Nach unserem Frühstück, das wie immer sehr lecker war, haben wir den Bus nach Pampelmousse bestiegen, um in den Botanischen Garten zu gehen. Im Bus waren wir die einzigen Touristen.
Wir haben die meiste Zeit aus dem Fenster geschaut und das Leben der Einheimischen auf uns wirken lassen und Orte, Landschaften und Leute beobachtet. Wir sind an vielen Zuckerrohrfeldern vorbeigefahren.
In Pampelmousse angekommen haben wir uns dann einer Führung angeschlossen. Die Führung fand auf Deutsch, Englisch und Französisch statt und war sehr informativ. Allein hätten wir den 35 h großen Park gar nicht gebührend genießen können. Wir sahen viele Pflanzen und Bäume, unter anderem die Mahagoni-Bäume, Krokodilpalmen, Elefantenpalmen, Seerosen, Lotusblüten und Lilien.
Unser weiblicher Guide, eine Inderin, machte ihre Sache sehr gut und achtete darauf, dass jeder in seiner Sprache genügend Information vermittelt bekam.
Zum Beispiel erklärte sie uns zu den großen Seerosen, dass diese zu Anfang herzförmig sind und nach wenigen Tagen braun werden, weil sie von einer Wasserschnecke angefressen werden.
Die Blüten der Seerosen blühen nur sehr kurz. Zu Beginn sind sie weiß, dann werden sie nach ein bis zwei Tagen rosa und dann verblühen sie auch schon.
An anderer Stelle zeigte sie uns einen Baum und riet uns, die am Boden herumliegenden Blätter in die Hand zu nehmen und zu zerkleinern. Der Geruch erinnerte sehr stark an WICK VapoRub.
Wir waren insgesamt 4 Deutsche in der Gruppe und unterhielten uns am Ende der Tour mit dem anderen Pärchen. Sie waren beide 85 Jahre alt und des Reisens noch lange nicht müde, auch wenn die Frau betonte, dass dies wohl ihre letzte Fernreise gewesen war.
Dann gingen wir zu den Tieren, nämlich schlafenden Riesenschildkröten und eine Gruppe Hirsche.
Als Sibylle und ich dann noch ein wenig allein durch den Park geschlendert sind, ist uns ein Paar aufgefallen, dass wir schon im ersten Hotel Mariposa im Süden gesehen hatten und jetzt auch schon im Hotel im Norden getroffen hatten. Wie klein doch die Welt ist. Sie sprachen französisch und schienen uns nicht wahrzunehmen.
Als wir dann zum Ausgang kamen, gab es dort noch an einem Stand Kokosnüsse zu kaufen. Wir ließen uns eine bearbeiten und tranken dann die Milch der Kokosnuss, die sehr schwer war. Anschließend aßen wir auch das Fruchtfleisch.
Danach haben einen Spaziergang zum Zuckermuseum gemacht. Ein Taxifahrer wollte uns hinfahren, doch wir lehnten ab und gingen zu Fuß. Wir brauchten nicht mal 20 Minuten, bis wir da waren. Vor dem Museum wollten wir noch eine Kleinigkeit essen, doch im Restaurant dauerte selbst die Aufnahme der Getränke so lange, dass wir fürchteten, dass wir nicht mehr ins Museum kamen. Auf das bestellte Savannah Dry haben wir 15 Minuten gewartet, nur um dann zu erfahren, dass es keines mehr gab. Also gingen wir kurzentschlossen erst ins Museum, das leider nicht so interessant war, wie erhofft.
Die Aufbereitung der Informationen hatte den Charme von Schuldokumentationen der 70er Jahre. Auch der Audio Guide, den man uns am Ticketschalter empfohlen hatte, war letztlich nichts weiter als ein PDF zum durchlesen. Nur wenige ausgewählte Stationen boten Audio Informationen auf Deutsch an.
Wir machten noch eine Zucker- und Rumverkostung. Dann gingen wir doch noch in das Restaurant und bestellten etwas zu Essen. Wir waren erstaunt, wie schnell jetzt alles ging und wie lecker vor allem der Salat war, den wir bestellt hatten. Zum Nachtisch gönnten wir uns dann einen Rum 1969. Dieser wurde 2020 zum besten Rum weltweit gewählt und besteht aus einer sorgfältig ausgewählten Mixtur der Jahrgänge 1969 bis 2008. Auch wir fanden ihn grandios, aber letztlich im Shop für uns nicht zu bezahlen 🙁
Zu Fuß wollten wir dann wieder zurück zum Botanischen Garten, um den Bus nach Grand Gaube zu erreichen, doch irgendwie sind wir etwas anders gegangen als zuvor. Ein Mopedfahrer hat das mitbekommen und fuhr uns dann hinterher und sprach uns an. Er erklärte uns den Weg und fuhr weiter. Hinter der nächsten Ecke wartete er aber wieder auf uns, da wir nach dem Weg zum Botanischen Garten gefragt hatten, er uns nun mitteilte, dass dieser gleich schließen wird. Wir erklärten ihm dann, dass wir nur zum Bus wollten. Da hat er es sich dann nicht nehmen lassen uns hinzubegleiten.
Der Bus war wieder sehr voll. In Goodlands wurden wir wieder zum Tausch des Busses aufgefordert, damit wir nicht den Extra-Schlenker über den Busbahnhof fahren müssen. Der zweite Bus war noch voller als der erste (wir bekamen gerade noch einen Sitzplatz) und der Busfahrer hatte laut Musik angemacht. Das war schon irgendwie total entspannt und hatte ein wenig karibisches Flair.
Nachdem wir dann im Hotel angekommen und geduscht waren, gingen wir in den Barbereich des Hotels. Hier gab es zu Sunset Vibes kleine Cocktails und Snacks.
Aber leider gab es keinen Sunset, denn es regnete. Aber zumindest die Musik war total chillig. Der Übergang zum Abendessen war fließend. Während des Essens konnten wir der Musik noch weiter lauschen.
Hallo, die wunderschönen Blumen begeistern mich
sehr, eine Seerose, die sich so im Wasser spiegelt
habe ich auch noch nie gesehen.
Auf die letzten Berichte freue ich mich.
Mit vielen Grüßen Helga