23.02.2025: Nach Manapouri

Wir haben bei wechselhaftem Regen unser Motel in Invercargill verlassen und sind in Richtung Manapouri gefahren. Unterwegs haben wir in dem kleinen Örtchen Riverton gehalten und gefrühstückt. Das Café war recht urig und anscheinend der Treffpunkt der Einheimischen am Sonntag Morgen. Nachdem wir uns dann gestärkt hatten, ging es weiter.

Wir hielten dann am Round Hill Naturschutzgebiet und entschieden uns, eine kleine Wanderung zu machen. Auf dem Parkplatz angekommen hörte der Regen auf und die Sonne kam hervor. Ein älteres Paar mit drei jüngeren Kindern stieg aus einem Auto direkt hinter uns ankommend aus und verschwand vor uns im Wald. Wir packten unseren Rucksack und folgten ihnen. Es war ein sehr schöner mystischer Wald mit verwunschenen Bäumen und vielen Farnen. Man hatte das Gefühl, mitten im Regenwald zu sein.

Wir folgten dem Rundweg und tauchten immer tiefer in diesen geheimnisvollen Wald ein. Auf Informationstafeln im Wald stand, dass durch dieses Gebiet einst eine Wasserleitung führte, die bis nach Bluff an die Küste führte. Die Leitung war von Chinesen erbaut worden, die damals im 19. Jahrhundert in dieser Gegend lebten.

Eigentlich waren wir auf der Suche nach einer etwas längeren Wanderung gewesen und als wir die Familie mit den drei kleinen Kindern trafen, fragten wir sie nach den oben am Eingang ausgeschilderten Wanderwegen. Der Mann antwortete in einem sehr breiten und schwer verständlichen neuseeländischem Englisch, ob wir an Natur interessiert wären oder an Likes! Wir mussten nachfragen, ob er das wirklich so gemeint hatte 🙂 Und tatsächlich meinte er es genau so. Wir versicherten ihm, dass wir an der Natur und der Bewegung interessiert waren, was ihn offenbar freute. Er erklärte uns, dass die längeren Wege ohne ein GPS Gerät schwer zu gehen sind und außerdem bei dem Regen der letzten Zeit durch modrigen Untergrund führen würden. Also entschieden wir uns, dem Rundweg einfach bis zum Ende zu folgen und dann weiter zu fahren.

Nach dem Zauberwald ging es an die Küste zum Edelstein Strand, dem Gemstone Beach. Leider fanden wir dort keine echten Edelsteine, aber eine rauhe und wilde Natur und peitschende Brandung und einen Wind, der einem die Haare durchwuschelte.

Danach brauchten wir erst einmal ein kleine Stärkung und holten uns einen Kaffee in einem nahegelegenen Café. Damit bewaffnet fuhren wir zum McCrackens Rest Lookout, wo wir ganz allein waren und das Meer und den Strang und die Sonne genießen konnten. Mit dem Fernglas konnten wir sogar ein paar Hector Delphine in der Ferne schwimmen sehen. Gleich neben dem Strand war eine Weide, auf der sich einige Rinder tummelten.

Wir fuhren weiter zum Lake Hauruko, den uns der ältere Neuseeländer im Zauberwald empfohlen hatte, und nahmen auch die 20 km Gravelroad in Kauf.

Wir mussten sehr vorsichtig fahren und wirbelten eine Menge Staub auf, doch nach etwa 30 Minuten Fahrt waren wir am See angekommen und wurden sogleich von Sandfliegen begrüßt.

Schnell sprühten wir uns mit dem in Dunedin gekauften Mittel ein und starteten dann eine kleinen ausgeschilderten Spazierweg. Zuerst ging es am See entlang.

Aber auch hier ging es dann wieder in einen Wald der voller alter Bäume war, die mit Moos und Flechten bewachsen waren. Der Weg war überwuchert von Farnen, die sich ihren Raum suchten. Nach einer knappen halben Stunde waren wir wieder am Auto und fuhren bei herrlichstem Wetter weiter nach Manapouri.

Wir sahen die Berge des Fjordlandes um uns herum und bekamen den Mund vor lauter Staunen gar nicht mehr zu. Einfach herrlich und was hatten wir wieder für ein Glück mit dem Wetter!

Gegen 19 Uhr kamen wir dann in Manapouri an und da wir schon wussten, dass in dieser Woche das Angebot an Lokalen sehr eingeschränkt war – unser Vermieter hatte uns per Mail vorgewarnt – fuhren wir gleich zum See und kauften uns dort an einem Food Truck einen leckeren Salat mit großen Krabben. Wir aßen den Salat mit Blick auf den See und fuhren danach in unsere Unterkunft, ein kleines Häuschen, das wir ganz für uns allein hatten.

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