Heute machten wir uns auf den Weg nach Thingvellir und weiter zum Gulfoss Wasserfall. Wir waren um 7 Uhr beim Frühstück, damit wir um 8 losfahren konnten. Das klappte auch wirklich gut. Um kurz vor 8 verließen wir unser Hotel, das Sunna Guesthouse gegenüber der Hallgrimmskirka, und fuhren über die Stadtautobahn aus Reykjavik hinaus. Das Wetter war viel besser, als wir erwartet hatten. Der blaue Himmel strahlte über uns und es waren kaum Wolken zu sehen. In der Ferne sahen wir die schneebedeckten Gipfel einiger Berge. Wir folgten dem Navi nach Thingvellir, einem Nationalpark am Goldenen Circle. Die Fahrt dorthin dauerte eine knappe Dreiviertelstunde und um kurz vor 9 fuhren wir auf den Parkplatz am Visitor Center. Kaum hatten wir geparkt, kam auch schon der erste Reisebus angefahren und eine Gruppe von bestimmt 50 Personen stieg aus. Wir mochten uns nicht vorstellen wie es gewesen wäre, wenn wir erst eine Stunde später hier gewesen wären.
Vom Parkplatz aus wählten wir direkt den Weg zum Oxafoss Wasserfall. Der Weg führte durch eine sehr interessante Schlucht, links und rechts türmten sich die Wände auf.
Es schien, als wäre an dieser Stelle die Erde einfach auseinander gebrochen. Nur wenige Menschen begegneten uns auf dem Weg zum Oxafoss. Als wir den Wasserfall erreichten, war nur eine Handvoll Menschen dort. Wir genossen die Stimmung und das schöne Wetter.
Wir waren viel zu warm angezogen. Der Wasserfall war zwar nicht besonders groß, aber schön anzusehen.
Nach etwa einer halben Stunde kehrten wir um und wählten nicht den direkten Weg, denn hier kamen uns mittlerweile weit mehr als 50 Touristen entgegen. Wir bogen ab und schauten uns noch ein kleine Kirche von außen an, die im Tal jenseits des kleinen schmalen Flusses lag.
Auch hier waren wir fast allein. Dann ging es zum Parkplatz. Der war mittlerweile komplett belegt und es waren Dutzende Reisebusse, die hier die Touristen abgeladen hatten.
Wir waren froh, so antizyklisch gefahren zu sein und brachen auf, um uns die Wasserfälle Haifoss und Hjalparfoss anzuschauen. Die Fahrt dorthin dauerte knapp 2 Stunden, aber sie führte durch wunderschöne Landschaften mit Milliarden von Lupinen, grünen Wiesen und vielen Islandpferden. Gerne hätten wir mal angehalten und ein paar Fotos gemacht, aber die Gelegenheit bot sich nicht. Parkbuchten waren äußerst selten und nur schwer rechtzeitig auszumachen.
Als wir den Abzweig zu den beiden Wasserfällen erreichten, staunten wir. Am Abzweig von der asphaltierten Straße hing ein Schild, dass dieser Schotterweg nur einem Allradfahrzeug befahren werden darf. Unser Suzuki Swift hatte keinen Allradantrieb und würde sich bei dem Schotterweg, der da vor uns lag, bestimmt einen platten Reifen holen.
Also drehten wir wieder um und fuhren zurück, Richtung Gulfoss. Auf dem Weg dorthin hielten wir bei der Secret Lagoon, einer heißen Quelle und dem ältesten Schwimmbad Islands. Wir hatten gehofft, hier hinein gehen zu können, aber mit dem Besuch der beiden nun ausgefallenen Wasserfälle wäre das etwas knapp geworden. Nun hatten wir Zeit gewonnen, die wir im Schwimmbad einsetzten.
Das Wasser der Secret Lagoon war herrlich warm mit seinen 38-40 Grad, rings um den Pool dampfte es aus der Erde und aus blubbernden Löchern. Überall standen Warnschilder an diesen heißen Löchern, dass man seine Hände nicht in das 80 bis 100 Grad heiße Wasser halten sollte. Das taten wir auch nicht, sondern genossen einfach die angenehme Wärme der natürlichen heißen Lagune. Unsere Füße berührten die vielen kleinen Kieselteine, die den Boden der Lagune bedeckten. Eine angenehme Massage für die Füße.
Nachdem wir uns ausgiebig erholt und die Wärme der heißen Lagune genossen hatten, machten wir uns wieder auf den Weg.
Wir fuhren auf den meist gut ausgebauten Straßen Richtung Norden, zu unserem Hotel Litli Geysir, direkt am Strokkur Geysir gelegen. Außerdem liegt neben dem Strokkur, der regelmäßig alle 3-5 Minuten eruptiert, der Geysir, der diesem Naturphänomen seinen Namen gegeben hat. Doch wir hatten gelesen, dass er seit einiger Zeit zu schlafen schien und lange nicht mehr sein Wasser in die Höhe gespien hatte.
