kleiner Bus und die Gruppe bestand aus 12 Personen plus dem Guide. Der Guide war eine Frau, die aus Orotava stammte und einen sehr speziellen kanarischen Akzent hatte. Es fiel uns teilweise etwas schwer, ihrem kanarischen Englisch zu folgen, als sie auf dem Weg den Teide hinauf uns einiges erklärte. Gleich zu Beginn erzählte sie uns, dass wir heute perfektes Wetter für die Teide-Besteigung haben würde. Wir hätten Glück, dass wir mit einer wirklich schönen Aussicht rechnen könnten. Da sie wusste, wie schnell sich das ändern kann, verzichteten wir auf ausgiebige Fotostopps auf dem Weg hinauf und hielten nur einmal an, um die nicht richtig funktionierende Lüftung des Autos wieder zu resetten.
Dann fuhren wir weiter und hielten an der Seilbahnstation. Nach einem kurzen Toilettenstopp ging es auch schon in die Gondel.
Innerhalb von wenigen Minuten fuhren wir auf 3500 Meter hinauf. Schon der Weg mit der Gondel hinauf war ein Traum, doch oben angekommen waren wir geflashed. Der Blick war wirklich einmalig! Wir konnten in der Ferne Gran Canaria sehen, das sich gewaltig aus einem Wolkenmeer erhob, auf der anderen Seite erblickten wir La Gomera und auch El Hierro!
Direkt unter uns sahen wir die Caldera des Teide und den Rand des Kraters. Alles war so klar. Ebenso wie die Luft, die hier oben noch dazu ganz schön frisch war. Der Wind pfiff schon ein wenig um unsere Köpfe, so dass wir unsere Mützen aufsetzten und die Jacken bis oben zuzogen. Jetzt wussten wir, warum unser Guide sogar Handschuhe angezogen hatte.
Sie erklärte uns, dass wir uns Zeit für den Aufstieg nehmen sollten. Es lagen knapp 700 Meter vor uns und 200 Höhenmeter, was bedeutet, dass der Anstieg sehr steil werden würde. Da wir uns schon auf knapp 3500 Meter befanden, war die Luft bereits sehr dünn und unser Herz musste schneller schlagen, um entsprechend Sauerstoff durch den Körper zu pumpen. Einige von uns merkten das. Langsam folgten wir dem Guide die Steinstufen hinauf. Zu Anfang waren die natürlichen Treppen noch gut zu erkennen, doch je höher wir gingen, desto unkontrollierter lagen die Steine herum und wir mussten ab und zu ein wenig kraxeln, um hinauf zu kommen. Der Guide war erfahren und machte immer wieder kleinere Pausen, um zu erklären. In diesen Pausen konnten wir wieder zur Ruhe kommen und unsere Atmung ein wenig beruhigen. Wir schauten uns um und genossen den tollen Blick auf die umliegenden kanarischen Inseln.
An der Caldera des Teide sahen wir, wie die Wolken langsam über den Rand hinüber waberten.
Meter um Meter stiegen wir hinauf und erreichten nach einer guten Dreiviertelstunde die Spitze des Teide auf 3718 m. Herrlich! Was für ein Rundumblick!
Wir konnten Puerto de la Cruz erkennen. Und wir rochen den Schwefel, der hier oben sehr präsent war.
Wir erfuhren, das seit dem Ausbruch des Vulkans auf La Palma auch auf Teneriffa die vulkanische Aktivität etwas zugenommen hatte. Doch die Insel verfügt über ein gutes Frühwarnsystem und es würde sofort gewarnt werden, wenn die Messwerte besorgniserregende Werte annehmen würden.
Sibylle erinnerte sich, dass sie vor 35 Jahren mit ihren Eltern sogar im Krater des Teide auf der Spitze spazieren gegangen war, das war heute nicht mehr möglich.
Wir mochten uns von hier oben gar nicht trennen, doch langsam mussten wir uns wieder an den Abstieg machen. Mittlerweile war es hier oben an der Spitze auch sehr voll geworden.
Wir stiegen vorsichtig wieder hinab und verbrachten noch ein wenig Zeit auf der oberen Seilbahnstation, bevor wir auch wieder hinab zu unserer Gruppe fuhren. Unten ging es dann mit dem Bus zum Aussichtspunkt Roque de Garcia, den wir in diesem Urlaub schon zweimal besucht hatten.
Dieses Mal konnten wir uns ganz auf die Schönheit der Natur konzentrieren und einfach nur den Blick und das tolle Wetter genießen.
Dann hielten wir noch kurz an einem weiteren Aussichtspunkt, bevor es dann hinab ging.
Auf dem Weg nach unten baten wir noch um einen kurzen Halt am Aussichtspunkt der Steinrose.
Dann fuhren wir hinab nach Puerto de la Cruz. Wir gingen zum Abendessen in unser Lieblingsrestaurant in der Altstadt, ins Pache. Dort freuten sich die Kellnerinnen ganz besonders, wenn wir mit ihnen Spanisch sprachen. Es war ein schöner Abschluss für einen wunderschönen Urlaub auf Teneriffa. Morgen ging es heim nach Deutschland.
Hallo, welch ein wunderbarer Abschluß. Gut daß das so geklappt hat.
Wir wissen ja, daß die Seilbahn, wetterbedingt , gar nicht so oft in Betrieb
ist.
Die schönen Berichte haben mir viel Freude gemacht!
Helga