Heute war der zweite Tag im Kennedy Space Center. Es gibt dort soviel zu sehen und zu erleben, dass wir froh waren, zwei Tage gebucht zu haben. Gestern hatten wir nicht alles geschafft. Als wir heute eine halbe Stunde vor Öffnung des Geländes dort ankamen, war schon mehr los als gestern. Das mag daran gelegen haben, dass es langsam aufs Wochenende zu geht. Wir waren aber früh genug vor Ort und in den Schlangen am Eingang ging alles sehr entspannt vor sich. Niemand wollte vordrängeln, alle warteten geduldig darauf, dass es 9 Uhr war, dass die Nationalhymne gespielt wurde und dann der Einlass begann, genau wie gestern.
Kaum durch die Kontrolle, bogen wir nach links ab, zu einem großen weißen Gebäude, an deren Wand die Silhouetten einiger Astronauten in den Stein geschlagen waren. Das war das Gebäude, in dem sich die Ausstellung Helden und Legenden befindet. Wir hatten erwartet, einfach nur ein paar Bilder ehemaliger Astronauten zu sehen, doch weit gefehlt. In Amerika ist alles eine Show, ob man das nun mag oder nicht. Hier passte es wunderbar!
Wir traten wieder in eine große, zunächst leere Halle ein. Auf Bildschirmen wurden Besucher dazu befragt, was für sie ein Held oder ein Vorbild ist. Dazu erklang die passende dramatische Musik. Anschließend wurden wir in eine Art Theater geführt. Auf einer abgestuften Empore mit mehreren Reihen blickten wir auf eine dunkle Leinwand, in der dann in einer Art Rundumkino noch einmal ein paar erfolgreiche und besonders herausragende Astronauten des Apollo Programms zu Wort kamen. Man war richtig gefangen in dieser Präsentation, die Bilder und Töne waren perfekt aufeinander abgestimmt und zogen einen mitten in die Präsentation hinein.
Danach gelangten wir dann in einen Raum, in dem alle Astronauten der NASA in Form von Fotos oder Zeichnungen an der Wand, einer Art Hall of Fame, präsentiert waren, mit den entsprechenden Vermerken, an welchen Programmen sie teilgenommen hatten.
Anschließend sind wir dann in den Raketengarten gegangen und haben an einer Führung teilgenommen. Alle Raketen, die hier standen, waren einmal im Einsatz, bis auf die Rakete, mit der Alan Shepard am Mercury Programm teilgenommen hatte. Diese Rakete war nur eine Nachbildung.
Nach dem Raketengarten sind wir zurück in das Gebäude Getaway gegangen und haben uns dort noch ein paar Ausstellungsstücke des neuen Programms Orion und Boing Starliner angeschaut. Danach ging es auch schon zu unserer Bustour „Hinter die Kulissen“.
Auf der mehr als 2 Stunden dauernden Tour kamen wir näher an die Abschussrampen heran, als auf der normalen Bustour. Wir kamen ganz nah an das Vehicle Assembly Building heran, kurz VAB genannt. Hier wurden die Saturn V Raketen und die Space Shuttles aufrecht stehend zusammengebaut. Das VAB hat eine Höhe von 160 Metern, ist 218 Meter lang und 157 Meter breit. Das Gebäude zählt zu den höchsten Hallengebäuden der Welt.
Auf dem Gelände des VAB sahen wir auf der Rundtour auch die Fertigungshallen von Boing und Blue Origin. Wir hielten außerdem noch an einem Beobachtungsturm für Raketenstarts und erfuhren einiges über die Artemis Mission, mit der die bemannte Raumfahrt zum Mars eingeläutet bzw vorangebracht wird.
Dann fuhren wir zu einem Aussichtspunkt am Meer, einer kleinen Plattform an den Dünen, von der man auf der einen Seite einen schönen Blick aufs Meer hatte, und auf der anderen Seite sah man in der Ferne das VAB. Als wir nach dem Stop wieder zurück zum Bus gingen, sahen wir direkt an dem Treppengang eine kleine Schildkröte in ihrem Loch sitzen.
Als Abschluss der Tour hielten wir im Apollo / Saturn V Visitors Center. Bevor wir die große Halle betreten konnten, wurden wir wieder in eine Halle geführt, wo zunächst das Jahr 1968 eingeführt wurde, das Jahr vor der Mondlandung. Dann gelangten wir in einen weiteren Raum, der wie ein Kontrollzentrum der 60er Jahre ausgestattet war. Auf großen Bildschirmen erlebten wir die letzten Minuten vor dem Start einer Saturn V Rakete, mit der die Apollo Kapseln ins All geschossen wurden. Danach öffneten sich die Türen und wir sahen eine Saturn V Rakete von der Decke hängen. Man konnte ganz genau sehen, dass sie aus mehreren Teilen besteht. Wir konnten einen Blick in die Kommandokapsel der Apollo Missionen werfen oder die Raumanzüge der Astronauten in ihrer Entwicklung bestaunen. Auch ein Stück Mondgestein war dort ausgestellt, man konnte es sogar berühren. Es fühlte sich nicht so besonders an.
Danach fuhren wir dann mit dem Bus wieder zurück zum Hauptgebäude und aßen eine Kleinigkeit. Anschließend gingen wir ins Universal Theater, um ein paar Informationen über zukünftige NASA Missionen zu erfahren. Wir hörten von den Raketenstarts, die für die nächsten Wochen geplant waren und erfuhren noch ein paar mehr Details zu Artemis und Orion. Danach gingen wir dann zum Shoppen. Es wurden ein paar Souvenirs gekauft, bevor es dann zum letzten Punkt unseres Besuches ging. Eine weitere Show im IMAX Center. Die Show befasste sich mit der Suche nach Asteroiden und den Möglichkeiten, die Erde vor einem Einschlag zu schützen. Das ganze war natürlich in beeindruckendem 3D dargestellt.
Danach waren wir dann aber ziemlich erschöpft und machten uns auf den Heimweg nach Titusville, zu unserem Hotel.
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