Nachdem wir heute aufgestanden waren, hatten wir das Glück, uns kein Frühstückslokal suchen zu müssen. Wir konnten direkt im Hotel frühstücken. In der Nacht hatte es fast durchgehend geregnet und auch jetzt nieselte es noch etwas.


Unser Ziel war der rund 27 Kilometer entfernte Ort Franz Josef am gleichnamigen Gletscher, an dem wir wandern wollten. Wir machten uns also auf den Weg, denn das Wetter sollte laut der Vorhersage dort etwas besser sein als hier am südlichen Ende des Fox und Franz Josef Gletscher Gebietes.

Kaum hatten wir den kleinen Ort Fox verlassen, ging es auch schon die Berge in Serpentinen hinauf. Die Strecke führte durch grünen Regenwald und immer wieder sahen wir kleine Wasserfälle direkt neben der Straße. Die Berge waren teilweise komplett in den Wolken verschwunden.
Die Straßen waren recht kurvig und wir konnten nicht so schnell fahren, wie auf ebener Straße. Wir erreichten dann den Lake Wombat Parkplatz und packten unsere Rucksäcke. Inzwischen hatte der Nieselregen aufgehört. Es war zwar noch bewölkt, aber wir hatten das Gefühl, dass die Sonne versuchte sich durch die Wolken zu kämpfen. Es wurde ein wenig heller, als wir auf den 45 Minuten Weg zum Lake Wombat gingen.
Wie schon auf den Wanderungen zuvor bestand auch dieser Wald wieder aus moosbewachsenen Bäumen, gigantischen Farnen und Flechten. Es wirkt schon sehr urig, wenn umgefallene Baumstämme neben dem Weg liegen und über und über mit grünen Flechten und Moos bedeckt sind oder wenn mehrere Bäume am Stamm scheinbar zu einem einzigen Baum zusammengewachsen sind und die Wurzel so ausgehöhlt ist, dass man sich als Mensch gut darin verstecken kann. Man hat manchmal das Gefühl, in einem Märchenwald zu sein.
Das einzig unromantische an diesem Weg war, dass er breiter als auf den anderen Wanderungen war. Dadurch fehlte uns das Geheimnisvolle, aber es war nicht weniger schön.

Der Weg zum See ging abwechselnd hinauf und dann wieder hinunter.




Unterwegs sahen wir ein paar blaue Streifen am Himmel und hatten die Hoffnung, dass es jetzt wirklich aufklaren würde.



Als wir am See ankamen, waren wir die einzigen Menschen. Lediglich ein kleiner Vogel leistete uns Gesellschaft und suchte sich sein Futter. Zwischen den Bäumen hörten wir andere Vögel zwitschern. Wir saßen auf der Bank am See und genossen die Stimmung, dann gingen wir wieder zurück.



Bereits am See hatte es wieder zu nieseln angefangen und als wir dann beim Auto waren, hatte sich der Niesel in einen ausgewachsenen Regen erweitert. Zum Glück hatten wir ein Alternativprogramm für einen Regentag.




Wir fuhren nach Franz Josef hinein und gingen in den Hot Tub. In unserem Hotel hatten wir einen Flyer für dieses heiße Bad in einem großen Edelstahl-Fass gesehen, das man mit verschiedenen Salzen als Badezusatz noch individuell verfeinern kann. Es gab insgesamt 5 von diesen Fässern, die allesamt mit Holz befeuert wurden und wir hatten unseres ganz für uns allein. Während wir bei 38 Grad schwitzten, regnete es um uns herum. Wir waren aber durch eine Markise über dem Fass geschützt und konnten das Bad so richtig genießen. Unser Badewasser war im übrigen mit Salz und einer Essenz aus Manuka verfeinert.

Wir haben die Stunde im Wasser sehr genossen. Nachdem wir geduscht und angezogen waren, gingen wir zum Adventure Center von Franz Josef und schauten uns eine 40 minütige Landschaftsdokumentation im Kino an. Wir waren die einzigen Gäste der stündlich stattfindenden Vorstellung. Direkt nach uns kam eine größere Reisegruppe. Heute scheint unser privater Tag zu sein 🙂
Nach dem heißen Bad und dem Kino, sind wir dann einen Kaffee trinken gegangen und haben uns den prasselnden Regen aus dem Café heraus angeschaut. Danach sind wir zurück nach Fox gefahren und haben noch den Weg für die Glühwürmchenwanderung heute Abend erkundschaftet.




Hoffentlich regnet es dann nicht. Bis es soweit ist und die Sonne untergeht, sind wir dann erst einmal Abendessen gegangen. Wir haben im Restaurant, wo wir bereits gestern waren, einen sehr netten Tisch bekommen. Das Essen war wieder sehr lecker und wir haben gleich für morgen wieder reserviert.
Fazit des Tages: bei den Rahmenbedingungen haben wir wirklich das Beste aus dem Tag heraus geholt!
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