21.06.2022: Von Laugar über Akureyri nach Varmahlid

Im Grunde stand heute nur Autofahren auf dem Programm. Darum hatten wir noch eine Aktivität eingebaut, die ursprünglich für den gestrigen Tag gedacht war: der Besuch des Wasserfalls Dettifoss. Dazu mussten wir zwar knapp 80 Kilometer in die entgegengesetzte Richtung fahren, aber wir hatten ja Zeit und die Gegend um den Myvatn See war landschaftlich sehr schön. Für den Dettifoss, der einer von Islands leistungsstärksten Wasserfällen ist und eine Fallhöhe von 44 Metern hat, gab es zwei Alternativen zur Beobachtung. Die West- und die Ostseite der Jökulsargljufur Schlucht streiten darum, von welcher Seite man die beste Sicht auf den Dettifoss und den Selfoss hat. Wir entschieden uns für die Westseite, weil die Straße dorthin asphaltiert ist und wir keine Lust auf etliche Kilometer Schotterstraße hatten.

Wir hatten uns im Hotel etwas Zeit gelassen und waren erst kurz vor 10 losgefahren. Die erste Strecke Richtung Dettifoss kannten wir schon, denn sie führte zurück auf dem Weg, den wir gekommen waren. Aber auch der Rest war kein Problem und wir fanden den Zugang zum Westparkplatz ohne Probleme. Die Landschaft erinnerte ein wenig an den Grand Canyon, wo man auch kilometerweit fährt, ohne etwas vom Canyon zu sehen, und dann plötzlich da ist. Nur das hier kein Canyon war, sondern einer der bekanntesten Wasserfälle Islands. Wir fuhren auf den Parkplatz und machten uns fertig. Die letzten Tage hatten wir immer wieder erlebt, wie wichtig es ist, den Rat der Autovermietung zu beherzigen und beim Aussteigen die Türen festzuhalten. Der Wind weht in Island so heftig, dass einem ohne große Probleme die Tür aus der Hand gerissen werden kann. In Hamburg gibt es so gesehen gar keinen Wind 😉 Aber mit Schal, Mütze und Windjacke waren wir ganz gut ausgestattet.

Ein großer Teil des Weges führte über Steine, so dass man ein wenig aufpassen musste, wohin man trat. Dann sahen wir die Gischt emporschießen und je näher wir dem Wasserfall kamen, desto schwieriger wurde es, einander zu verstehen. Es war ein Getöse. Als wir dann über die letzten größeren Steine gestiegen waren und den Rand der Schlucht erkennen konnten, sahen wir auch endlich den Wasserfall. Das Wasser des Dettifoss ist viel schmutziger, als bei all den anderen Wasserfällen, die wir bisher in Island gesehen hatten. Aber es steckte auch sehr viel mehr Energie in dem Wasser, das gerade einmal 44 Meter hinabstürzte. 

Wir schlenderten am Wasserfall entlang zu einer Aussichtsplattform und wieder zurück. Dann ging es noch ein paar Meter hinab, so dass wir noch etwas näher am Wasser waren. 

Nachdem wir den Wasserfall ausreichend bestaunt hatten, machten wir uns über einen der verbundenen Spazierwege auf zum Selfoss Wasserfall. Der Selfoss ist zwar kleiner als der Dettifoss, aber nicht uninteressant. 

Nach dem Besuch der beiden Wasserfälle machten wir uns auf unsere Tagestour nach Varmahlid. Bis zum Myvatn See war das Wetter noch in Ordnung, doch danach wurde es etwas schlechter.

Unterhalten haben uns dann die renitenten Schafe, die kein Problem damit hatten, direkt im Straßengraben der Ringstraße 1 ihr Futter zu suchen, und dann aber plötzlich und zwar genau jetzt die Straße wechselten. Wir mussten ein paar Mal ganz schön mit dem Tempo heruntergehen, weil nicht abzusehen war, ob die Schafe vor uns die andere Seite erreichen würden.

Am frühen Abend in unserer Unterkunft an. Es war im Gegensatz zu den kleinen Hotelzimmern zuvor richtig luxuriös, denn wir hatten ein ganzes Appartement für uns, mit Küche, Wohnzimmer und 3 Schlafzimmern. Für eine Nacht viel zu viel. Aber es war auch ganz schön, sich mal richtig ausbreiten zu können.

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