18.02.2025: Von Christchurch zum Lake Tekapo

In der Nacht regnete es und als wir am morgen aufstanden, war der Himmel noch bewölkt. Wir packten unsere Sachen und machten uns dann auf den Weg zur Autovermietung. Es war recht warm draußen. Bei der Vermietung hatten wir Glück, dass wir direkt an dritter Stelle dran kamen. So war die Übernahme des Autos in nicht mal 20 Minuten erledigt und wir konnten mit dem Toyota 4WD losfahren.

Sibylle fuhr als erstes zu. Unser erstes Ziel war ein Supermarkt, um ein paar Lebensmittel und Wasser für unterwegs einzukaufen. Dann verließen wir Christchurch und fuhren auf den Inland Scenic Highway nach Tekapo, eine wesentlich schönere Route als der schnellere Highway Nr. 1 an der Küste. 

Unterwegs sahen wir viele Rinder- und Schafherden und ab und zu auch einen Greifvogel, wahrscheinlich einen Adler. Schon bald sahen wir die Bergketten vor und neben uns, auf den Gipfel war deutlich Schnee zu erkennen und einige tiefhängende Wolken machten uns etwas Sorge. Doch wir hatten noch ein gutes Stück Strecke vor uns und ignorierten die Wolken.

An der Raikika Gorge machten wir einen Stopp und brachen zu einer kleinen Wanderung auf. Es war angenehm warm und die Sonne schien. Die Wanderung führte uns ein kurzes Stück am Fluß entlang und dann auf die andere Straßenseite, wo wir durch einen kleinen Wald aufwärts stiegen und im Dickicht der Bäume langsam immer höher stiegen. Ab und zu blieben wir stehen und konnten einen phantastischen Blick auf den türkisfarbenen Fluß und die Berge im Hintergrund werfen. Es war atemberaubend schön.

Auf dem schmalen Pfad begegneten uns einige Wanderer, unter anderem ein älteres Paar aus England. Wir kamen mit ihnen ins Gespräch, als wir anhielten, um ein Possum zu beobachten, dass sich in den Bäumen versteckt hatte.

Auf dem Rückweg hatten wir uns noch einmal Zeit genommen, um die Drohne einmal fliegen zu lassen. Leider waren der Akkus recht schwach und meldete während der Fluges plötzlich, dass die Drohne jetzt umkehren würde. Doch wir sahen sie nicht und auf dem Monitor war auch nicht zu erkennen, dass sie automatisch zurückkehren würde. Aber wir blieben ruhig dann sahen wir die Drohne und konnten sie mit dem letzten Prozent Akkuleistung wieder sauber landen und einpacken. Puh, das ist nochmal gut gegangen…

Weiter ging es mit dem Auto Richtung Lake Tekapo. Es war sehr wenig Verkehr aber es gab dafür sehr viele sogenannte One Lane Bridges, also Brücken, über die nur ein Fahrzeug zur Zeit fahren kann. Immer hatten wir unterwegs die Berge im Blick. Auf den Wiesen und Feldern, die wir passierten, sahen wir neben Rindern und Schafen auch Rehe.

Bei unserer Ankunft in Lake Tekapo hatten wir mit etwas Wind und leichtem Nieselregen zu tun. Wir bezogen unsere Unterkunft und machten dann einen kurzen Spaziergang zum Dark Sky Project, denn für heute Abend hatten wir eine Sternbeobachtung am Mount John Observatorium gebucht. Aber der Himmel sah noch recht wolkenverhangen aus. Wir fragten im Laden nach, wie die Aussichten für heute Abend sind und man versicherte uns, dass wir bei einer Absage rechtzeitig informiert werden würden. Also gingen wir erst einmal zum Chinesen Essen. Zurück im Zimmer legten wir uns noch mal 2 Stunden schlafen, denn um viertel vor 12 Mitternacht mussten wir beim Treffpunkt sein. Pünktlich standen wir auf und auf dem Weg vom Hotel zum Dark Sky Project konnten wir über uns schon einige Sterne ausmachen, auch wenn noch viele Wolken am Himmel waren. Beim DSP angekommen erfuhren wir, dass es aktuell nur 20 Prozent des Himmels frei sind, aber es ein so starker Wind herrscht, dass eine Chance bestehen würde, dass die Sicht besser wird. Wenn wir wollen, könnten wir auch den Tripp canceln. Doch wir wollten nicht und stiegen in den Bus und fuhren hinauf zum Observatorium, zusammen mit 20 anderen Gästen. Unser Guide war eine junge Frau, die schon einige Jahre für das Projekt gearbeitet hatte und dann eine Zeit weg war, wie wir später erfuhren. Sie erklärte uns auf sehr unterhaltsame Weise die sichtbaren Sterne und wie man diese finden konnte. Sie zeigte uns Jupiter und den Mars, das Sternbild Orion, die Magellanschen Wolken und das Kreuz des Südens. Sie konnte uns sogar die Milchstraße zeigen, denn im Lauf der Vorführung riß die Wolkendecke auf und wir hatten freie Sicht auf den ganzen Himmel. Einfach unglaublich. Das absolute Highlight war, dass wir gegen Ende der Beobachtung mit drei unterschiedlichen Teleskopen in den Nachthimmel schauen konnten. Wir sahen auf diese Weise den Orionnebel durch ein großes Teleskop, das in einer drehbaren Kuppel aufgebaut war, sowie den sogenannten Juwelennebel und Alpha und Beta Centauri. Durch das Dritte Teleskop zeigte sie uns dann auch noch den Mond. Aufgrund der Güte des Teleskops konnte man jedes Detail auf der Mondoberfläche erkennen. Wir wurden nicht gehetzt und durften Fragen stellen und immer wieder durch die Teleskope schauen. Es war einfach herrlich und wir waren so froh, dass wir nicht von der Veranstaltung zurückgetreten sind. Es war ein galaktisch geiler Abend. Wir lagen dann um 2 Uhr 30 wieder im Bett und entschieden uns, den Wecker nicht zu stellen. Mal schauen, was uns morgen erwartet.

3 Kommentare

  • Helga sagt:

    Hallo,das wardoch etn toller Tag. Solch ein tolles Obseratorium
    hätte ich auch mal gern gesehen. Wildfarmen haben wir
    mehrere gesehen.
    Ich wünsche Euch weiter interressante Unternehmungen.
    Viele Grüße Helga

  • Melina Ladewig sagt:

    Ihr Lieben, das sind wieder so atemberaubende Bilder. Genauso hatte ich es mir vorgestellt. Diese Landschaft ist wie aus einem Film. Ich bin gespannt und hoffe, das ich schneller eure nächsten Ragw nachlesen kann. Wir liegen Flach und ich habe wenig ruhige Minuten. Aber sie Spannung steigt dadurch.
    Glg Melina

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