14.02.2023: Von Everglade City nach Fort Myers

Wir sind heute Morgen später losgekommen als geplant. Das lag daran, dass so gegen 3 Uhr in der Nacht in unserem Zimmer die zentrale Lüftung ansprang. Zuerst wurde es sehr warm, dann auf einmal sehr kalt. Ausstellen konnten wir die recht laute Lüftung die ca. im Viertelsundentakt an und aus ging leider nicht. So haben wir die 2. Hälfte der Nacht recht schlecht geschlafen und waren morgens entsprechend gerädert. Wir tranken noch einen Kaffee und verabschiedeten uns dann von Marylin, wie unsere Gastgeberin hieß. 

Wir beluden das Auto und fuhren zunächst zum Supermarkt. Dort wurden wir gleich erkannt. Wir hatten nämlich gestern die Äpfel, die wir bezahlt hatten, einfach liegen gelassen, weil wir Probleme mit dem ATM hatten. Die Verkäuferin erkannte uns sofort als wir in den Laden kamen und meinte, dass wir uns zwei neue Äpfel nehmen könnten. Unglaublich, sowas würde in Deutschland eher nicht vorkommen.

Nachdem wir getankt hatten machten uns auf den Weg zum Big Cypress Bend Boardwalk. Doch als wir dort ankamen mussten wir feststellen, dass dieser komplett geschlossen war. Wir fuhren dann weiter zum Collier Seminole State Park. Fast wären wir an dem unscheinbaren Grasparkplatz vorbeigefahren. Links abbiegen auf diesen Straßen ist auch immer schwierig, weil die Amerikaner dazu neigen, sehr dicht aufzufahren. Wir sind scheinbar die einzigen, die sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten. Für die Amerikaner gelten diese nicht. Sie überholen auch mal bei einer durchgezogenen Linie. Aber insgesamt haben wir bisher keine Probleme beim Autofahren gehabt (abgesehen von der Episode vor 2 Tagen). 

Wir packten unseren Rucksack und machten uns auf den knapp 5 Kilometer langen Weg. Doch wir waren die einzigen Spaziergänger hier und der Weg war dicht und aus dem Unterholz waren immer mal Geräusche zu hören. Dann kamen wir an einem Schild vorbei, auf dem stand, wie man sich bei einer Bärenbegegnung zu verhalten hat. Da verließ Sibylle dann etwas der Mut und wir kehrten um und gingen zum Auto zurück. Hier aßen wir erstmal eine Kleinigkeit und warteten, das andere Gäste kämen. Doch es kam niemand. Aber dann bog ein Ranger auf den Parkplatz ein und wir sprachen ihn an. Er konnte Sibylle beruhigen, so dass wir dann einen zweiten Versuch unternahmen und den Rundweg betraten. Der Pfad war sehr schön, die Sonne strahlte und wir genossen die Ruhe in der Natur. Der Weg war gesäumt von Palmen und Zypressen und führte durch eine wunderschöne Landschaft.

An einer Stelle wurde schon durch ein Schild vor möglichen Alligatoren gewarnt, eine kleine Brücke. Und tatsächlich lagen dort zwei Alligatoren, von denen wir aber leider keine Fotos haben (Sibylle zog mich zu schnell an der Stelle vorbei).

Wir beendeten den Rundweg und fuhren dann in Richtung Naples, wo wir ein nettes Lokal ausfindig gemacht hatten. Das Essen war gut und reichlich und dann machten wir uns gestärkt auf den weiteren Weg. Eigentlich wollten wir noch das Corkskrew Sanctuary besuchen, ein weiteres Naturschutzgebiet in Florida. Doch wir stellten fest, als wir die Adresse auf Google Maps eingaben, das dieses bereits um 15 Uhr schließt. Das würden wir nicht mehr schaffen. Also entschlossen wir uns, direkt nach Fort Myers zu fahren und das Sanctuary morgen früh anzusteuern.

Statt dessen besuchten wir in Fort Myers das Edison und Ford Museum. Hierfür hatten wir nun heute umso mehr Zeit. Das Museum liegt direkt am Wasser und ist ein großes Anwesen. Hier haben Thomas Edison und Henry Ford nebeneinander liegende Häuser gekauft. Die beiden Männer hatten sich, so erfuhren wir auf dem Rundgang, angefreundet und mit ihren Familien viel Zeit gemeinsam in Fort Myers verbracht.

Auf dem Anwesen waren Autos von Henry Ford ausgestellt, wirklich wunderschöne Exemplare!

Aber auch die Häuser waren herrlich, das ganze antike Mobiliar war ausgestellt und besonders im Haus von Thomas Edison konnte man bewundern, wieviel Finesse er auf den Komfort verwendet hat.

Er hatte zum Beispiel ein Klingelsystem erfunden, um vom Esstisch aus die Bediensteten in der Küche darüber zu informieren, dass der nächste Gang gereicht werden kann. Zu damaliger Zeit ein absolutes Novum. Thomas Edison war, so haben wir erfahren, ein wirklich produktiver Mann. Er hat mehr als 1000 Patente für Erfindungen beantragt und hat in einer Schaffenszeit von 60 Jahren jedes Jahr mindestens eine Erfindung gemacht. Nach den Anwesen von Edison und Ford haben wir uns dann noch den Gartenbereich angeschaut. Auch hier war Edison sehr aktiv, denn er hat sich mit der Erforschung von Latex auseinandergesetzt und extra dafür Bäume angepflanzt.

Abschließend haben wir uns dann noch das Museum angeschaut, in dem viele seiner Erfindungen ausgestellt waren. Sehr interessant!

Dann sind wir zum Hotel gefahren und haben eingecheckt und uns anschließend in Mels Diner etwas zu Essen geholt. An einen Sitzplatz vor Ort war nicht zu denken, denn heute war Valentinstag, der in den USA wirklich groß gefeiert wird!

Nach dem Essen haben wir dann an der Planung für den morgigen Tag gearbeitet.

P.S: Aufgrund schlechter Internetverbindung ließen sich nicht alle Bilder hochladen. Es fehlen noch Bilder unserer Wanderung vom Morgen. Die liefern wir nach, sobald das Netz stabiler ist!

2 Kommentare

  • Helga sagt:

    Hallo Ihr Beiden, das Museum würde ich auch gern besuchen.
    Verwundert bin ich darüber, daß es in Florida schlechte Internet-Verbindung
    geben kann. Bei einem Schild das mir Verhalten bei der Begegnung
    mit einem Bären erklärt, hätte ich auch einen Rückzieher gemacht.
    aber bei Alligatoren denke ich, daß diese die Menschen doch nicht so
    leicht Angreifen.
    Liebe Grüße Helga

  • Angy sagt:

    Hallo Ihr zwei,
    die Bilder vom Spaziergang sind super, schön, dass Ihr Euch noch getraut habt.
    Ich fände es auch sehr spannend, das Museum zu sehen. Die beiden Männer waren bestimmt interessante Zeitgenossen.
    Weiterhin viel Spaß und gute Erlebnisse!
    Liebe Grüße
    Angy

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