Wir checkten in unserem Hotel ein und brachten die Koffer aufs Zimmer, dann machten wir uns auf den Weg zum wenige Kilometer entfernt gelegenen Wasserfall Gullfoss.
Der Gullfoss wird auch als „Goldener Wasserfall“ bezeichnet. Bei schönem Wetter soll die aufspritzende Gischt wunderschöne Regenbogen erzeugen. Als wir den Gullfoss erreichten, war es zwar sonnig, aber ein paar Wolken zogen über den blauen Himmel. Es war sehr windig und wir vermissten ein wenig unsere Mützen, die wir im Hotel gelassen hatten.
Wir schauten erst von der oberen Aussichtsplattform auf den in 2 Kaskaden 32 m herunterfallenden Wasserfall und die gigantische Gischt, die er produzierte. Einfach fantastisch! Der Fluss, aus dem der Gullfoss entspringt, kam so ruhig und unscheinbar daher, dass es umso beeindruckender war, wie das Wasser sprudelnd und kreiselnd in die Tiefe stürzte. Wir zogen unsere Regenkleidung enger und setzten die Kapuzen auf, verstauten die Kamera unter der Jacke und machten uns auf den Weg, den schmalen Fußweg zur Plattform direkt am Gullfoss zu betreten. Die ersten Meter waren noch trocken, doch dann spürten wir die Gischt herüberkommen und liefen schnell zur Plattform herüber, wo es etwas trockener war. Von hier war der Blick auf den Wasserfall noch beeindruckender.
Erstaunlicherweise war es nicht so nass, wie wir befürchtet hatten. Man musste zwar ein wenig vorsichtig sein, weil die nassen Steine sehr glatt waren, doch wir fühlten uns sicher.
Dann gingen wir wieder zurück. Auf dem Weg bemerkten wir, dass das Licht mit einem Mal noch schöner wurde und wollten zurückgehen, als wir sahen, dass sich ein Regenbogen über der Gischt bildete. Er reichte vom Anfang des Wasserfalls an der Steinwand bis zum Fluss, in den der Gullfoss hinabstürzte. Was hatten wir für ein Glück!
Wir konnten uns daran nicht satt sehen und mochten gar nicht aufbrechen. Doch als der Regenbogen verschwand kehrten wir zurück und wanderten noch ein wenig auf dem oberen Aussichtspunkt umher, doch als das Wetter dann etwas schlechter wurde, bzw. windiger, brachen wir auf zum Auto und fuhren zurück zum Hotel.
Langsam waren wir richtig hungrig und entschieden uns, im zum Schwesternhotel gehörenden Restaurant zu essen. Viel mehr Auswahl gab es auch nicht. Das Hotel und das Restaurant sahen zwar etwas nach gehobener Klasse aus, aber das machte uns nichts. Wir reservierten einen Tisch für 20 Uhr 30 und gingen dann über die Straße zum Geysir Strokkur.
Das Areal, auf dem sich der Strokkur befindet, erinnerte uns sehr an Rotorua in Neuseeland. Eine weitere Chemiestunde erwartete uns. Überall blubberte es aus der Erde, Dampf stieg auf und dann sahen wir den Strokkur, aus dem eine Wasserfontäne herausschoß und vom Wind abgetrieben wurde. Der erste Ausbruch hatte uns überrascht, doch wir brachten uns in Position und warteten auf den nächsten. Etwa alle 3-5 Minuten kam der Ausbruch und wir lernten, die Zeichen zu lesen, die die nächste Eruption ankündigte.
Ein Blubbern der Oberfläche, die Farbe des Wassers änderte sich leicht, dann ein paar stärkere Blasen, die wie ein Schluckauf wirkten, und dann bildete sich die Blase, die mit einem Mal platzte und eine Fontäne herausschleuderte. Unglaublich!
Als wir genug gesehen hatten und durchgefroren waren, wurde es langsam Zeit zum Abendessen. Wir gingen hinüber ins Restaurant und genossen ein leckeres Abendessen mit Blick auf den Strokkur. Als Abschluss gingen wir noch einmal hinüber zum zum Strokkur und machten noch ein paar Aufnahmen, dann ging es zurück ins Hotel. Wir setzten uns in die Lobby, machten uns heißen Ingwer Tee und ließen den Tag ausklingen.
Hallo Ihr Beiden,
welch unglaublich erlrbmisreicher Tag. So etwas so hautnah zu erleben
ist schon etws Besonderes.
Weiter solche besonderen Eindrücke
wünscht Euch Helga
Hallo ihr Beiden
Wow was für tolle Bilder und Eindrücke.Ich bin
total begeistert.Ich wünsche euch weiter so tolle Erlebnisse.LG Ingrid