Heute stand die Erkundung des Myvatn Sees auf dem Programm. Um den See herum gibt es einige interessante Sachen zu sehen. Vulkane und Lava spielt dabei eine große Rolle.
Wir frühstückten in dem kleinen Häuschen neben der Rezeption und hatten den Frühstücksraum ganz für uns allein. Die Reisegruppe, die gestern Abend bei unserer Ankunft dort gesessen und gegessen hatte, war bereits abgereist. So konnten wir in aller Ruhe besprechen, was wir heute so machen.
Nach dem Frühstück ging es dann auch schon los. Zunächst standen die Pseudokrater Skutustadir auf dem Programm, die am südöstlichen Ende des Myvatn Sees zu finden sind. Mit dem Auto war das nur eine knappe halbe Stunde entfernt. Es handelt sich dabei um keine echten Vulkankrater, sondern Gebilde, die durch fließenden Lavastrom entstanden sind. Diese Pseudokrater sind umgeben von den Sumpfgebieten des für seine Vogelwelt bekannten Myvatn Sees. Zwei Wanderwege führen über die Anlage. Der erste umrundet die beeindruckendsten Krater, der zweite ist ein Weg, der auf die Vogelbeobachtung ausgelegt ist.
Es war schwer, auf den Kratern ruhig zu fotografieren. Der Wind war fast so stark wie gestern auf der Hochebene. Kamera und Handy wurden einem fast aus der Hand geweht.
Nachdem die großen Krater umrundet waren, ging es weiter auf dem 2.5 km langen zweiten Weg, der mehr durch die Sumpfgebiete führte und weiter weg von den meisten Touristen.
Nur wenige andere Touristen waren auf diesem Weg unterwegs. Vögel gab es aber wenige zu sehen, nur ein paar die aussahen wie Schwalben und selber kaum dem Wind stand halten konnten. Es war schon lustig anzusehen, wie der Vogel quasi auf der Stelle flog und es nicht schaffte, voran zu kommen. Schließlich gab er auf und lies sich vom Wind über den See treiben. Vermutlich nahm er einen neuen Anlauf.
Der Vogelbeobachtungstrail war ein wenig unspektakulär, auch wenn man noch mal einen anderen Blick auf die Krater bekam. Es ging danach wieder ins Auto und zum nächsten interessanten Punkt, den Lavafeldern Dimmuborgir. Auch wenn der Weg dorthin einige Kilometer lang war, so konnte man doch schon auf dem Weg dorthin erahnen, worum es ging. Links und Rechts der Straße türmten sich die Lavabrocken auf und bildeten ganz faszinierende Formationen. Wenn man sich anstrengte, konnte man Tierköpfe in einigen dieser Felsbrocken erkennen. Ich habe sogar eine Schildkröte gesehen.
Der Rundweg durch diese Lavafelder war etwa 2.2 km lang. Es gab einige von diesen Rundwegen, auch einen 10 km langen, und noch drei andere, die zwischen 500 und 900m lang waren. 2.2 war also eine gute mittlere Wahl. Auch in diesem speziellen Gebiet waren wieder viele Felsbrocken mit den unterschiedlichsten Erscheinungen. Einige waren ausgehöhlt, andere bildeten Bögen und man konnte hindurchgehen.
Nach diesem Lavafeld ging es dann weiter zum Ringwallkrater Hverfjall, der nur ein paar Kilometer entfernt war.
Wir hatten diesen Krater gestern schon von oben, vom Gipfel des Berges Namaskard im Geothermalgebiet gesehen. Jetzt vom Fuß des Kraters sah dieser noch beeindruckender aus. Der Weg nach oben zu seinem Rand, den man hinaufgehen kann, war 600 m lang und führte stetig bergan.
Der Untergrund bestand aus losem Geröll, aber man kam gut voran. Doch schon beim Aufstieg war der Wind wieder so stark, das man aufpassen musste, nicht umzukippen. Oben auf dem Kraterrand war es dann besonderes schlimm. Der Wind pustete wie ein Orkan und es war gar nicht daran zu denken, auf dem Kraterrand umher zu gehen. Das war viel zu gefährlich. Also ging es wieder hinunter.
Der letzte Stopp an diesem Tag war der Kratersee Viti, der am Vulkan Krafla liegt. Man kann diesen Kratersee umrunden, theoretisch.
Der Weg dorthin führte vorbei am Geothermalgebiet, wo wir gestern Abend gehalten hatten. Kurz dahinter führte eine asphaltierte Straße hinauf in die Berge, vorbei an Kraftwerken, die Energie aus den geothermalen Aktivitäten unter der Erdoberfläche zogen und umwandelten, so dass die Bewohner der umliegenden Städte diese nutzen können. In der Nähe von Reykjavik gibt es auch solche Kraftwerke.
Am Ende der Straße lag der Kratersee. Sein Wasser leuchtete blau, am Rand lag noch etwas Schnee. Doch auch hier war der Wind wie den ganzen Tag schon so stark, dass nicht daran zu denken war, auf dem Kraterrand spazieren zu gehen. Und an die Besteigung des Vulkans Krafla war überhaupt nicht zu denken. Also ging es dann wieder zurück nach Storu Laugar, unserem Hotel.
Hallo,
diese Lava- und Kraterlandschaften sind für uns Norddeutsche schon
interessant, man muß ja nicht jeden Vulkan besteigen. Ich bin froh,
daß Ihr nicht unbedingt alles wollt. Für Vogelbeobachtung scheint ja
wegen des Wetters nicht so viel Gelegenheit zu sein.
Liebe Grüße Helga