Nachdem Frühstück haben wir im Hotel in Laugarbakki ausgecheckt und uns auf den Weg nach Illustradir gemacht. Der Norden der Halbinsel ist dafür bekannt, dass dort im Fjord die größte Robbenkolonie Islands zu finden ist. Also sind wir die Schotterstraße an der Westseite der Halbinsel entlanggefahren bis fast ganz in den Norden. Als wir ausstiegen, wehte uns ein eisiger Wind entgegen, so dass wir gleich die Handschuhe anzogen. Doch das half nicht viel. Auf dem Rundweg zu den Robben blies uns der kalte Nordwind direkt ins Gesicht und erschwerte das Vorankommen immens. Aber wir wollten die Robben sehen und gingen tapfer weiter. Die Bucht mit den Robben war etwa 1.5 km entfernt vom Parkplatz. Doch als wir dort ankamen, lagen dort vielleicht gerade mal 5-10 Robben auf den Felsen, nicht einmal nah genug, dass man sie im Foto festhalten konnte. Wir waren etwas enttäuscht. Wahrscheinlich waren die Robben in Hindisvik, einer mittlerweile für Touristen gesperrten Bucht an der Nordspitze dieser Halbinsel.
Vielleicht war auch der eisige Wind Schuld, aber wir kehrten wieder um und setzten uns ins warme Auto und fuhren die Schotterstraße wieder ganz zurück, bis wir auf die 1 kamen.
Das Wetter wurde wieder besser, der Wind lies zwar nicht nach, aber die Sonne kam hervor und die Wolken wurden weniger. Auch nahmen die Lupinen links und rechts der Straße wieder zu. Die Strecke war wieder gut zu fahren. Wir erreichten den kleinen Ort Bifröst und bogen dort auf einen Golfplatz ab. Selbst bei diesem Wind gab es Menschen, die ihre Golfschläger auspackten, um ein paar Bälle auf dem Grün zu schlagen.
Doch wir packten unsere Foto-Ausrüstung ein und gingen einen kleinen unscheinbaren, mit Hecken und Büschen umsäumten Weg entlang, der direkt hinter dem Parkplatz des Golfplatzes begann und geradewegs zu einer Aussichtsplattform führte. Von dort hatten wir einen schönen Blick auf den Wasserfall Glimmi, der in unserem Reiseführer als verstecktes Highlight empfohlen wurde.
Ein paar Meter den Fluß hinab sollte es dann noch Lachse geben, die man beim Stufen hinaufschwimmen beobachten kann. Aber da die Laichzeit der isländischen Lachse gemeinhin mit November bis Februar angegeben ist, war es nicht verwunderlich, das wir keine sahen. Nur ein kleiner Bach und ein kleiner See. Aber schön idyllisch war es!
Dann sind wir weiter gefahren. Es lag noch einiges an Weg vor uns. Wir kamen an einer Tomatenplantage vorbei, über die wir im Fernsehen einen Bericht gesehen hatten, und wollten etwas Essen. Doch die Betreiber waren nicht wirklich freundlich und willig, uns was zu geben. Auch gab es dort keine Möglichkeit, sich zum Essen hinzusetzen. Darum sind wir dann weitergefahren zu den nächsten beiden Wasserfällen. Diese werden als Lavawasserfälle bezeichnet, weil das Wasser, das von ihnen herabfällt, nicht durch einen oben fließenden Fluss gespeist wird, sondern aus dem Lavagestein einfach heraussprudelt. Hraunfossar und Barnafoss waren wirklich sehr nette kleine Wasserfälle, verbunden durch eine kleine Schlucht und einen gemeinsamen Fluss, in den sie ihr Wasser hineinfliessen lassen.
Es gab hier auch ein kleines einfaches Restaurant, in dem wir eine leckere, aber sehr scharfe Tomatensuppe bekamen. Nach dem Essen sind wir dann gestärkt zu den Wasserfällen herunter gegangen und haben dort bestaunt, wie unterschiedlich doch die vielen Wasserfälle sein können.
Noch etwas haben wir bestaunt: Dieses Oldsmobile stand nach dem Essen mit einem Mal vor dem Restaurant.
Danach sind wir dann Richtung Hotel gefahren. Da es mittlerweile schon früher Abend war, sind wir geradewegs durchgefahren und haben nur noch einmal zum Tanken gehalten. Wir kamen dann gegen 20 Uhr im Hotel an bezogen unsere Zimmer. Das Hotel lag zwar direkt an der Hauptstraße, war aber ein nettes kleines 4-Sterne Hotel und machte einen sehr guten Eindruck.
Hallo,
die Wasserfälle sind wirklich recht unterschiedlich, das kann man auch
an den Bildern sehen. Robben habt Ihr schon auf anderen Reisen gesehen.
Darum braucht Ihr Euch nicht zu grämen. Ihr seid ja auch wegen der
Besonderheiten des Landes dorthin gefahren.
Bis bald, Helga