15.11.2024, Mauritius

Um 5 Uhr 45 klingelte der Wecker. Nach einem kleinen Frühstück wurden wir dann auch schon um 7 Uhr abgeholt mit dem Taxi. Auf dem Plan stand heute eine Wanderung zu den 7 Wasserfällen, den Tamarind Falls. Wir hatten dies kurzfristig gebucht. Ohne einen Guide sollte man diese Wanderung nicht bewältigen, wie wir schon oft gehört und gelesen hatten. Auch das Ehepaar aus Mauritius, dem wir in Dubai bei der Dünenfahrt begegnet waren, hatte uns dies so empfohlen.

Bis zum Startpunkt der Wanderung brauchte das Taxi ca. 1,5 h. Unser Guide hieß Shawn und war sehr maulfaul. Er unterhielt sich lieber auf französisch mit den beiden Französinnen als mit uns, obwohl wir die Tour als englischsprachige Tour gebucht hatten. Auch mussten wir Shawn erstmal darauf hinweisen, dass zu dieser Tour auch Wasser für jeden Teilnehmer gehört. Er hatte nur seine kleine Flasche mit Cola gefüllt dabei. Wir hatten zwar Wasser mitgenommen, aber nur zur Sicherheit. Die beiden Französinnen hatten gar kein Wasser dabei.

Nach etwa 10 Minuten wurde das Wasser dann gebracht und wir konnten aufbrechen. Es ging über ein kleines Feld und an einer für uns kaum einsehbaren Stelle plötzlich mitten in den Busch hinein. Und genauso unvermittelt ging es auch schon hinab. Recht steil mussten wir uns mit Händen und Füßen gut absichern und hinunterkraxeln. Die Steine waren rutschig, die Erde matschig und der Hinweis auf rutschfeste Schuhe für diese Veranstaltung ein sehr guter Hinweis. Doch selbst unter meinen Wanderschuhen klebte die Erde und ich musste gehörig aufpassen, um nicht wegzurutschen. Wir hielten uns an Bäumen und Steinen fest. Nach gut einer halben Stunde waren wir am zweiten Wasserfall von unten gesehen.

Den ersten konnten wir nicht sehen, weil wir uns quasi direkt auf seiner Fallhöhe befanden und einen schlechten Blick auf das herabfallende Wasser hatten. Hier haben wir etwas verweilt, danach ging es nur noch bergauf. Aber auch dieser Aufstieg war wieder die reinste Kraxelei. Herrlich! 

Shawn, unser Guide, half uns zwar die richtigen Wege zu finden, aber ansonsten war ihm kaum ein Wort zu entlocken. Es war aber trotzdem ein riesiger Spaß. Wir sahen eine Gruppe von Menschen, die sich von einem der 7 Wasserfälle abseilten und dann durch das Wasser schwommen, um auch den nächsten Wasserfall auf diese Art zu bewältigen.

Die Drohne kam auch wieder zum Einsatz und lieferte tolle Bilder.

Wir sind dann von Stufe zu Stufe hinaufgekraxelt und haben an jeder Stufe kurz Pause gemacht und die fantastische Landschaft genossen. An einer Stufe gab es die Möglichkeit einer „Pediküre“. In kleinen Wasserlöchern schwammen Fische, die sich über unsere Füße hermachten, was natürlich ganz schön kitzelte.

Bei der nächsten Stufe sahen wir dann eine Gruppe Touristen im Wasser schwimmen. Und oben kurz unterhalb der Fallhöhe der nächsten Stufe der 7 Wasserfälle, stand ein junges Mädchen und wollte allen Ernstes hinabspringen. Ihr Guide stachelte sie noch an und sie war kurz vor dem Absprung. Das war das einzige Mal, wo unser Guide Shawn wach gewesen war, denn er rief dem anderen Guide immer wieder etwas zu, von dem wir annahmen, dass er dieses Vorhaben auch für verrückt hielt. Jeder sollte doch wissen, dass man nicht in unbekannte Gewässer einfach so hineinspringt. Letztlich hat sich die Touristin dann doch dagegen entschieden uns ist zurück geklettert. 

Wir setzten unseren Aufstieg in dieser außergewöhnlichen und beeindruckenden Landschaft fort und erklommen die nächste Stufe. Der Weg führte plötzlich direkt hinter dem Wasserfall entlang, es ging dann weiter rauf und wir standen an der oberen Fallstufe.

Hier wurden wir wieder mit einem besonders schönen Blick belohnt. Wir dachten, dies wäre der letzte Wasserfall (wir hatten wohl nicht richtig mitgezählt..), aber es ging nach einer kurzen Bewunderungspause dann noch mal über ein paar wirklich große Steine weiter hinauf und wir standen auf einem Feld und dachten schon, wir hätten gleich den Treffpunkt erreicht. Doch wir hatten uns geirrt, denn Shawn meinte nur „the last one“. Es ging wieder ein paar Schritte hinab und wir erreichten die letzte und oberste Stufe des Wasserfalls. Leider konnten wir sie nicht von vorne sehen, sondern nur von der oben.

Danach ging es wirklich zu unserem Treffpunkt, den wir gegen 12 Uhr 30 erreichten.

Wir fuhren mit dem Taxi zurück ins Hotel. Hatten wir am Morgen im Berufsverkehr noch fast 1 1/2 Stunden benötigt, dauerte die Rückfahrt nur noch eine Stunde. Wir sind dann noch baden gewesen und haben anschließend entspannt.

Das Abendessen haben wir dann fast bei Vollmond genossen. Der Himmel war recht bewölkt, aber für eine lange Zeit erkämpfte sich der Mond seinen Platz am Himmel und schien hell auf uns herab und beleuchtete das Meer. Herrlich!

1 Kommentar

  • Helga sagt:

    Hallo Ihr Lieben, den tollen, teils idyllischen Bildern
    sieht man die Ansrenungen bei Eurer Kraxelei nicht
    an, Aber es scheint Euch ja Spass gemacht zu haben.
    Leider sind nicht alle Guides erfahren und fürsorglich.
    Grüße von Helga

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